Zucht von Cannabis-Samen: Die Hanfpflanze und ihre Arten

Die neue Freizügigkeit im Umgang mit Cannabis hat schon manch einen Hobbygärtner entstehen lassen. Wem der Weg über einen Cannabis Social Club zu umständlich ist, kann zur Selbsthilfe greifen und bis zu drei Hanfpflanzen unter der Voraussetzung ihrer ausreichenden Sicherung anpflanzen. Cannabis-Samen werden nach dem Inkrafttreten der Teil-Legalisierung im Fachhandel in Hülle und Fülle angeboten. Welche Hanfpflanzen sich für den Eigenanbau am besten eignen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, darüber informiert dieser Ratgeber.

Reinrassig oder Hybride?

Ein Cannabis Samen Großhandel bietet die Chance, sämtliche Utensilien für die Zucht der Hanfpflanzen aus einer Hand zu erhalten. Geht es um den Anbau der Hanfpflanzen, so wird das begehrte Gewächs in die drei Arten Cannabis Sativa, Cannabis Indica und Cannabis Ruderalis unterteilt. Die Hanfsamen gibt es in Sorten zu kaufen, die wiederum ausschließlich aus einer dieser Arten zusammengesetzt sind oder als Hybride vermarktet werden, um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen. Dies bietet zum Beispiel einen Mehrwert, wenn der dominierenden Cannabis Sativa durch Mischung mit Cannabis Ruderalis Autoflowering-Eigenschaften mitgegeben werden sollen.

Auch wenn die Einteilung der Cannabis in die drei genannten Arten in den letzten Jahren zunehmend bezweifelt wurde, sodass die Auffassung heute populär ist, es gebe nur eine aus der Cannabis Sativa hervorgegangene Art, ist es wichtig zu betonen, dass die Unterschiede in puncto Wuchs, Wirkung und Inhaltsstoffe für Züchter relevant bleiben. Diese sind beim Konsum zu einem verantwortungsbewussten Verhalten angehalten, damit der Genuss nicht zur Sucht wird. Was Züchter ebenfalls interessieren dürfte, ist der neue Ansatz, bei der Wahl der Sorten nicht nur die Cannabinoide, sondern auch die Terpene zu berücksichtigen, die ebenfalls eine wichtige Rolle für die Wirkung des Endprodukts spielen.

Cannabis Sativa − Ikone der Hanfszene

Die bekannteste Hanfsorte ist die 1753 von Carl von Linné entdeckte und klassifizierte Cannabis Sativa. Die Art hat ihren ursprünglichen Lebensraum im äquatorialen Zentralasien, ist aber so anspruchslos, dass sie auch in anderen Klimazonen gedeiht. In ihrem langen, ranken Wuchs schießt sie im Freien bis zu sieben Meter in die Höhe, wobei sie weniger kompakt als die Cannabis Indica ist, was zu einem guten Luftaustausch unter Vermeidung von Schimmelbildung beiträgt.

Ein anderes Erkennungszeichen sind ihre hellgrünen, feingliedrigen Blätter, die als Symbol der Hanfszene international bekannt sind. Die Blütezeit ist 9 bis 14 Wochen lang und die Pflanze weist ein erdiges, krautiges Aroma auf. Bei der Zusammensetzung der Cannabinoide dominiert THC, sodass Züchter beim Konsum auf ein zerebrales, energetisierendes und kreativ-inspirierendes High hoffen können. Jetzt kann das Kopfkino anspringen.

Cannabis Indica − Hanfpflanzen im Hochgebirge

Konkurrenz beim Wachstum hat die 1785 von Jean-Baptiste Lamarck entdeckte Cannabis Indica nicht zu befürchten, denn zu karg sind die Böden, auf denen sie gedeiht. Es sind typischerweise Höhenlagen auf dem Hindukusch oder anderen Hochgebirgen in Pakistan, Indien und Marokko.

Die geringere Sonneneinstrahlung und der fehlende Konkurrenzdruck im Kampf um das Sonnenlicht haben dazu geführt, dass die Cannabis Indica beim Wachstum eher in die Breite geht und selten höher wächst als zwei Meter. Sie ist von buschiger und kompakter Statur und mit vielen Seitenarmen ausgestattet, auf denen große Knospen die Erträge abwerfen. Die Farbe ist dunkelgrün und die breiten Blätter sind mit weniger Fingern versehen als die der Cannabis Sativa.

Ursprünglich wies die Cannabis Indica ein Cannabinoid-Profil mit einem deutlichen Übergewicht von CBD auf, sodass die Wirkung beim Rausch eher von beruhigender und entspannender Natur war. Seit der gezielten Zucht der Hanfpflanze in den 1980er Jahren sind viele Züchter allerdings dazu übergegangen, Hanfsorten auf Basis der Cannabis Indica mit hohen THC-Anteilen herzustellen, sodass dies in der einstigen Pauschalität nicht mehr zutrifft. Die Blütezeit liegt zwischen acht und zehn Wochen und das Aroma ist kräftig und holzig.

Cannabis Ruderalis − Unabhängigkeit dank Autoflowering-Effekt

Mit ihrer Wuchshöhe von nur 60 bis 80 cm und ihrem unscheinbaren und wenig verzweigten Aussehen kann die in nördlichen Regionen wie Russland, Norwegen und die Mongolei gedeihende Cannabis Ruderalis leicht übersehen werden. Dies ist wahrscheinlich der Grund dafür, dass sie erst vergleichsweise spät, nämlich 1926 von Dmitri E. Janischewski, entdeckt worden ist.

Die Erträge fallen spärlich aus, bei einem Übergewicht von CBD. Die Ursache für ihre Relevanz bei der Züchtung von Hybriden liegt in ihren selbstblühenden Eigenschaften, die biologisch als Autoflowering-Effekt bekannt sind. So kann die Cannabis Ruderalis unabhängig vom Sonnenlicht ihre Blütephase einleiten, die mit drei bis vier Wochen vergleichsweise kurz ausfällt.

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