Dezentralisierte Finanzen (DeFi): Was Sie wissen müssen, um zu beginnen

Unser klassisches Finanzsystem basiert auf zentralen Finanzdienstleistern. Dazu gehören beispielsweise Banken, Börsen und Makler. Bei dezentralisierten Finanzen wird nicht auf diese Institutionen gesetzt, sondern stattdessen werden intelligente Verträge eingesetzt, die auf der Blockchain beruhen, um klassische Finanzinstrumente anzubieten.

Diese Erklärung mag im ersten Moment nicht viel einleuchtender klingen, als der Begriff auf den ersten Blick war. Wir wollen diesen Artikel nutzen, um mehr Licht in das Thema von dezentralen Finanzen zu bringen und dabei auch Kryptowährungen ein wenig aufzuklären und die verschiedenen Vor- und Nachteile aufzuzeigen.

DeFi im Detail – Worum handelt es sich genau?

Dezentrale Finanzen beruhen auf der Blockchain-Technologie. Dabei handelt es sich um ein Datenverarbeitungssystem, bei dem mehrere Knoten in einer erweiterbaren Kette miteinander verbunden sind. Alle Informationen über Datentransaktionen werden in jedem Knoten der Blockchain gespeichert. So sind die Transaktionen sicher und schnell, ebenso wie irreversibel und transparent. Dieses Prinzip machen sich verschiedene Kryptowährungen, wie beispielsweise Bitcoin zu Nutze. Auch Ethereum ist ein hervorragendes Beispiel, denn hier werden nicht nur klassische Zahlungen abgewickelt, sondern auch komplexere Finanzverträge.

Indem man die Blockchain Technologie für diese Anwendungsgebiete einsetzt, kann man im Finanzsektor eine höhere Transparenz und Sicherheit erreichen, denn Eigentümer von Tokens ist immer die Person, die über den kryptographischen Schlüssel verfügt, während jeder Nutzer der Blockchain einsehen kann, wer dieser Eigentümer ist. Bitcoin und andere Kryptos sind erst vor gut einem Jahrzehnt wirklich in den Fokus der Öffentlichkeit getreten und seitdem hat sich ihr Wert explosionsartig gesteigert. Dabei ist auch die Anzahl an Optionen gestiegen, wie man seine Kryptos ausgeben kann.

Während in der Anfangsphase von Kryptowährungen noch kaum Geschäfte diese Form der Bezahlung akzeptiert haben, gibt es inzwischen eine große Anzahl an Anbietern, bei denen man sowohl online als auch offline mit Kryptos bezahlen kann. Ein Beispiel sind Online Spielhallen wie das Vegas Casino. Dort kann man häufig mit Kryptowährungen Ein- und Auszahlungen tätigen, wenn man ein E-Wallet als Zahlungsmethode verknüpft hat. Es gibt sogar Online Casinos, die sich komplett auf Kryptowährungen als Zahlungsmethode spezialisiert haben. Dort kann man, neben den verbreiteten Kryptos wie Bitcoin und Ethereum, auch mit einer Anzahl an anderen Währungen Transaktionen tätigen. Teilweise gibt es sogar spezielle Angebote, die man sich nur sichern kann, wenn man Kryptowährungen als Zahlungsmethode verwendet. Als Beispiel könnte ein Einzahlungsbonus geboten werden, wenn man eine Einzahlung mit Dogecoin macht.

Welche Vorteile bieten dezentrale Finanzen?

Dezentrale Finanzen sind in erster Linie nicht davon abhängig, dass zentrale Institutionen vorhanden sind, die den Ablauf steuern. Stattdessen werden die Daten und Finanzprodukte dezentral organisiert, wobei jeder Nutzer einen transparenten Einblick bekommt, welche Transaktionen stattfinden. Die Nachvollziehbarkeit ist also viel eher gewährleistet, wodurch das Vertrauen in die Währungen gestärkt wird. Die Zahlungen und sonstigen Finanzprodukte sind außerdem sehr sicher, denn in jedem Block der Blockchain sind die Transaktionsdaten hinterlegt und diese Transaktionen sind nicht umkehrbar. Man braucht sich also keine Sorgen machen, dass eine eingegangene Zahlung wieder zurückgebucht werden kann, auch wenn kein Anlass dafür besteht.

Da im dezentralen Finanzwesen keine Zwischenhändler nötig sind, um Handel zu treiben, können Individuen direkt miteinander in Kontakt treten, wobei strenge Vertragsprogramme dafür sorgen, dass sich alle an die Regeln halten. Man spart sich so verschiedene Probleme:

  • Verwaltung
  • Verzögerungen
  • Gebühren

Haben dezentrale Finanzen auch Nachteile?

Natürlich sind dezentrale Finanzsysteme nicht in jeder Hinsicht dem klassischen Finanzwesen überlegen. Ein Problem kann beispielsweise entstehen, wenn man versehentlich oder fehlerhaft eine Transaktion tätigt. Man kann diese, wie bereits erwähnt, nicht wieder zurückbuchen lassen, was leider auch bedeutet, dass es bei Fehlern sehr schwierig sein kann, diese wieder zu korrigieren.

Einige DeFi Plattformen haben sich auch bereits als Ponzi-Systeme herausgestellt, also um betrügerische Plattformen, bei denen die Anleger um ihr Geld geprellt werden. Außerdem sind neue DeFi Systeme relativ komplex und werden nicht von jedem potentiellen Anleger komplett begriffen. Dadurch entsteht das Risiko, dass sie viel Geld verlieren, da auch keine beratenden Institutionen zur Verfügung stehen. Insofern sind die Vorteile von dezentralen Finanzen in vielerlei Hinsicht auch ihre Nachteile.

Da Kryptowährungen einen so hohen Wert haben, werden Plattformen, auf denen sie gehandelt werden, auch immer wieder das Ziel von Hackern. Als Privatperson macht man sich ebenfalls angreifbar, wenn man auf einer Plattform angemeldet ist oder war, die von Hackern geknackt wurde. Dabei können nicht nur Finanzprodukte gestohlen werden, es kann auch sein, dass sensible Daten in falsche Hände geraten und eventuell sogar gehandelt werden.

Da sich die dezentralen Finanzprodukte so schnell entwickeln, kann es für Gesetzgeber schwierig sein, schnell genug mit neuen Regulierungen an der Hand zu sein. Daher fehlt in vielen Bereichen des dezentralen Finanzwesens eine regulierende Instanz und darunter können Integrität und Sicherheit leiden.

Das Potential von DeFi für die Zukunft

Es ist gut denkbar, dass dezentrale Finanzen in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Dies ist auch durchaus positiv zu betrachten, da die zentralen Vorteile dieser Finanzsysteme, in erster Linie Transparenz, durchaus im Interesse der Kunden sind. Indem Gebühren, Verwaltungsarbeit und Bearbeitungsfristen aus der Gleichung genommen werden, können Finanztransaktionen wesentlich schneller und effizienter abgewickelt werden. Wir gehen deshalb davon aus, dass vor allem im Online-Sektor immer mehr Angebote entstehen, um dezentrale Finanzen einzusetzen.

Wir erwarten einen Zuwachs von Plattformen, auf denen dezentrale Finanzprodukte angeboten und gehandelt werden. Dadurch werden vermutlich auch neue Systeme entstehen, die momentane Probleme angehen und das ganze Feld etwas nutzerfreundlicher machen. Wir gehen auch davon aus, dass die Anzahl an Regulierungen in diesem Bereich in den nächsten Jahren erheblich ansteigen wird. Deutschland hat in den letzten Jahren einige Gesetze erlassen, um den Hindernissen zu begegnen, die durch die Digitalisierung hervorgerufen werden. Ein Beispiel dafür ist die Planung von Smart City Projekten oder auch die Einführung des Glücksspielstaatsvertrags. Es ist also vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis auch für dezentrale Finanzen neue Gesetze erlassen werden.

Wenn das dezentrale Finanzwesen an Bedeutung gewinnt, könnte es sehr gut sein, dass klassische Finanzsysteme dadurch verdrängt werden. Reguläre Banken verlangen häufig Kontoführungsgebühren, außerdem dauert es teilweise mehrere Werktage, bis eine Transaktion durchgeführt wird. Man ist auch in vielen Fällen davon abhängig, welche Öffnungszeiten ein Institut hat und wie gut es außerhalb davon erreichbar ist. Dezentrale Finanzen können bei Problemen Abhilfe schaffen, die im Bankwesen schon länger relevant sind, beispielsweise:

  • Verschleierung von Unternehmensgewinnen
  • Hinterziehung von Steuern
  • Verschleierung von Geldflüssen bei Lobbyarbeit

Natürlich wäre der Umstieg auf ein dezentrales Finanzwesen, das auf der Blockchain Technologie basiert, keine sofortige Lösung für all diese Probleme, doch es wäre auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Je mehr Transparenz besteht, desto eher sind Menschen geneigt, dem Finanzwesen zu vertrauen.

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