Warum SaaS-Entwicklung wichtig ist

Die Digitalisierung ist das beherrschende Thema unserer Zeit. Unsere Lebenswelt ist komplett davon betroffen, aus unternehmerischen Prozessen ist sie nicht mehr wegzudenken. Diejenigen Firmen, die sich den Anforderungen an eine digitale Arbeitswelt stellen, werden dadurch konkurrenzfähiger. 

Unter anderem konnte der durch Campana Schott in Kooperation mit der Uni Duisburg-Essen herausgegebene Future IT Report belegen, dass rund die Hälfte aller Firmen im D.A.CH.-Gebiet durch neue digitale Lösungen in den vergangenen Jahren Marktanteile erobern konnten.

Die SaaS-Entwicklung durch spezialisierte Anbieter generiert deutliche Vorteile, die wir nachfolgend etwas näher beleuchten möchten. Pauschal lässt sich sagen, dass sie deutlich kostengünstiger und effizienter ist als der Aufbau einer eigenen Entwicklungsabteilung im Unternehmen.

Die wichtigsten Vorteile digitaler Geschäftsprozesse

Der Future IT Report basiert auf Befragungen von Entscheidern in Unternehmen. Die Autoren der Studie wollten unter anderem wissen, welche Vorteile durch die Digitalisierung von Work Flows während der Shutdowns in der Corona-Pandemie entstanden sind. Dies sind die wichtigsten Aussagen:

  • Nur durch digitale Strukturen waren wir im Shutdown weiter handlungsfähig: 68 % absolut, 28 % überwiegend
  • Die Digitalisierung führte zu flexiblen Handlungsoptionen: 55 % absolut, 34 % überwiegend
  • Digitale Geschäftsprozesse hat unser Unternehmen entscheidungsfähig gehalten: 52 % absolut, 35 % überwiegend
  • Probleme in der Lieferkette ließen sich durch digitale Strukturen leichter lösen: 27 % absolut, 36 % überwiegend

Die positiven Antworten konnten nur von Unternehmen kommen, die prinzipiell digital gut aufgestellt sind. Dem gingen umfangreiche Entwicklungen voraus. Zur Digitalisierung gehören Hard- und Software. Vor allem Letztere ist sehr oft unternehmensspezifisch zu designen. Diese Aufgabe bewältigen nur Konzerne mit einer eigenen Entwicklungsabteilung inhouse.

Fast alle KMU hingegen – darunter hoch spezialisierte Maschinenbauer & Co. – lagern die Softwareentwicklung aus und/oder mieten fertige Softwarelösungen von ihrerseits spezialisierten IT-Anbietern. Der Fachbegriff dafür heißt Software-as-a-Service (SaaS). SaaS muss freilich vorab entwickelt werden.

Wie müssen wir uns die SaaS-Entwicklung vorstellen?

Software-as-a-Service wird nach zwei grundsätzlichen Prinzipien entwickelt. Das erste kennen wir alle, das zweite trifft auf Firmen mit sehr spezifischen Aufgabenstellungen zu:

  • #1 Bestimmte Anwendungen benötigt fast jeder. Beispiele dafür sind die cloudbasierten Google-Programme Docs, Excel & Co. Es gibt noch mehr solcher Programme für deutlich erhöhte Anforderungen, die sich mieten lassen.
  • #2 Wenn beispielsweise ein Maschinenbauer ein sehr spezielles Programm für neue Entwicklungen benötigt, lässt er diese Software von den Spezialisten eines SaaS-Anbieters schreiben und mietet sie von diesem.

Wie funktioniert SaaS in der Praxis?

Im Geschäftsalltag stellen SaaS-Anbieter die Software cloudbasiert bereit. Die Kunden erhalten einen eigenen Zugang und zahlen in der Regel eine Monatsmiete. Der Anbieter stellt dafür automatische Updates bereit und verwaltet die Hard- und Middleware sowie die Anwendungssoftware. Außerdem sorgt er für die Sicherheit. Solche Modelle haben sich in den 2000er Jahren rasant entwickelt. 

Anfangs existierte SaaS allerdings nur isoliert, diente nur einzelnen Geschäftsproblemen und war daher vergleichsweise unflexibel. Doch etwa ab 2010 wurde SaaS zum dominierenden Modell für viele Geschäftsbereiche. Moderne SaaS-Anwendungen dienen der digitalen Verwaltung von Finanz-, Beschaffungs-, Personal- und Lieferkettenprozessen, sie eignen sich für höchst spezielle technische Problemstellungen und liefern auch Marketing-, Handels-, Vertriebs- und Servicelösungen.

SaaS-Vorteile

SaaS ist heute fast untrennbar mit dem Cloud-Computing verknüpft, dessen Vorteile umfangreich kommuniziert werden. In der Tat sind sie umfangreich. Es gehören die nahezu unbegrenzte Skalierbarkeit, die Bereitstellung von On-Demand-Kapazitäten und die Übernahme von alltäglichen Geschäftsaufgaben dazu. Darüber hinaus überbrücken SaaS und Cloud-Computing eine Innovationslücke, die in KMU ohne eigene Softwareentwicklung zwangsläufig existieren muss. 

SaaS ist übrigens nicht neu, erste Modelle dieser Art gab es schon ohne Cloud-Computing und Internet in den 1960er Jahren. Diesen folgten von ASPs (Application Service Providern) gelieferte webbasierte Anwendungen. Das moderne SaaS-Modell weist gegenüber den ebenfalls gängigen On-Premises-Anwendungen, basierend auf einem Lizenz- und Nutzungsmodell, diese Vorteile auf:

  • keine eigenen Entwicklungskosten
  • kein Vorhalten einer eigenen Softwareabteilung, die nur bedarfsweise zum Einsatz käme
  • keine Kosten für zusätzliche Hard- und Middleware
  • niedrige Installations- und Implementierungskosten
  • Möglichkeit der Validierung
  • Fehlerkorrekturen vor jeder Aktualisierung der eigenen Anwendungen möglich
  • keine unvorhersehbaren Kosten für Patches, die Verwaltung und die Aktualisierung von Hard- und Software
  • unbegrenzte Skalierbarkeit
  • Sicherheit durch Updates vom SaaS-Anbieter
  • schnelle Bereitstellung oft binnen Stunden statt (wie bei Eigenentwicklungen) erst in Wochen oder Monaten

Mit SaaS lassen sich Störungen beheben, während das bestehende Service-Level konstant bleibt. Es gibt also praktisch keine Betriebsunterbrechungen, es sei denn, die Hardwareseite des Kunden würde durch eine schwere technische Störung (Stromausfall etc.) nicht mehr funktionieren. Diese Störung hat aber nichts mit SaaS zu tun. Von ihr wären alle Systeme unterschiedslos betroffen.

Innovationstreiber SaaS

Moderne SaaS-Anwendungen sind inzwischen auch Innovationsplattformen. Das beweisen etwa Collaboration-Apps wie Zoom und Slack. Zudem können die kostengünstigen Lösungen die Innovationsgeschwindigkeit in Start-ups, aber auch in etablierten Unternehmen fördern, weil sich diese nicht um ihre Software kümmern müssen. Sie konzentrieren sich in ihrer Entwicklungsarbeit vielmehr auf ihr Kerngeschäft, also als Maschinenbauer auf die Entwicklung neuer Maschinen.

Fazit

Software-as-a-Service ist bei bestimmten Geschäftsszenarien der Schlüssel zu mehr Effizienz und Innovation. Zudem profitieren die Anwender von drastischen Kostensenkungen und einer höheren Geschwindigkeit bei ihren Eigenentwicklungen.

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