Bartwuchsmittel – Was wird versprochen und was wirkt tatsächlich?

Wenn man dem Internet traut, gibt es Dutzende Bartwuchsmittel. Diese Produkte versprechen einen volleren Bart, doch wie wirksam sind sie wirklich?

In den letzten Jahren lässt sich ein deutlicher Trend beobachten: Immer mehr Männer legen zunehmend Wert auf ihr Erscheinungsbild, insbesondere wenn es um ihr Haar geht.

Leipzig bildet da keine Ausnahme. Die wachsende Beliebtheit von Haarkliniken in der Stadt ist ein deutlicher Beweis dafür. Patienten sind bereit, zwischen 5.000 und 9.000 Euro für transplantierte Haarfollikel zu zahlen – eine beachtliche Investition in das eigene Aussehen.

1. Barthaartransplantation

Manche dieser Kliniken bieten mittlerweile auch Barttransplantationen an, was die wachsende Nachfrage nach vollerem Bartwuchs unterstreicht.

Leider ist der hohe Kosten-, Zeitaufwand und mögliche Komplikationen für viele Männer ein Dealbreaker.

Hinzu kommt, dass die eingesetzten Haare erst mal wieder ausfallen und einige Zeit vergehen kann, bis diese wieder neu nachwachsen. Nicht immer ist das Ergebnis überzeugend, denn die genaue Position und Wuchsrichtung der Haare ist entscheidend für das optischer Ergebnis.

Es kommt immer wieder vor, dass eine zweite Nachbehandlung ein Anspruch genommen werden muss, was wiederum zu erneuten Kosten führt.

Welche weniger invasiven Bartwuchsmittel stehen ihnen zur Verfügung?

2. Microneedling/Dermaroller

Microneedling, auch bekannt als Dermaroller-Behandlung, ist eine relativ neue Methode zur Förderung des Bartwuchses. Bei dieser Technik werden winzige Nadeln verwendet, um mikroskopisch kleine Verletzungen in der Haut zu erzeugen.

Diese kontrollierten “Mikrotraumen” sollen die natürlichen Heilungsprozesse des Körpers aktivieren und die Produktion von Kollagen und Elastin anregen. Hersteller werben oft mit einer verbesserten Durchblutung der Follikel und einer “Aktivierung schlafender Follikel”.

Obwohl es bezüglich Kopfhaarwuchs einige Studien gibt, die eine Wirksamkeit beobachtet haben, ist die Beweislage beim Bartwuchs noch ausgesprochen dürftig.

Meistens wird das Microneedling bzw. auch Bartroller genannt nicht alleine angewendet, sondern in Kombination mit entsprechend abgestimmten Nahrungsergänzungmitteln für den Bart oder topischen Lösungen.

Sicherheitshinweis: Microneedling sollte mit Vorsicht durchgeführt werden. Am Anfang sollte sehr sachte mit dem Dermaroller bzw. Bartroller über die Haut gegangen werden, damit diese nicht zu sehr gereizt wird und sich an die Behandlung gewöhnen kann.

3. Systemische Bartwuchsmittel

Nahrungsergänzungsmittel spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Bartwuchses von innen heraus. Nicht selten ist keine optimale Nährstoffversorgung gegeben – bedingt durch Stress und falsche Gewohnheiten bezüglich Bewegung und Ernährung kann der Bart durchaus in Mitleidenschaft gezogen werden.

Denn er gehört zu den Dingen, die der Körper nicht zwingend braucht, weshalb ihm unter Umständen wichtige Nährstoffe nicht weitergeleitet werden, um stattdessen wichtige Körperfunktionen aufrecht zu erhalten.

Hier sind einige Mikronährstoffe, die sich auf die allgemeine Haargesundheit auswirken können:

Nährstoff / Einfluss auf die Haargesundheit

Eisen: Transportiert Sauerstoff zu den Haarwurzeln

Zink: Für die allgemeine Zellgesundheit

Vitamin B7: Fördert die Produktion von Keratin (der wichtigste Bestandteil der Haare)

Vitamin A: Unterstützt Zellwachstum

Vitamin C: Fördert die Kollagenbildung

Vitamin D: Unterstützt die Bildung neuer Haarfollikel und fördert deren Wachstum

Die Aminosäuren L-Methionin und L-Cystein: Notwendig für die Produktion von Keratin

Es gibt speziell auf Bartwuchs ausgerichtete Bartwuchsmittel als Nahrungsergänzung, die an dieser Stelle ansetzen.

Dieser Ansatz wird angesichts des wachsenden Gesundheitsbewusstseins immer größer, wenn Männer den lückenhaften Bart nachhaltig, langfrsitig und nicht invasiv dichter bekommen wollen.

Der Vorteil im Vergleich zu anderen Methoden ist, dass es Hersteller gibt, die eine Geld zurück Garantie anbieten, Joe’s Finest dabei ein Beispiel für einen Anbieter aus Deutschland.

4. Topische Bartwuchsmittel

Minoxidil, ursprünglich ein Blutdruckmedikament, wird häufig als topische Lösung gegen Haarausfall am Kopf eingesetzt und mehr und mehr kommt es ebenfalls beim Bartwuchs zum Einsatz. 

Studien zeigen erste Ergebnisse, dass sich hier eine weitere Möglichkeit bieten kann. 

Der Nachteil ist hierbei, dass Ergebnisse bis zu einem Jahr auf sich warten lassen können und es täglich zweimal aufgetragen werden muss. 

In der Zwischenzeit kann es zum sogenannten “Shedding-Phänomen” kommen, bei dem die Haare temporär ausfallen.

Zu erwähnen ist ebenfalls, dass es sich hier (anders als bei systemischen Nahrungsergänzungsmitteln) um ein Medikament handelt und die Wirkstoffe durch die Haut dringen und somit in den Blutkreislauf gelangen können.
Dementsprechend sollte sich im Vorfeld ausreichend über die Nebenwirkungen informiert werden.

Es ist nicht als Bartwuchsmittel, nur als Haarwuchsmittel, zugelassen, weshalb es sich um sogenanntes Offlabel-Use handelt.

5. Natürliche Öle

Verschiedene natürliche Öle werden traditionell zur Pflege und Förderung des Bartwuchses verwendet. Hierzu zählen unter anderem Kokosöl, Rizinusöl oder Arganöl.

Wissenschaftlich gesehen gibt es jedoch kaum Anhaltspunkte für deren Wirksamkeit, sodass diese Öle bislang noch nicht als Bartwuchsmittel bezeichnet werden sollten.

Fazit

Die Suche nach dem perfekten Bart muss nicht zwingend eine kostspielige, zeitaufwändige Angelegenheit sein.

Es gibt einige Maßnahmen, die sowohl finanziell als auch gesundheitlich relativ risikoarm sind.

Insbesondere sind hier systemische Bartwuchsmittel in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu erwähnen, wie unter Punkt 3 beschrieben.

Nichtsdestotrotz empfiehlt es sich immer, jedes Bartwuchsmittel mit einem Hausarzt oder gegebenenfalls Trichologen (Ein Facharzt für Haargesundheit) oder Dermatologen zu besprechen.

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