Stadtschwärmer Leipzig
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Der Ausschluss von Frauen aus wissenschaftlichen Studien hat dazu geführt, dass die Gesundheitsversorgung für Frauen oft schlecht ausfällt. Erfreulicherweise gab es in den letzten Jahrzehnten mehr klinische Studien mit Frauen, sodass mehr Wissen über den weiblichen Körper zur Verfügung steht. Um Frauen dazu zu ermutigen, ihren Zyklus besser kennenzulernen, präsentiert dieser Artikel 5 vernachlässigte Fakten über die Menstruation, die wichtig zu wissen sind.
Einmal im Menstruationszyklus erfolgt ein Eisprung. Eine Eizelle wird aus dem Eierstock freigesetzt und bewegt sich über einen Eileiter zur Gebärmutter. Dies findet ungefähr in der Zyklusmitte statt und Frauen mit Kinderwunsch können den Eisprung berechnen, um den Zeitraum besser einzuschätzen.
Nach dem Eisprung ist die Eizelle etwa 12 bis 24 Stunden befruchtungsfähig, danach wird sie aufgelöst. Dennoch kann auch vor dem Eisprung ungeschützter Geschlechtsverkehr zu einer Schwangerschaft führen. Dies liegt daran, dass männliche Spermien bis zu fünf Tage lang im Gebärmutterhals überleben, wo sie auf den Eisprung „warten“.
Aufgrund der Nebenwirkungen bei hormoneller Verhütung suchen viele Frauen nach Alternativen. Bei der Natürlichen Familienplanung (NFP) wird anhand spezifischer Symptome der Zeitpunkt des Eisprungs bestimmt, um zu verhüten oder den Kinderwunsch zu erfüllen. Mit einem Pearl-Index von 0,4 bis 1,8 bei Verzicht auf Sex während der fruchtbaren Tage und richtiger Anwendung ist diese Methode ähnlich sicher wie die Pille (Pearl-Index 0,1 bis 0,9).
Dabei werden folgende Körperzeichen dokumentiert:
In unserer Gesellschaft gilt es als normal, dass mehr als 40 Prozent der Frauen unter Menstruationsschmerzen leiden, die ihren Alltag einschränken. Viele Frauen ertragen die Qualen, greifen zur Pille oder zu Schmerzmitteln. Frauen mit Menstruationsschmerzen werden selten ernst genommen und häufig aufgefordert, sich zusammenzureißen.
Dabei können bei Schmerzen verschiedene Erkrankungen dahinterstecken. So ist rund jede 10. Frau von Endometriose betroffen, einer chronischen Erkrankung, bei der die Unterleibsschmerzen bis ins Unerträgliche gehen. Endometriose kann bis zu 20 Jahre lang unerkannt bleiben, weil Betroffene zu selten ernst genommen werden.
Ernährung und Zyklusgesundheit stehen in enger Verbindung: Regelschmerzen und das prämenstruelle Syndrom (PMS) beeinträchtigen drei von vier Frauen. Überraschenderweise ist vielen Frauen nicht bewusst, dass die Ernährung einen erheblichen Einfluss auf ihren Zyklus hat.
Besonders lästige Beschwerden wie Müdigkeit, Erschöpfung, Stimmungsschwankungen und Kopfschmerzen können durch die richtige Ernährung, die jeweils der Phase des Zyklus angepasst ist, deutlich gelindert werden.
Obwohl es sich oft mehr anfühlt: Frauen verlieren bei der Menstruation etwa 60 Milliliter Blut. Das entspricht in etwa der Menge von eineinhalb Schnapsgläsern. Bei einer solchen Blutungsstärke dauert es ungefähr vier Stunden, bis ein herkömmlicher Tampon oder eine Standardbinde voll sind.
Eine Blutung wird als stark (Hypermenorrhoe) angesehen, wenn der Blutverlust mehr als 150 Milliliter beträgt. Bei dieser Art von Blutung können auch größere Blutklumpen in der Binde sein. Wenn ein Tampon innerhalb von weniger als zwei Stunden gewechselt werden muss oder mehr als fünf Binden pro Tag verwendet werden, könnte dies auf eine sehr starke Blutung hindeuten und eine ärztliche Untersuchung ist sinnvoll.
Der weibliche Zyklus verdient eine umfassende und respektvolle Beachtung in unserer Gesellschaft. Auch Frauen selbst können sich das Leben erleichtern, indem sie ihren Körper besser kennenlernen und sich bei Schmerzen und Beschwerden nicht länger mit einem „Sei nicht so sensibel“ abspeisen lassen. Es liegt jedoch hauptsächlich an der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem, der Menstruation – die immerhin die Hälfte der Weltbevölkerung betrifft – die Beachtung zu schenken, die sie verdient hat.