Es wurde zum Symbol russischer Kriegsverbrechen: das Theater in Mariupol. Sinnbild einer rücksichtslosen Zerstörung. Am 16. März 2022 bombardierten Putins Truppen im Zuge der erbitterten Kämpfe um die ukrainische Hafenstadt das Gebäude. Mehr als 1000 Menschen hatten in diesem Schutz gesucht, vor allem Frauen und Kinder. Viele von ihnen kamen bei dem verheerenden Luftangriff ums Leben. Die schockierenden Bilder der Theaterruine gingen um die Welt. Ein Teil des Ensembles ist in Mariupol geblieben und setzt seine Arbeit unter den Besatzern fort. Ein anderer Teil ist geflohen und hat im Exil mehrere Stücke inszeniert.
In der Schaubühne Lindenfels Leipzig, die zu einem Spiel- und Produktionsort für geflüchtete ukranische Künstler:innen geworden ist, gastiert das Ensemble um Ljudmyla Kolosowytsch nun mit zwei Stücken:
DAS DRAMA VON MARIUPOL
Ein dokumentarisches Zeugnis, das unter die Haut geht, vom traumatischen Überleben im Epizentrum der Ereignisse vom 16. März 2022 – dem zerbombten Theatergebäude in Mariupol. Persönliche Gegenstände und auf Smartphones gespeicherte Videos komplettieren die Inszenierung, die für das Ensemble vielmehr als eine Aufführung ist: „Denn das haben wir erlebt und erleben es immer noch.“
SA 13.05.2023 | 20:00 Uhr
In ukrainischer Sprache mit deutscher Übertitelung
Infos und Tickets
DAS KRIPPENSPIEL VON DONEZK
Die Inszenierung basiert auf einem Stück von Pantelejmón Kulísch aus dem 19. Jahrhundert und vereint in einer märchenhaften Atmosphäre die Geschichte von der Geburt Jesu Christi mit Liedern aus der Region Donezk, bunten Puppenfiguren und dem den Ukrainer:innen eigenen Humor. Geschickt werden ukrainische Traditionen, die von den sowjetischen Behörden jahrelang verboten und unterdrückt wurden, mit der Realität von heute verflochten.
SO 14.05.2023 | 20:00 Uhr
In ukrainischer Sprache mit deutscher Übertitelung
Infos und Tickets
„Ein Theater ist ein Symbol des Widerstands, es ist ein Symbol der Unbezwingbarkeit," sagt Regisseurin Ljudmyla Kolosowytsch. „Wir wurden bombardiert, völlig zerstört, aber wir sind in Uschhorod wieder lebendig, produzieren Stücke und reisen zu Festivals ins Ausland. Unser Theater in Mariupol ist gestorben, aber jetzt lebt das Theater in Uschhorod weiter. Wir werden ein neues schaffen mit einer ukrainischen Haltung." (Zitiert auf BR24)
Weitere Informationen:
www.schaubuehne.com