Outsourcing der Java-Entwicklung – wann ist es für Unternehmen rentabel?

Das Outsourcing der Java-Entwicklung wird von Unternehmen immer häufiger praktiziert. In diesem Text schauen wir genauer hin, wann es sinnvoll ist, die Java-Entwicklung auszulagern, und wie man Risiken verringern kann.

Warum sprechen wir über Java

Diese Sprache ist nach wie vor eine der beliebtesten und am meisten nachgefragten Programmiersprachen der Welt. Laut dem TIOBE-Index vom März 2025 liegt Java an dritter Stelle aller Programmiersprachen. Java wird oft für die Erstellung von Apps für Handys und komplizierten Computersystemen genutzt, weil sie zuverlässig ist. Darüber hinaus ist Java zu einer der Mainstream-Sprachen für die Unternehmensentwicklung geworden, wobei die .net-Softwareentwicklung eine ähnliche Position einnimmt.

Welche Outsourcing-Modelle können Sie nutzen

Wenn Firmen überlegen, die Java-Entwicklung auszulagern, sollten sie verschiedenen Kooperationsmodelle kennen. Jedes Modell weist spezifische Merkmale auf und eignet sich für unterschiedliche geschäftliche Situationen.

Bei Offshore-Outsourcing werden Teams aus anderen Ländern eingestellt. So können beispielsweise Entwickler aus Indien oder von den Philippinen Aufgaben für nordamerikanische Unternehmen erledigen. Eine solche Lösung ist in der Regel viel billiger, da die Gehälter in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich sind.

Nearshore

Sie arbeiten mit Teams aus benachbarten Ländern. Deutsche Firmen können zum Beispiel Programmierer aus Polen oder der Tschechischen Republik einstellen. Der Einsatz spart Geld und erleichtert die Kommunikation durch kurze Zeitunterschiede und ähnliche Kulturen.

Onshore

Externe Spezialisten aus dem eigenen Land werden hinzugezogen. So kann ein Unternehmen aus New York mit einem IT-Dienstleister aus San Francisco zusammenarbeiten. Diese Option bietet ein hohes Maß an Kontrolle und minimiert Kommunikationsrisiken, jedoch sind die Kosteneinsparungen meist geringer.

Outstaffing oder Outsourcing – was ist der Unterschied

Beim Outstaffing werden einzelne Entwickler eingestellt, die unter der Leitung des internen Teams des Unternehmens an einem Projekt arbeiten. Wenn wir Outsourcing nutzen, wird das Projekt vollständig oder teilweise an ein externes Team übergeben, das den Entwicklungsprozess unabhängig verwaltet.

Um zu entscheiden, sollte man auf Unternehmensbedarf achten. Outstaffing ermöglicht mehr Kontrolle über die Entwicklung, während das Outsourcing mehr Zeit für andere Aufgaben bietet.

Wie Outsourcing von Vorteil sein kann

In manchen Fällen kann es sehr nützlich sein, die Java-Entwicklung extern durchführen zu lassen.

Wenn Kosten niedriger werden

Ein Grund für die Auslagerung ist, die Kosten zu reduzieren. Entwickler in ärmeren Ländern verdienen viel weniger als Entwickler in reichen Ländern. Ein Java-Entwickler verdient in den USA im Durchschnitt über 100.000 Dollar pro Jahr, während jemand in Osteuropa oder Südostasien für ähnliche Arbeit vielleicht nur die Hälfte bekommt. Außerdem reduziert die Firma Ausgaben für Steuern, Sozialabgaben und Büroausstattung.

Wenn Sie Zugang zu hochspezialisierten Wissen bekommen

Outsourcing kann entscheidend sein, wenn ein Projekt spezielles Fachwissen über bestimmte Technologien oder Frameworks erfordert. Beispielsweise verlangt die Entwicklung einer Microservice-Architektur mit dem Spring Framework – das laut dem JetBrains-Bericht 2023 von 72 % der Entwickler genutzt wird – tiefgehendes Know-how. Solche Experten intern zu finden ist nicht leicht, während Outsourcing-Anbieter oft Spezialisten mit genau diesen Kompetenzen bereithalten.

Wenn das Entwicklung beschleunigt

Durch das Engagement erfahrener Teams mit etablierten Prozessen kann die Entwicklungszeit erheblich verkürzt werden. Das ist sehr hilfreich, wenn ein Produkt schnell verkauft oder ein wichtiges Projekt durchgeführt werden muss.

Wenn Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren

Firmen können Fachleute von außerhalb beauftragen, um sich auf Ziele und Produkte zu fokussieren. Das ist besonders gut für Firmen, die nicht auf Softwareentwicklung spezialisiert sind.

Wenn das Geschäft flexibler wird

Durch Outsourcing können Spezialisten je nach Projektbedarf schnell hinzugefügt oder entfernt werden. Das ist besonders wichtig für neue Unternehmen und Firmen mit sich oft ändernden Bedürfnissen.

4 Fälle, wenn ein eigenes Team ist besser

Trotz der offensichtlichen Vorteile kann das Outsourcing der Java-Entwicklung in bestimmten Situationen auch nachteilig sein.

Wenn Sie alles kontrollieren wollen

Wenn das externe Team nicht vollständig in die Prozesse des Unternehmens eingebunden ist, kann es an Transparenz bei Entwicklungsmethoden und Kodierungsstandards mangeln. Die Erwartungen können nicht erfüllt werden und die Produktqualität sinkt.

Wenn es Kommunikationsstörungen gibt

Zeitunterschiede, Sprachbarrieren können die Zusammenarbeit erschweren. Wenn Teams in verschiedenen Zeitzonen arbeiten, können Meetings schwierig sein und die Arbeit verlangsamen.

Wenn Sie Sicherheitsrisiken und Datenverlust stoßen

Die Auslagerung von sensiblen Daten erfordert zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen. Ein Fremdarbeiter könnte Sicherheitsprobleme verursachen und das Risiko von Sicherheitsvorfällen steigern.

Wenn Ihr Geschäft interne Fachwissen verliert

Wenn wichtige Kenntnisse und Kompetenzen bei externen Spezialisten gebündelt sind, kann das Unternehmen langfristig von seinem Outsourcing-Partner abhängig werden. Dadurch kann das interne Team an technischer Expertise verlieren und die Innovationskraft des Unternehmens geschwächt werden.

Wie Sie die Outsourcing-Risiken minimieren können

Damit das Outsourcing der Java-Entwicklung maximalen Nutzen bringt und nicht zu Problemen führt, ist es wichtig, die Strategie für die Zusammenarbeit mit dem Auftragnehmer im Voraus zu durchdenken.

Schritte 1

Arbeiten Sie mit vertrauenswürdigen Anbietern. Das klingt selbstverständlich, doch viele Unternehmen versäumen es, den Ruf eines Dienstleisters gründlich zu prüfen, bevor sie einen Vertrag unterzeichnen. Informieren Sie sich über die Bewertungen Ihres Anbieters auf Plattformen wie Clutch oder GoodFirms, lesen Sie Kundenrezensionen und prüfen Sie, ob das Unternehmen bereits an ähnlichen Projekten gearbeitet hat. Stellen Sie gezielte Fragen, wenn Sie den potenziellen Auftragnehmer treffen. So erhalten Sie Einblick in die Arbeitsweise, Unternehmenskultur und technische Fähigkeiten und können besser einschätzen, ob eine Zusammenarbeit für Sie infrage kommt.

Schritte 2

Zweitens spielt eine angemessene Dokumentation eine Schlüsselrolle. Eine klare Aufgabenstellung (Terms of Reference, TOR) und ein SLA (Service Level Agreement) sollten die Erwartungen hinsichtlich Zeitplan, Codequalität, Datensicherheit und Interaktionsprozessen detailliert beschreiben. Dies hilft, Missverständnisse zu vermeiden.

Schritte 3

Wenn Ihr Team sich effektiv und regelmäßig austauscht, wirkt sich das positiv auf den Zusammenarbeitserfolg aus. Dies kann durch Meetings, Fortschrittsberichte, agile Methoden und Projektmanagement-Tools erreicht werden. Diese Instrumente sollten gezielt und smart eingesetzt werden.

Schritte 4

Kontrollieren Sie zumindest einen Teil der Prozesse zur Qualitätssicherung Ihrer Software. Implementieren Sie Code-Reviews, Unit-Tests und automatisierte CI/CD-Prozesse.

Schritte 5

Machen Sie den Schutz des geistigen Eigentums und der Daten zu Ihrer obersten Priorität. Unterzeichnen Sie Vertraulichkeitsvereinbarungen (NDAs) und nutzen Sie sichere Datenkanäle. Es ist zudem sinnvoll, den Zugang zu sensiblen Informationen einzuschränken, um Datenverluste zu vermeiden.

Zusammenfassung

Die Java-Auslagerung spart Geld, macht die Entwicklung schneller, holt Experten ins Team und vergrößert es bei Bedarf. Es ist wichtig, an die Gefahren für den Code, die Sicherheit der Daten und die Effizienz der Arbeit mit dem Remote-Team zu denken.

Um von der Auslagerung zu profitieren, sollen die Unternehmen klare Anforderungen haben und effiziente Arbeitsprozesse etablieren. Man muss aber auch verstehen, ob die Auslagerung wirklich vorteilhaft ist.