Im Mai 2025 jährt sich zum 80. Male das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, der über Millionen von Menschen unsagbares Leid gebracht hatte. Für die Leipziger endete der Krieg bereits am 20. April und er endete mit letzten Kämpfen am Wahrzeichen der Messestadt, am Völkerschlachtdenkmal.
Am 17. April 1945 kündeten in den Nachtstunden heulende Sirenen von angreifenden amerikanischen Panzern auf Leipzig. Aus westlicher und südöstlicher Richtung näherten sich die amerikanischen Truppen der Stadtmitte und erstürmten in der folgenden Nacht die nur schwach verteidigte Stadt. Letzte bewaffnete deutsche Einheiten lieferten sich mit den Amerikanern Schusswechsel, unter anderem am Hauptbahnhof und am Neuen Rathaus. Am Nachmittag des 19. April wehte über dem Neuen Rathaus die amerikanische Flagge.
Vor dem erwarteten Eintreffen der amerikanischen Streitkräfte hatte sich der Leipziger Kampfkommandant Oberst Hans von Poncet mit etwa 200 Bewaffneten im Völkerschlachtdenkmal verschanzt. Am 18. April nahm er eine amerikanische Panzerkampgruppe auf dem Weg zur Innenstadt unter Beschuss, Infanterieangriffe auf das festungsartige Bauwerk schlugen fehl.
Als die Kämpfe in der übrigen Stadt bereits erloschen waren, befand sich das Monument immer noch in der Hand von Poncet, der sich einer Kapitulation verweigerte. Erst der mehrstündige Artilleriebeschuss des Gebäudes bewegte Poncet, Verhandlungen aufzunehmen. Am 20. April 1945, Hitlers letztem Geburtstag, ergab sich die Besatzung des Völkerschlachtdenkmals. Für die Leipziger Bevölkerung war der Zweite Weltkrieg endgültig vorbei.
Die unsinnige Verteidigung des Völkerschlachtdenkmals kostete auf beiden Seiten etliche Menschenleben. Die schwersten Schäden durch den Artilleriebeschuss wurden erst im Rahmen der Generalsanierung in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts beseitigt. Spuren des Krieges sind bis heute am Bauwerk sichtbar.
In der Ruhmeshalle des Denkmals bringt eine Installation aus historischem Bildmaterial und Filmsequenzen von den Kampfhandlungen am Völkerschlachtdenkmal die Ereignisse jener Tage den Besuchenden von Sonntag, 13. April, bis Sonntag, 29. Juni 2025 näher. Am Sonntag, 13. April, um 17 Uhr sind Interessierte zum Besuch der Gedenkveranstaltung mit musikalischer Umrahmung eingeladen. Zudem finden am Sonntag 27.4., Donnerstag 01.05. und 29.05. jeweils 14 Uhr thematische Führungen im Völkerschlachtdenkmal statt.
So 13.04.2025 um 17 Uhr
Gedenkveranstaltung »Vom Ende des Schreckens«
Öffentliche Veranstaltung mit musikalischer Umrahmung anlässlich 80 Jahre Kriegsende in Leipzig
Ort: Völkerschlachtdenkmal, Straße des 18. Oktober 100, 04299 Leipzig
Eintritt: kostenfrei
So 27.04., Do 01.05. und Do 29.05.2025 jeweils 14 Uhr
Führung Spezial: Vom Ende des Schreckens – 80 Jahre Kriegsende in Leipzig
Ende April 1945 rücken US-Truppen auf Leipzig vor. Unter Kampfkommandant Hans von Poncet wird auf deutscher Seite zuletzt nur noch am Völkerschlachtdenkmal gekämpft. Mit seiner Kapitulation endet am 20. April 1945 um 2:00 Uhr morgens der Kampf um Leipzig. Die Führung thematisiert die Geschehnisse am Völkerschlachtdenkmal vor 80 Jahren und legt dabei ein besonderes Augenmerk auf eine Präsentation in der Ruhmeshalle zum Kriegsende in Leipzig.
Ort: Völkerschlachtdenkmal, Straße des 18. Oktober 100, 04299 Leipzig
Eintritt: 2 € zzgl. Eintritt
Anmeldung: besucherservice@stiftung-voelkerschlachtdenkmal-leipzig.de, Teilnehmendenanzahl ist begrenzt