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Zoo der Zukunft - weitläufige Kiwara-Savanne
Zoo der Zukunft - weitläufige Kiwara-Savanne

Umzug der Nashörner im Zoo Leipzig

Kiwara-Kopje komplettiert die Kiwara-Savanne

08.04.2015 Stadtinformationen
Zoo Leipzig

Luftlinie sind es weniger als 100 Meter und damit nur ein Katzensprung, doch räumlich und gestalterisch bedeutet der Umzug der Spitzmaulnashörner in ihre neue Heimat die Eroberung einer anderen Welt. Die Kiwara-Kopje, eine im afrikanischen Stil gehaltene Fels- und Steppenlandschaft, komplettiert die Kiwara-Savanne. Das in die Jahre gekommene alte Stallgebäude wird gegen ein modernes Nashornhaus eingetauscht. Die drei Außengehege umfassen mehr als 6000 m² und sind damit doppelt so groß wie die bisherige Nashornsavanne.

Allerdings bleiben die Dickhäuter auf dem neuen Areal nicht länger unter sich: Die vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörner werden ihre neue Heimat mit Geparden und Husarenaffen teilen. Der Bezug der neuen Heimat birgt somit gleich mehrereHerausforderungen. Nicht nur, dass die mehr als eine Tonne wiegenden Nashornweibchen Sarafine und Nandi aus der alten in die neue Anlage gebracht und dort eingewöhnt werden müssen. Darüber hinaus muss es auch gelingen, die unterschiedlichen Tierarten so einzugewöhnen, dass sie in friedlicher Ko-Existenz auf der Kopje leben.

"Jede Tierart muss das Areal zunächst für sich selbst entdecken. Erst wenn sie sich sicher fühlen, können wir beginnen die verschiedenen Gruppen zu vergesellschaften. Das wird die größte Herausforderung, denn bislang gibt es keine Erfahrungswerte mit der Gemeinschaftshaltung von Nashörnern, Geparden und Affen", sagt Kurator Ruben Holland.

Schon bei der Gestaltung des neuen Geheges galt es, den Bedürfnissen und Erfordernissen der unterschiedlichen Tierarten gerecht zu werden und sowohl Rückzugsmöglichkeiten zu bieten als auch Ausbrüche zu verhindern. Während für die Nashörner vor allem eine robuste Umzäunung von entscheidender Bedeutung ist, mussten für die schnellen Geparden und mit Kletterfähigkeiten ausgestatteten Husarenaffen entsprechende Barrieren geschaffen werden. "Die Komplexität der Überlegungen ist Herausforderung und Ansporn zugleich", sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Schließlich soll im Zoo der Zukunft kein Gehege einer Festung gleichen, sondern den Besuchern dank möglichst unscheinbarer Gehegegrenzen ungetrübte Beobachtungen der Tierwelt ermöglichen. Kunstfelsen und großflächige Scheiben kombiniert mit einer Wegeführung in luftiger Höhe versprechen den Besuchern faszinierende Einblicke in die afrikanische Savannenlandschaft, die unmittelbar an die Kiwara-Savanne mit Giraffen, Zebras, Antilopen und Gazellen grenzt.

7,3 Millionen Euro hat die Kiwara-Kopje gekostet. Michael Weichert, Präsident des Freundes- und Fördervereines des Zoo Leipzig, hat während der Bauzeit eine großzügige Spende des Vereins in Höhe von 100.000 Euro übergeben und gleichzeitig im Namen der Vereinsmitglieder die Patenschaft für zwei Nashörner übernommen. "Wir unterstützen den Zoo so intensiv wie möglich und freuen uns, dass diese schöne Anlage im 50. Jahr unseres Bestehens auch dank unserer Hilfe eröffnet werden kann", so der Vereinspräsident. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden die Tiere eingewöhnt. Am 29. April soll die Kiwara-Kopje dann offiziell eröffnet und für die Zoobesucher ein weiteres Stück Afrika erlebbar werden.



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