Am 25. Mai 2022 um 19 Uhr zeigt der Regisseur Ghassan Salhab seinen Film „Une Rose Ouverte / Warda“ in der HALLE 14, gefolgt von einem Gespräch des Filmemachers mit der Kuratorin Clementine Butler-Gallie.
Der Beiruter Filmmacher Ghassan Salhab kam 2019 als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes nach Berlin. Während dieser Zeit arbeitete er an dem Film „Une Rose Ouverte / Warda“, der sich in seiner essayistischen Erzählweise auf Rosa Luxemburgs letzte Briefe aus dem Gefängnis bezieht. Der Film ist durchwoben von ihren Worten in Arabisch und Deutsch, die von Aufnahmen des winterlichen Berlins, sprachlichen Begegnungen in Beirut sowie Szenen natürlicher Schönheit und Revolution begleitet werden. In einem ihrer letzten Briefe schrieb Rosa Luxemburg »Und ich lächle im Dunkeln dem Leben,... .« »Une Rose Ouverte / Warda« würdigt diese Wendung durch eine sich überlagernde visuelle und akustische Erfahrung.
Der Film setzt sich poetisch mit der Idee der Revolution auseinander und blickt dabei auf die konfliktreiche Geschichte des Libanons und dessen Umgebung. Mit ihren Gedanken zu Protesten und Militarisierung holt der Regisseur Rosa Luxemburg in die Gegenwart. Dabei ist das Jahr 2019 in doppelter Hinsicht bedeutend für den Film. Wenige Monate nach Fertigstellung des Werkes entstanden im Libanon landesweite Massendemonstrationen. Auslöser waren Korruptionsvorwürfe gegen die Regierung und die andauernde ökonomische Krise. Ghassan Salhab war selbst während der Proteste im Libanon. Gleichzeitig jährte sich die Ermordung Rosa Luxemburgs zum 100. Mal. Am 15. Januar 1919 wurde sie entführt und erschossen, nachdem sie und andere Organisatoren mit dem Januaraufstand versuchten, einen Regierungswechsel herbeizuführen.
Der Film ist Teil der Ausstellung „Distant Divides – Zwischen Libanon & Deutschland“ (bis 28. August 2022), die den künstlerischen Austausch zwischen dem Libanon und Deutschland erforscht. Die Ausstellung bringt 17 Künstlerinnen und Künstler zusammen, die alle verschiedene Wege des Austauschs zwischen den zwei zuvor getrennten Ländern erfahren, dokumentiert und durch unterschiedliche künstlerische Gesten ausgedrückt haben.
Weitere Informationen unter:
www.halle14.org