Mit der Vernissage in den Promenaden Hauptbahnhof Leipzig beginnt am 16. Oktober 2020 die historisch-künstlerische Auseinandersetzung der naTo mit den Revolutionsjahren 1918–1923. Zehn Stelen gewähren mehrere Wochen lang einen Einblick in die Lebenswelten der Bevölkerung im Leipzig der unruhigen Nachkriegszeit. Die Ausstellung bildet den Kern des Projekts »Alltag / Revolution. Leipzig 1918–1923« mit einem Rahmenprogramm vom 15. Oktober bis zum 16. November 2020 in der naTo, im UT Connewitz und online.
Die revolutionären Jahre 1918–1923 zählen zu den wichtigsten und zugleich am wenigsten thematisierten Ereignissen der deutschen Zeitgeschichte. Der Umsturz brachte das Frauenwahlrecht, den Achtstundentag und die Etablierung von Betriebsräten, erstmals wurde der Freistaat Sachsen ausgerufen. Ausstellung und Rahmenprogramm wollen die Lücken der bisherigen historisch-gesellschaftlichen Auseinandersetzung schließen und widmen sich dabei vor allem dem Verhältnis von Alltag und Revolution. In einer multiperspektivischen Betrachtung durch Vorträge und Diskussionen, aber auch Theater, Musik und Film werden Herausforderungen und Hoffnungen gleichermaßen eingefangen und eingeordnet. Der Vortrag Dr. Johanna Sängers vom Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig am 15. Oktober – »Den Frieden hatten wir uns anders vorgestellt…« – widmet sich Fakten, Mythen und Meinungen der Revolutionsjahre und eröffnet damit gleichzeitig das Rahmenprogramm zur Ausstellung, das sich bis in den November hinein zieht.
Die naTo ist ein Soziokultureller Verein, der für die Ausrichtung außergewöhnlicher Live-Konzerte sowie für die Förderung von Theaterprojekten, Nachwuchskünstlern und soziokulturellen Projekten jenseits des Mainstreams bekannt ist. In den 80er Jahren begann die spannende Geschichte des Hauses auf der Karl-Liebknecht-Straße. Heute ist die naTo eine kulturelle Institution im Leipziger Süden.
Weitere Informationen:
http://www.alltagrevolution-leipzig.de/