Logistik 4.0 – was bedeutet das?

Das 4.0 steht für die vierte industrielle Revolution und kommt auch in der Logistik zum Einsatz. Die Anwendungsbereiche und Ziele sind vielfältig und dienen der Optimierung der Leistung im Lager. Grund ist die sich rasant entwickelnde Welt der Digitalisierung, die als Nachfolger für die alte industrielle Revolution gilt. Nachfolgend erläutern wir, wie die Definition von „Logistik 4.0“ lautet und welche Unterschiede es zur Industrie 3.0 gibt. Außerdem erklären wir die Anwendungsbereiche und Ziele und geben die Vorteile der Digitalisierung an.

Was bedeutet Logistik 4.0?

Logistik 4.0 bezeichnet automatisierte, vernetzte und transparente Prozesse. Diese sind über die IT miteinander vernetzt und hochautomatisiert. Aufgrund von Logistik 4.0 können Entscheidung- und Steuerungsprozesse durch die verfügbaren Informationen besser getroffen und abgewickelt werden. Zudem gibt es lernfähige Algorithmen, wodurch eine hohe Effizienz gegeben ist.

Es ist zu unterscheiden zwischen dem Begriff 4.0, mit dem Vernetzungs- und Digitalisierungsprozesse bezeichnet werden und dem speziellen Anwendungsgebiet in der Logistik. Der Begriff Industrie 4.0 bezeichnet die Auflösung der Grenzen zwischen der realen und der digitalen Welt durch Informations- und Kommunikationstechnologien. Ein weiterer Trend ist die Künstliche Intelligenz sowie die Automation. Industrie 3.0 etablierte die Automatisierung der Arbeitsprozesse und galt als Revolution. Durch den zunehmenden Einsatz von Computer- und Elektroniktechnologie wurde die menschliche Arbeitskraft zunehmend ersetzt.

Beim Begriff Logistik 3.0 werden die starren Produktions- und Lieferketten durch flexible Netzwerke mit einem entsprechenden Informationsaustausch aufgeweicht. Für die vierte industrielle Revolution war das Internet ein wichtiger Schritt. Die Möglichkeiten zur Speicherung von Informationen und Daten wuchs im Laufe der Zeit an. Durch das Internet ist es möglich, dass Personen und Maschinen sich vernetzen und miteinander kommunizieren.

Welche Anwendungsbereiche und Ziele gibt es in der Logistik 4.0?

Durch die Vernetzung von Informationen auch außerhalb der Produktionsentstehungsprozesse ergab sich die Möglichkeit, auch die Betriebsabläufe der Logistik dementsprechend anzupassen. Die Ziele von Logistik 4.0 lauten:

  • Dezentralisierung

  • Vernetzung

  • Serviceorientierung

  • Echtzeit-Fähigkeit

Für Logistikunternehmen bedeutet dies, dass sie ihre Arbeitsprozesse digitalisieren. Von einer Digitalisierung und Vernetzung profitieren nicht nur die Unternehmen selbst, sondern zum Beispiel auch die Zulieferer. Das Ziel lautet, mit einer hohen Informationstransparenz und einer großen Flexibilität das richtige Produkt in der passenden Qualität und zu der richtigen Zeit am passenden Ort zur Verfügung zu stellen.

Ziel ist es, die Entwicklung einer kognitiven Logistik, die untereinander kommuniziert und lernfähig ist und dadurch selbstständig Entscheidungen treffen kann. So sind Entscheidungen von Menschen nicht mehr erforderlich.

Welche Vorteile hat Logistik 4.0?

Logistik 4.0 fasst die digitale Transformation der unterschiedlichen Prozesse zusammen, die in der Logistik erforderlich sind wie die Lagerung, die Verpackung, der Transport und die Lieferung von Waren und Retouren. Das bringt verschiedene Vorteile mit sich:

Steigerung der Rentabilität durch Kostensenkung

Der Einsatz von fortschrittlichen Technologien wie das maschinelle Lernen und Künstliche Intelligenz bilden für die Logistik 4.0 das Fundament. Auf diese Art und Weise können Unternehmen ihre Produktionsprozesse optimieren. Damit wird gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert. Durch die Automatisierung von wiederkehrenden Aufgaben können sich die Mitarbeiter auf wichtigere Funktionen konzentrieren. Das führt gleichzeitig zu einem profitableren und effizienteren Arbeitsumfeld. Die Kosten werden gesenkt, die Produktivität gesteigert und die Rentabilität maximiert.

Verbesserung der Produktqualität

Gleichzeitig wird durch moderne Technologien die Produktqualität verbessert. Maschinelles Lernen und fortschrittliche Algorithmen lassen es zu komplexe Prognosen und Analysen durchzuführen. So werden Engpässe erkannt und vermieden. Gleichzeitig ist eine bessere Planung möglich und die Lieferzeiten werden verkürzt.

Höhere Kundenzufriedenheit

Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die höhere Zufriedenheit der Kunden. Dadurch, dass effizienter gearbeitet wird, werden Bestellungen auch schneller ausgeliefert. Der Kunde hat die Möglichkeit, alle wichtigen Informationen in Echtzeit zu erhalten. Logistik 4.0 kombiniert ein intelligentes Flottenmanagement mit moderner Telematik. Durch die kontinuierliche Übertragung von Daten können in der Logistik Abläufe besser analysiert, erfasst und optimiert werden.

Welche Technologien kommen bei Logistik 4.0 zum Einsatz?

Der größte Trend liegt bei Logistik 4.0 in der Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Resilienz. Dadurch befindet sich der Bereich der Logistik in einem Umbruch. Digitale Lösungen und modernste Technologien nehmen zu und verdrängen die traditionellen Logistikprozesse nach und nach. Zu den aktuellen Trends zählen:

  • Künstliche Intelligenz: Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) können Analysen und Prognosen erstellt werden, die auf einer Basis von großen Datenmengen beruhen. In der Logistik sind die typischen Einsatzbereiche etwa die Planung von Serviceintervallen, die Optimierung von Routen und eine vorausschauende Wartung der Maschinen.

  • Internet of Things: Internet of Things wird mit IoT abgekürzt. Diese Anwendungen nehmen eine Schlüsselrolle bei der Digitalisierung ein. Denn durch sie ist es möglich, dass Geräte untereinander vernetzt werden und so miteinander kommunizieren. Dadurch lassen sich unter anderem Transportfahrzeuge und Maschinen vernetzen.

  • Sensoren: In Zusammenhang IoT-Anwendungen ist es möglich, die Logistik mithilfe von Messwerten zu automatisieren. Dadurch werden Daten praxisnah erfasst. Daraufhin können direkte Reaktionen erfolgen.

  • RFID: Diese Transponder lassen sich an beliebigen Gegenständen befestigen und ermöglichen es, sie zu lokalisieren und zu identifizieren. Dadurch ist eine lückenlose Nachverfolgung möglich, inklusive einer eindeutigen Zuordnung. Ein Beispiel dafür: Ein Sensor ermittelt die Anzahl an Transportbehältern und erstellt eine Übersicht an Gitterboxen, die verfügbar sind.

  • Big Data: Die in den Unternehmen bereits vorhandenen Datenmengen bieten Potenzial, um die Prozesse in der Logistik präziser planen und steuern zu können. Dadurch werden die Lagerbestände optimiert und Engpässe vermieden.

  • Fahrerlose Transportsysteme: Fahrerlose Transportsysteme sparen in der Intralogistik Geld und Zeit. Innerhalb der Produktionshallen tragen sie zu der Automatisierung der Logistik bei.

Die Zukunft der Lagerhaltung wird durch Logistik 4.0 maßgeblich ändern. Sie bringt verschiedene Vorteile mit, wie eine höhere Rentabilität, geringere Kosten, eine Rückverfolgbarkeit der Warenläufe und eine bessere Kundenzufriedenheit.

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