Vorkämpferinnen der Frauenrechtsbewegung in Deutschland zählten? Dass es am Brühl mehr als 800 Rauchwarenbetriebe gab, die zumeist von jüdischen Familien geführt wurden? Dass die Musikbibliothek Peters die erste öffentliche, kostenfrei und auch für Frauen zugängliche Spezialbibliothek Deutschlands war? Dass der jüdische Sportverein Bar Kochba auch über Leipzig hinaus Erfolge feierte? Dass die bekannten Jazz-Musiker Rolf und Joachim Kühn hier aufgewachsen sind? Oder dass Karl Wittgenstein, der Vater von Ludwig Wittgenstein hier lebte, ebenso wie die Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy und Gustav Mahler, der Verleger Kurt Wolff und die Fotografin Gerda Taro, deren Partner, Robert Capa, hier eines der bekanntesten Fotos zum Ende des Zweiten Weltkrieges schoss?
Leipzig hatte vor dem Nationalsozialismus eine der größten und pulsierendsten jüdischen Gemeinden Deutschlands und ist heute wieder Heimat der größten jüdischen Gemeinde Sachsens sowie zahlreicher Initiativen zu jüdischer Kultur, Zeitgeschichte und Erinnerungskultur.
»Jüdisches Leipzig« lädt im Gespräch mit Herausgeberin Dr. Nora Pester, Verlag Hentrich & Hentrich, und Dr. Sven Trautmann dazu ein, Menschen und Orte jüdischen Lebens und die Geschichten hinter heute noch sichtbaren, aber auch ausgelöschten oder ins Exil führenden Spuren deren Existenz in der Stadt zu entdecken.
Jüdisches Leipzig. Menschen – Orte – Geschichten
Gespräch und Buchvorstellung begleitend zur Ausstellung
Mittwoch, 1.03.2023 um 18 Uhr
Ort: HAUS BÖTTCHERGÄßCHEN, Böttchergäßchen 3, 04109 Leipzig
Preis: kostenfrei
Voranmeldung: erwünscht 0341.9651340 bzw. stadtmuseum@leipzig.de