„Das Wintersemester ist als Präsenzsemester geplant“, so Hofsäss. Dafür wurden bereits die Seminarräume und Hörsäle so bestuhlt und ausgestattet, dass die volle Teilnehmerzahl aufgenommen werden kann. Ausnahmen bilden Hörsäle mit mehr als zweihundert und Seminarräume mit mehr als 50 Plätzen. Dort werde man die Platzkapazitäten noch einschränken müssen. Die Bibliotheken, die PC Pools, Mensen und Cafeterien stehen allen Studierenden in vollem Umfang zur Verfügung. „Das ist erst einmal eine gute Nachricht für die Planung des Wintersemesters in Präsenz“, betont der Prorektor.
Das Infektionsgeschehen werde weiter beobachtet und ggf. auf die aktuelle Gesetzeslage reagiert. Dann müsse man wieder Abstandhalten einführen oder dürfe Veranstaltungen in bestimmten Größen nicht mehr genehmigen. Es könne auch zu einem Rückfall in die digitale Lehre kommen. Das stelle die Lehrenden vor die Herausforderung, digitale Elemente in ihren Veranstaltungen in Ergänzung oder in der Ablösung von Präsenzlehre bei einer höheren Gefährdungseinschätzung mit zu denken. „Jedoch gehen wir erst einmal davon aus, dass wir das Wintersemester in voller Präsenz durchhalten können.“
Prof. Hofsäss macht in dem Interview darauf aufmerksam, dass sich nach 18 Monaten Abwesenheit von der Präsenzlehre alle wieder neu auf das Lernen mit mehreren Menschen in unterschiedlichen Konstellationen einstellen müssten: „Ganz wichtig ist auch, Studienanfängerinnen und -anfänger, das sind in gewisser Weise auch die im 3. Semester, die bislang noch gar keine Lehrveranstaltungen in Präsenz erlebt haben, hier ankommen zu lassen und auch menschlich mitzunehmen. Lehrende, die wissen, dass in ihren Veranstaltungen ein hoher Anteil an internationalen Studierenden teilnimmt, die nicht vor Ort sein können, sollten jedoch hybride Seminare planen. So können sie eine Beteiligung aus dem Ausland ermöglichen“, ergänzt der Prorektor. Die Präsenzlehre schließe aber nicht aus, digitale Komponenten in die Lehrveranstaltungen zu integrieren. Dafür gäbe es ausreichend ausgestattete Räume. Lehrende können die Qualifikationsangebote der Universität Leipzig zur erweiterten didaktischen Form des hybriden Lehrens im September wahrnehmen. Zudem werden Notebooks und Smartphones für die Studierenden weiterhin studienbegleitendes Instrument bleiben.
Zum Thema Kontakterfassung weist Hofsäss darauf hin, dass für alle Veranstaltungen diese fortgesetzt werde: „An jedem Platz wird ein QR-Code angebracht, über den sich die Studierenden über das Portal ‚Darfichrein‘ registrieren lassen müssen.“ Von einer Unterscheidung der Personen mit 3G-Status (geimpft, genesen, getestet) und ohne werde man absehen. Kontrollen vor jeder Lehrveranstaltung erwiesen sich als praktisch nicht durchführbar. In diesem Zusammenhang rief er die Studierenden auf, sich bis zum Beginn des Wintersemesters gegen Covid-19 impfen zu lassen: „Denn nur, wenn so gut wie alle geimpft sind, ist der bestmögliche Schutz gewährleistet, aber auch ein Gefühl von Sicherheit.“ Die Studierenden und Studienanfängerinnen und -anfänger sollten die Möglichkeiten in den Heimatorten oder hier in Leipzig dafür nutzen.
Während einer gemeinsamen Impfkampagne der Universität Leipzig, dem DRK und Betriebsärzten wurden in den letzten Wochen rund 600 Beschäftigte und 900 Studierende an 14 Impfterminen mit insgesamt 2700 Impfdosen geimpft. Im September und zum Semesterstart werde noch einmal ein Impfangebot zusammen mit dem DRK unterbreiten und soll sich auch an die ausländischen Studierenden richten.
„Wichtig ist mir, den Studierenden zu sagen: Kommt nach Leipzig! Am besten vollständig geimpft“, so der Prorektor für Bildung und Internationales der Universität Leipzig, Prof. Thomas Hofsäss.