Über die städtebauliche Zukunft des 1.200 Quadratmeter großen südlichen Teils des Johannisplatzes soll anhand eines Bebauungsplanes entschieden werden. Derzeit wird das Areal als Parkplatz und Imbissstandort genutzt. Der entsprechende Vorentwurf des Bebauungsplans Nr. 450 „Südlicher Johannisplatz“ wird nun zur frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung freigegeben. Das hat die Leipziger Stadtspitze jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg beschlossen. Zum Beteiligungsverfahren informiert die Stadt gesondert.
Anlass des Planverfahrens sind grundsätzliche Absichten des Eigentümers, das Teilstück des ehemaligen Hospitalplatzes zu bebauen. Im Flächennutzungsplan der Stadt ist der Bereich als gemischte Baufläche dargestellt und mit dem Hinweis versehen, dass es sich um einen mit umweltgefährdenden Stoffen belasteten Altstandort handelt. Bis in die 2000er Jahre hinein stand hier eine Tankstelle. Der Boden wurde nach dem Rückbau der Tankstelle saniert und die Fläche versiegelt. Die stadtklimatische Situation vor Ort ist aufgrund der angrenzenden Bebauung und der Lage im innerstädtischen Wärmeinselkern sehr ungünstig.
Der Vorentwurf regt nun an, zunächst drei Varianten zu untersuchen: Erstens, die Sicherung des Platzes zwischen Prager Straße, Talstraße sowie der Straße Johannisplatz als unbebaute Fläche. Hierfür müsste die Stadt das vorhandene Baurecht einschränken, Entschädigungsregelungen treffen, die Verfügbarkeit der Fläche für öffentliche Zwecke erwirken und sie schließlich als Schmuckplatz gestalten, um die Aufenthaltsqualität sowie die klimatische Lage zu verbessern. Zweitens könnte eine Teilbebauung des Areals erfolgen, etwa durch einen sich in die Umgebungsbebauung einfügenden sechsgeschossigen Baukörper und einen kleinen, etwa 420 Quadratmeter großen Quartiersplatz. Auch hierfür müsste die Stadt entsprechende planungsrechtliche Instrumente anwenden. Eine dritte Variante sieht die Vollbebauung des Platzes mit einem maximal rund 22 Meter hohen Solitärgebäude vor. Dies entspricht einer effizienten Nachverdichtung der in Leipzig knapp werdenden Bauflächen, nimmt den Nachbargebäuden jedoch Licht und die Sichtbeziehung zum Grassimuseum.
Konkretere Festsetzungen sollen im Entwurf des Bebauungsplanes gemacht werden.