Das Studentenwerk Leipzig erhöht zum 17. Oktober 2022 in allen Mensen und Cafeterien die Preise für Kaffee und Kaffeespezialitäten (Latte Macchiato, Cappuccino etc.) um bis zu 20 Cent. Grund ist der gestiegene Einkaufspreis für Kaffeebohnen, Kakao, Kuhmilch und Pflanzenmilch. Im neuen Jahr drohen weitere Preiserhöhungen beim Angebot des Studentenwerkes.
„Bei uns gab es seit 2020 keine Preiserhöhung auf Kaffeegetränke, erklärt Uwe Kubaile, Abteilungsleiter Mensen & Cafeterien/Zentraler Einkauf, „Aber mit dem Krieg gegen die Ukraine, der Pandemie und den bekannten Folgen sind die Preise für Kaffeebohnen, Kakao, Kuhmilch und Pflanzenmilch im Einkauf inzwischen so stark gestiegen, dass wir nun nicht mehr um eine Preisanpassung herumkommen“.
Die Preise für Kaffee und Kaffeespezialitäten ergeben sich ab jetzt aus der Tassen- bzw. Bechergröße. So kostet zum Beispiel ein kleiner Kaffee (125 ml) künftig für Studierende 75 Cent statt bisher 65 Cent. Für einen Pott Kaffee (300ml) zahlen sie nun 1,50 Euro statt 1,30 Euro. Der bisherige Aufpreis für zusätzliche Portionen Milch zum Kaffee entfällt.
Weitere Preiserhöhungen in den Mensen und Wohnheimen befürchtet
Doch Kubaile fürchtet für das kommende Jahr noch weitere Preiserhöhungen in den Mensen und Cafeterien des Studentenwerkes Leipzig: „Die steigenden Lebensmittelkosten machen uns im Wareneinkauf insgesamt aktuell sehr zu schaffen. Wir bemühen uns sehr, unsere günstigen Preise für Studierende trotzdem so weit wie möglich zu halten. So tauschen wir beispielsweise in den Rezepturen einzelne Komponenten aus, wenn sie am Markt zu teuer sind. Doch unsere Spielräume sind begrenzt. Daher mussten wir bereits zahlreiche Gerichte in den Preiskategorien nach oben rücken, haben aber auf die generelle Anhebung unserer Preiskategorien bisher verzichtet. Unseren günstigen Bestseller wie den Pastateller bekommen Studierende damit vorerst weiterhin für 2,10 Euro – ob wir mittelfristig Essenspreise weiter erhöhen müssen, lässt sich im Moment aber noch nicht sagen.“
Die Energiepreisentwicklung bereitet Kubaile für das kommende Jahr große Sorgen: „Wir müssen in den Mensen und Cafeterien die Kosten für Strom und Heizung selbst tragen. Dafür erhalten wir zwar vom Freistaat Sachsen einen Zuschuss zum laufenden Betrieb, welcher unterstützend zur Deckung dieser Kosten dient. Im derzeit in Verhandlung befindlichen Haushaltsentwurf für 2023/24 sind die aktuellen Inflationsentwicklungen aber nicht berücksichtigt. Wenn wir für diese inflationsbedingten Kostensteigerungen keine Entlastung von staatlicher Seite erhalten, werden wir in 2023 deutliche Essenspreis- bzw. Semesterbeitragserhöhungen vornehmen müssen.“
In den Studentenwohnheimen ist die Lage sogar noch dramatischer. Dort hält die Geschäftsführerin des Studentenwerkes Leipzig, Dr. Andrea Diekhof Mietpreiserhöhungen für 2023 für unausweichlich: „Wir erwarten im nächsten Jahr nach aktuellen Schätzungen eine Steigerung der Energiekosten von 45 Euro pro Wohnheimplatz und Monat! Hinzu kommt der Kostendruck durch die drastisch gestiegenen Preise für Bau- und Instandhaltungsleistungen. Nach aktuellem Stand und ohne zusätzliche Unterstützung von staatlicher Seite sind deutliche Mietpreiserhöhungen im Jahr 2023 daher unvermeidbar, um Kostendeckung trotz preisbedingter Kostensteigerungen zu gewährleisten.“