Das Jahr 2020 war in vielerlei Hinsicht anders. Das verdeutlicht der vor kurzem veröffentlichte Wirtschaftsbericht der Stadt Leipzig. Er zeigt auf, wie die Unternehmen Leipzigs ihre Geschäftsabläufe und Geschäftsmodelle anpassen mussten. Besonders hart traf es Tourismus, Gastronomie, Einzelhandel und Kreativschaffende.
„Der Wirtschaftsbericht 2020 spiegelt das vergangene Jahr unter Pandemiebedingungen wider. Er zeigt aber auch, dass sich die Leipziger Wirtschaft nicht unterkriegen lässt, sich Risiken stellt und 2021 mit Tatkraft, unternehmerischem Weitblick und Gemeinsinn wieder durchstarten will“, sagt der kommissarische Leiter des Dezernats für Wirtschaft, Arbeit und Digitales, Clemens Schülke.
Neben den Sonderprogrammen von Bund und Ländern schuf die Stadt Leipzig ab Mai 2020 ein ganz eigenes Programm für Solo-Selbstständige. Innerhalb von drei Wochen hatte die Wirtschaftsförderung das Konzept entwickelt, mit dem nach drei weiteren Wochen 75 Prozent der etwa 3.000 Anträge bearbeitet und ausgezahlt werden konnten.
Nach dem Rekordjahr 2019 mit 3,6 Millionen Übernachtungen kam der Tourismus in Leipzig ab März 2020 mit der 180-Grad-Wende durch den ersten Lockdown ins Stocken. Es folgte ein neues Reiseverhalten mit größtenteils spontanen, innerdeutschen Reisen und dem Wunsch nach Aktivitäten, die vorwiegend an der frischen Luft stattfinden. Darauf stellte sich die Branche schnell ein. Die Vorzüge Leipzigs als naturnahe Wasserstadt mit 15 Prozent Grünflächenanteil waren dabei entscheidend.
Das Thema Nachhaltigkeit konnte 2020 in der Tagungswirtschaft ebenfalls gefördert werden. So wurden beispielsweise das Congress Center Leipzig und die Kongresshalle am Zoo Leipzig mit dem Green Globe Siegel zertifiziert. Außerdem ist die Nutzung von Ökostrom, Solaranlagen sowie Wärmerückgewinnungssystemen, ein regionales Speisenangebot und der Einsatz von Honigbienen auf den Dächern und Außengeländen der Leipziger Tagungsgebäude Teil des neuen Nachhaltigkeitskonzepts.
Positiv ist im Jahr der Pandemie auch die Fortführung lange geplanter Bauprojekte, wie Industriegebiete und Gewerbeparks, die auf eine noch branchenreichere Zukunft in der Messestadt blicken lassen. Im Dezember 2020 startete zudem ein 23 Millionen Euro starkes Ausbauprojekt für die digitale Infrastruktur Leipzigs. 400 Kilometer neuer Glasfaserleitungen wurden eingewoben, womit 350 Unternehmen, 150 Schulen und 2.500 Haushalte an das Hochleistungsnetz angeschlossen und letzte Lücken geschlossen werden konnten.
Oberbürgermeister Burkhard Jung schaut trotz der aktuell schwierigen Lage zuversichtlich in die Zukunft: „Ein breites Bündnis von der Unternehmerschaft über die Wirtschaftsverbände und die Politik bis zur öffentlichen Verwaltung arbeitet an einer möglichst schnellen Rückkehr auf den Wachstumspfad der Wirtschaft, ohne dabei den Blick auf unsere Umwelt zu vernachlässigen. Darum geht Leipzig in die Investitionsoffensive: 300 Millionen Euro wird die Stadt in den kommenden zwei Jahren investieren – weil wir fest daran glauben, dass es weitergeht“.
Den gesamten Wirtschaftsbericht 2020 gibt es zum Download hier:
www.leipzig.de/download-business