Geburtenzahlen in Leipzig nicht hoch genug

2019 war mal wieder ein geburtenstarkes Jahr in Sachsen. Das Universitätsklinikum Leipzig konnte dabei die meisten Geburten verzeichnen – insgesamt gab es dort 2.671 Entbindungen. Dabei erblickten 2.779 Babys noch vor dem Silvesterabend 2019 das Licht der Welt. Auch im Jahre 2018 lag die Geburtenzahl in der Uniklinik auf einem Rekordhoch. In der gesamten Stadt Leipzig wurden 2017 schließlich 6.976 Babys geboren, ein Höchststand der letzten zwei Jahrzehnte.

2018 waren es aber schon etwa 200 Kinder weniger. Laut dem Statistischen Bundesamt kamen in ganz Sachsen schließlich 34.491 Babys zur Welt, beachtet man die Zahlen der vorangegangenen Jahre, ist heute jedoch ein kleiner Rückgang zu verzeichnen. Das geburtenstärkste Jahr war dabei 2016 mit mehr als 37.000 Babys in Sachsen. Dennoch wird dort über all die Jahre hinweg eine Konstante sichtbar, die Zahlen schwanken nicht signifikant und liegen ungefähr seit 2007 auf einem gleich hohen Level – trotzdem sind die Zahlen laut Experten für das Bundesland nicht hoch genug. Sie beraten, warum im Jahr 2019 die Geburten in Leipzig und Sachsen allgemein einen Rückgang erlebten, denn in der Messestadt wurden schließlich nur noch 6.444 Babys zur Welt gebracht. Im Vergleich zum geburtenstarken Jahr 2017 ist das ein Rückgang von etwa 7,6 Prozent. Trotz konstanter Zahlen reichen die Geburtenzahlen nicht aus, um dem demografischen Wandel in Sachsen entgegenzuwirken. Auch die Zuwanderung kann diese rückläufigen Einwohnerzahlen nicht auffangen. Und auch das Alter, in dem Frauen heutzutage ihre Kinder zur Welt bringen und sich bewusst für Nachwuchs entscheiden, verschiebt sich immer weiter nach hinten. Lag das beliebteste Alter vor Jahren noch bei etwa 20, fangen Frauen heute erst ab 30 oder gar 40 an, über Kinder nachzudenken. Auch die Fertilitätsrate in Sachsen von 1,56 ist nicht unbedingt ein Indikator für steigende Zahlen in den nächsten Jahren. Dies ist aber ein generelles Problem, welches auch in den anderen Bundesländern besteht.

Zu groß ist heute einfach der Wunsch nach Karriere und die Angst vor der Rückkehr an den Arbeitsplatz, finanzieller Abhängigkeit vom Partner oder einer längeren Ausfallzeit. Auch die akademischen Hintergründe spielen dabei eine entscheidende Rolle, denn wo man früher gleich nach der Ausbildung in den Beruf einstieg, gibt es heute viele Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung, die einen Berufsstart erst mit Mitte oder Ende 20 erlauben. Durch Abitur und eine universitäre Ausbildung im Anschluss verschiebt sich schließlich auch die Kinderplanung. Zudem sind auch die eigenen Pläne vielfältiger, die Ansprüche an die eigene Lebensweise sind ebenfalls gestiegen. Viele Paare denken durch ein Kind eingeschränkt zu sein und den eigenen Zielen und Träumen nicht mehr nachgehen zu können.

Viele Beispiele zeigen jedoch, dass diese Mutmaßungen nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen, sie sind jedoch von der Gesellschaft geprägt und in den Köpfen werdender Eltern fest verankert. Mit Baby zu reisen oder den Hobbys weiterhin nachgehen zu können ist heutzutage ganz einfach möglich, gibt es vielfältige Möglichkeiten, mit denen Eltern die Babys auch zu verschiedenen Aktivitäten mitnehmen können, ohne dabei Einbußen hinnehmen zu müssen. Spezielle Reisebuggys oder Kindertragen vereinfachen sowohl den Alltag als auch Ausflüge mit Kind und lassen Reisen nicht mehr in weite Ferne rücken.

Empfehlungen
Nach oben