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Zur weiteren Stärkung der Forschung wird u. a. neue Messtechnik zu Klimavariablen am Auwaldkran der Biodiversitätsforscher:innen installiert. Foto: Michael Schaefer
Zur weiteren Stärkung der Forschung wird u. a. neue Messtechnik zu Klimavariablen am Auwaldkran der Biodiversitätsforscher:innen installiert. Foto: Michael Schaefer

Universität Leipzig erforscht Zusammenhänge Mensch – Klima – Biodiversität

Aktueller Weltklimabericht sieht beschleunigten Klimawandel

01.03.2022 Wissenschaft
Universität Leipzig

Der Weltklimarat (IPCC) mahnt in seinem am 28. Februar 2022 vorgestellten Weltklimabericht, dass die Folgen des Klimawandels schneller eintreten werden. Selbst bei strikten Klimaschutzmaßnahmen seien zahlreiche Gefahren für die nächsten zwei Jahrzehnte mittlerweile unabwendbar. Darüber sowie die Auswirkungen des Klimawandels auf die Veränderung der Biodiversität diskutieren 30 Wissenschaftler:innen aus Leipzig ab dem 2. März 2022 in Grimma.

Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Veränderung der Biodiversität, also der biologischen Vielfalt aus, und was macht der Verlust an Biodiversität mit dem Klima? Wie können wir zukünftige Veränderungen besser vorhersehen? Welche Entscheidungen für unser Wirtschaften und unsere Lebensweise helfen, Klima- und Artenschutz zu verbessern? Mit diesen Fragestellungen befassen sich auf einer Klausurtagung in Grimma 30 Forscher:innen der Universität Leipzig und aus den Partnerinstituten, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS), Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (MPI EVA), Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und Max-Planck-Institut für Biogeochemie (MPI-BGC).

Wissenschaftler:innen der Universität Leipzig und die mit ihr verbundenen Forschungsinstitute wollen erstmals die Zusammenhänge beleuchten, wie genau Klimawandel und Änderungen der Biodiversität wechselwirken und wie diese mit wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen zusammenhängen. Diese Forschungen stehen in direktem Zusammenhang mit den Ergebnissen des aktuellen Weltklimaberichts, der darauf verweist, dass bis zu 3,6 Milliarden Menschen, knapp die Hälfte der Weltbevölkerung, in besonders gefährdeten Gebieten leben. Dort seien sie laut Bericht von einem weiteren Artensterben, mehr Dürren und schweren Niederschlägen betroffen.

Um der Forschungsarbeit noch mehr Gewicht beizumessen, werden derzeit vier neue Juniorprofessor:innen berufen, die an den Schnittstellen zwischen Klima- und Biodiversitätsforschung und Volkswirtschaftslehre arbeiten werden. Diese Initiative wird darüber hinaus durch das Land Sachsen zur Stärkung der Spitzenforschung unterstützt. Weiterhin wird neue Messtechnik zu Klimavariablen am Auwaldkran der Biodiversitätsforscher:innen installiert, sieben Nachwuchswissenschaftler:innen beginnen die Pionierforschung, und renommierte Gastwissenschaflter:innen aus Australien, Kolumbien und den USA werden für Forschungsaufenthalte erwartet.

„Durch diese Zusammenarbeit ergeben sich ganz neue, zukunftsweisende Forschungsfragen“, betont Meteorologe Prof. Dr. Johannes Quaas, vom Institut für Meteorologie, Sprecher der Initiative und Mitautor des ersten Teils des Weltklimaberichts vom Herbst 2021. „Mit dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung haben wir Spitzenwissenschaftler:innen in diesem Bereich in Leipzig. Wir in der Meteorologie sind in der Forschung zu wichtigen Klimaproblemen wie etwa Wolken und Strahlung weltweit mit führend. So können wir gemeinsam wichtige Wechselwirkungsmechanismen erforschen. Gibt es zum Beispiel über Mischwäldern mehr Wolken und dadurch mehr Schatten und auch mehr Regen? Können wir mit unserem Wetterradar die Insektenvielfalt in der Luft bestimmen? Und beides steht unter dem Vorzeichen des menschlichen Handelns. Da sind unsere Kolleginnen und Kollegen aus den Gesellschaftswissenschaften gefragt. Wie beeinflusst es insbesondere unsere Entscheidungen, wenn wir genauer sagen können, welche Konsequenzen unser Handeln zum Beispiel auf Wetterextreme hat?“



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