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Foto: pixabay.com / murrrphoto
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Suchtbericht der Stadt Leipzig 2024 zeigt steigenden Cannabiskonsum

Alkoholabhängigkeit bleibt mit Abstand der häufigste Grund für den Gang in eine Suchtberatungsstelle

12.12.2024 Stadtinformationen
Stadt Leipzig

Der aktuelle Suchtbericht 2024 mit den Daten aus 2023 liegt vor. Er zeigt, dass der Konsum von Substanzen wie Kokain, Crack oder Crystal Meth anhaltend sinkt, der Cannabiskonsum hingegen steigt. Der Anteil an allen Suchtfällen im Zusammenhang mit Cannabisgebrauch betrug 2023 18,7 Prozent (761 Fälle). Im Vergleich zu den Jahren 2021 (16 Prozent) und 2022 (17,1 Prozent) nahm er um weitere 1,6 Prozentpunkte zu; damit ist Cannabis jetzt die zweithäufigste Hauptursache für eine Suchterkrankung.

Die Alkoholabhängigkeit bleibt mit 41,9 Prozent (1.700 Fälle) mit Abstand der häufigste Grund für den Gang in eine Suchtberatungsstelle. Im Gegensatz dazu zeigt die Abhängigkeit von Substanzen wie Kokain, Crack oder Crystal Meth einen anhaltenden Rückgang auf 17,7 Prozent (721 Fälle). 2021 waren es noch 23,3 Prozent und 2022 21 Prozent. Im Bereich Opioidabhängigkeit (darunter Schmerzmittel, Heroin oder Tilidin) wurden 460 Fälle (11,3 Prozent) dokumentiert. Sie stiegen im Vergleich zum Jahr 2022 um 1,5 Prozentpunkte an.

In den neun Suchtberatungs- und Behandlungsstellen wurden im vergangenen Jahr 4.642 Fälle mit Alkohol- und Drogenproblemen, mit Glücksspielsucht und/oder übermäßigem Medienkonsum betreut. Das ist eine deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr (2022: 4.229 Fälle). Die meisten Personen suchten wegen ihrer eigenen Suchtproblematik (4.165 Fälle) Hilfe.

Die Ergebnisse der Studie „Jugend in Leipzig“ zeigen, dass viele Jugendliche die Risiken des Cannabiskonsums unterschätzen. „Das Jahr 2023 war geprägt von intensiven Diskussionen und wichtigen Entwicklungen, insbesondere im Zusammenhang mit der Teillegalisierung von Cannabis. Diese Diskussionen haben uns einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig fundierte und differenzierte Aufklärung und Prävention sind. Besonderes Augenmerk gilt dabei jungen Menschen“, erklärt Sozialbürgermeisterin Martina Münch.

Im Jahr 2023 haben die Streetwork-Teams für Erwachsene insgesamt 15.630 Kontakte gezählt. Der Großteil geht auf Kontakte mit wohnungs- und obdachlosen Personen (8.425 Kontakte) zurück. Die Mehrheit der erreichten Personen ist zwischen 27 und 59 Jahre alt (13.383 Kontakte).

Die Zahlen zeigen, dass differenzierte Angebote in der Suchthilfe notwendig sind. Suchtprävention spielt dabei eine große Rolle. Allein die von der Stadt Leipzig geförderten Jugendschutzprojekte haben im Jahr 2023 5.320 Kinder und Jugendliche erreicht. Die Polizeidirektion organisierte zusätzlich 179 Präventionsveranstaltungen für 3.956 Schülerinnen und Schüler, 381 Pädagoginnen und Pädagogen sowie 501 Eltern und konnte damit im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 1.275 mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer erreichen.

Der Suchtbericht ist unter www.leipzig.de/suchthilfe zu finden.



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