Stadtschwärmer Leipzig
Wer keinen Insider kennt, schnappt sich dieses Buch und wird an die liebsten Orte von waschechten... Weiterlesen
Städtereisen sind insbesondere bei einer etwas jüngeren Zielgruppe längst zu einer der beliebtesten Urlaubsformen überhaupt geworden – und Leipzig gehört definitiv zu den bedeutendsten innerdeutschen Zielen für solche Trips. Nicht wenige reisen zudem mit dem eigenen Auto an und nutzen es teilweise auch, um damit innerhalb der Stadt mobil zu bleiben. Wenn dann jedoch am Fahrzeug etwas kaputtgeht, ist rasch der ganze Urlaub in Gefahr. Lesen Sie deshalb jetzt, welche Pannen besonders hinderlich sind und wie Sie sie vermeiden bzw. reparieren können.
1. Abgenutzte Bremsbeläge
Eine Anfahrt bei hohem Autobahntempo mit entsprechenden Bremsenergien. Dann der typisch-urbane Stop-and-Go-Verkehr, bei dem man streckenweise mehr auf dem Brems- als auf dem Gaspedal steht. In solchen Situationen kann es schnell vorkommen, dass in Ihrem Cockpit entweder eine Warnleuchte aufflammt oder es sogar beim Bremsen gefährlich metallisch klingend knirscht.
In solchen Fällen ist die Lage eindeutig: Die als Verschleißteil konzipierten Reibbeläge Ihrer (meist vorderen) Bremsen sind abgescheuert. Was Sie nun tun sollten, hängt von der Art des Verschleißes ab:
Tipp 1: Knirscht es nur urplötzlich, nachdem Ihr Auto mehrere Tage (insbesondere im Freien bei feuchtem Wetter) gestanden hat, müssen Sie nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen. Werfen Sie einen Blick auf die Bremsscheiben. Sind diese mit einem hellorangen Rostfilm überzogen, dann entsteht das Geräusch nur, weil dieser sich abschleift. Nach einigen Bremsvorgängen sollte das Problem behoben sein.
Tipp 2: Sollten Sie den Wagen für mehrere Tage abstellen, dann parken Sie nach Möglichkeit nur mit eingelegtem Gang, aber ohne angezogene Hand- bzw. Parkbremse. Das verhindert ein „Festkleben“ der Bremsbeläge auf Bremsscheiber oder -trommel.
2. Steinschläge in der Scheibe
Zumindest die Windschutzscheibe besteht stets aus einem mehrschichtig aufgebauten Sicherheitsglas. Im Gegensatz zu den aus einschichtigem Sicherheitsglas bestehenden anderen Scheiben zerfällt sie deshalb bei Schäden nicht in sehr kleine Scherben, sondern bleibt wenigstens als Ganzes erhalten und mit dem Scheibenrahmen verklebt.
Dennoch ist ein Steinschlag absolut ein Grund, Ihren Wagen sofort in Expertenhände zu geben:
Unter bestimmten Voraussetzungen kann ein Steinschlag repariert werden. Selbst wenn nicht, so ist der Scheibentausch keine große Sache. Die Trocknungszeit des Scheibenklebers eingerechnet müssen Sie nur einige Stunden auf das Auto verzichten.
3. Kühlmittelverluste
Wenn eine Warnleuchte einen zu niedrigen Kühlmittelstand oder eine zu hohe Motortemperatur anzeigt, es aus dem Motorraum deutlich weiß dampft oder Sie vor dem Losfahren eine große Pfütze unter dem Wagen bemerken, dann dürfen Sie keine Zeit verlieren: Keinesfalls den Motor starten bzw. sofort die nächste Parkmöglichkeit ansteuern und ihn abschalten.
Denn Verbrennungsmotoren sind heute durch die Bank weg wassergekühlt.
Hier bleibt Ihnen ebenfalls nichts übrig, als einen Abschlepper zu rufen.
Tipp 1: Füllen Sie keinesfalls die Kühlflüssigkeit auf, bevor der Motor nicht völlig abgekühlt ist. Zu kalte Flüssigkeit kann mitunter in dem heißen Metall Risse verursachen.
Tipp 2: Wasser allein ist nur eine Notmaßnahme für wenige Kilometer. Das Frostschutzmittel ist ebenso dafür da, um die innenliegenden Teile der Wasserpumpe zu schmieren. Unterbleibt das, kann diese Schaden nehmen. Ferner kann das Wasser-Gemisch mehr Wärme aufnehmen als reines Leitungswasser.
4. Leere Batterie
Batterieprobleme führen schon seit Jahren die Pannenstatistiken an. Sie glauben, das könne Ihnen nicht passieren, weil Sie Ihre Städtereise im Sommer unternehmen, nicht im frostigen Winter? Leider falsch gedacht. Tatsächlich ist Hitze für Autobatterien schädlicher als Frost. Genauer: Viele Batterien, die an den ersten kalten Tagen versagen, wurden während heißer Sommertage sozusagen vorgeschädigt. Die warmen Temperaturen überdeckten die Schäden nur, weil sich die Elektronen dann noch ausreichend bewegen können – vereinfacht gesprochen.
Prinzipiell benötigt Ihr Auto, selbst wenn es läuft, die Batterie. Denn im Gegensatz zum Generator, der je nach Drehzahl unterschiedliche Spannungen liefert, versorgt die Batterie alles mit einer gleichbleibenden Spannung. Sie ist deshalb ein Pufferspeicher, der weit mehr macht, als nur dem Anlasser Strom zu liefern.
Tipp 1: Schalten Sie nach dem Überbrücken sofort eine eventuelle Start-Stopp-Automatik aus. Andernfalls stehen Sie mit etwas Pech schon an der nächsten Ampel wieder mit leerer Batterie dar. Nach einer Starthilfe sollten Sie bei einem Benziner mindestens 30 Minuten, bei einem Diesel sogar 60 Minuten ununterbrochen fahren, damit die Batterie wieder genügend Strom erhält.
Tipp 2: Normalerweise haben Autos heutzutage Schutzsysteme. Dadurch kann beispielsweise eine Innenraumleuchte nicht so lange brennen, bis sie die Batterie leergezogen hat. Lassen Sie daher sicherheitshalber nicht bloß einen neuen Energiespeicher verbauen, sondern ebenso den Ruhestrom prüfen. Ein ausgeschaltetes, verriegeltes Auto sollte keinen nennenswerten Verbrauch aufweisen.
5. Reifenpanne
Autoreifen halten heutzutage extrem viel aus. Aber wenn Sie beispielsweise eine Schraube überfahren, dann sind selbst die besten Pneus machtlos. Das Problem eines Reifenschadens ist vor allem die unkontrollierbare Auswirkung auf die Brems- und Lenkbarkeit. Doch abermals kommt es auf die Art der Panne an:
Die Hauptschwierigkeit heutzutage: Nur noch sehr wenige Autos haben überhaupt ein vollwertiges Ersatzrad. Viele haben nicht einmal mehr ein Notrad an Bord, sondern nur noch ein Pannenspray samt Kompressor.
Tipp 1: Egal ob Radwechsel oder Pannenspray: Führen Sie diese Arbeiten keinesfalls direkt am Straßenrand durch, wo der Verkehr rollt. Das ist eine Aufgabe, die nur auf Parkplätzen etc. durchgeführt werden sollte – Ihrer eigenen Sicherheit zuliebe.
Tipp 2: Nutzen Sie den Mini-Luftkompressor zur Vermeidung einer Folgepanne nur bei laufendem Motor. Je nach benötigter Luftmenge kann er mit etwas Pech Ihre Batterie leeren und Sie deshalb gleich mit dem nächsten Problem dastehen lassen.
Tipp 3: Steuern Sie auf jeden Fall zeitnah eine Werkstatt an. Reservereifen sind oftmals überaltert oder haben zu wenig Luftdruck, Notreifen sind zudem nur für geringe Höchstgeschwindigkeiten konzipiert und sowieso müssen die Radschrauben/-bolzen mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen werden. Bei Pannensprays wissen Sie nie, wie lange die Dichtwirkung halten wird und Sie benötigen so oder so einen neuen Reifen.
6. Pannenrisiken reduzieren
Moderne PKW sind extrem komplex. Die Vielzahl möglicher Pannenverursacher wird in den Statistiken etwas verschleiert, weil dort häufig nur auslösende Haupt-Baugruppen genannt werden – etwa „Motormanagement“. Das bedeutet, verschiedenste Pannenursachen lassen sich nicht vorhersehen und treten nach jeder Definition spontan auf.
Andere Pannen hingegen sind definitiv vermeidbar. Der Schlüssel dazu liegt darin, Ihren Wagen ganz besonders vor einer Urlaubsreise gründlich durchchecken zu lassen – am besten im Rahmen einer sowieso vom Hersteller vorgeschriebenen Inspektion. Das sollten Sie selbst dann machen, wenn Ihr Wagen erst kürzlich (d.h. im letzten Vierteljahr) die Hauptuntersuchung erfolgreich bestanden hat.
Warum? Weil der Prüfingenieur sich nur auf für die Verkehrssicherheit relevante Punkte beschränkt. Vieles davon ist zwar pannenrelevant, aber längst nicht alles. Der Fachmann überprüft beispielsweise nicht, wie es um die Batterie bestellt ist. Eine frische TÜV-Plakette bedeutet deshalb nicht zwingend, Ihr Auto sei in einem in jeglicher Hinsicht einwandfreien Zustand, der keine Pannen erwarten ließe. Nur eine Inspektion kann Ihnen hohe, wenngleich niemals vollständige, Sicherheit bieten.