Die Stiftung Bürger für Leipzig lädt für Sonntag, 17. September 2023 von 14 bis 18 Uhr zum Bürgerpicknick an der Stadtbibliothek am Wilhelm-Leuschner-Platz 10/11 ein.
"Wir stellen Tische und Bänke bereit und freuen uns über viele Gäste mit gut gefüllten Picknickkörbchen," erläutert Angelika Kell, Vorstand der Stiftung. "Für Zufallsgäste werden wir im Rahmen der Möglichkeiten Kaffee kochen, gleichwohl hat die Selbstversorgung beim Picknick Vorrang."
Um 14 Uhr eröffnet der Chor der Bürgersänger mit einem gemeinsamen Singen das Picknick. Die Erwachsenen sind eingeladen, sich entspannt zum Gespräch zusammenzufinden. Für Kinder gibt es Spielangebote von Büchsenwerfen bis Tischtennis.
Probefahren in der Rikscha
Im Rahmen des Picknicks wird das Projekt Radeln ohne Alter vorgestellt. Die Stiftung lädt zu während des Aktionstages zu Schnupperfahrten in E-Rikschas und auf einem Parallel-Tandem ein.
Radeln ohne Alter ist ein Angebot für Leipzigerinnen und Leipziger, die aus eigener Kraft nicht mehr selbst in die Pedale treten können. Die Fahrgäste können kostenfrei Ausfahrten in Anspruch nehmen. Ob zum Kulkwitzer See, zum Wildpark, in den alten Stadtteil oder ins Café: Die ehrenamtlichen Fahrer sind allesamt passionierte Pedalritter, die mit ihrem Engagement älteren Herrschaften gern eine Freude bereiten. Den "Wind im Haar" sollen auch Menschen wieder erleben, die aufgrund ihrer Lebensumstände - Alter oder Handicap - selten an die frische Luft kommen.
Europäische Mobilitätswoche
Das Picknick ist Teil der von der Stadt Leipzig initiierten Europäischen Mobilitätswoche 2023. Der autofreie Sonntag rund um den Leuschnerplatz bietet die Möglichkeit, auf den verkehrsberuhigten Straßen für umweltverträgliche und inklusive Formen der Mobilität zu werben.
Der Aktionstag beginnt um 11 Uhr. Auf der Veranstaltungsfläche rund um die Windmühlen- und Grünewaldstraße präsentieren sich bis 19 Uhr städtische Ämter, kommunale und private Unternehmen sowie Vereine, deren Anliegen umweltfreundliche Mobilität ist.
Hintergrund
Radeln ohne Alter ist ein weltumspannendes Projekt, vor 10 Jahren in Dänemark gestartet. In Deutschland gibt es das Angebot in 100 Kommunen. In Leipzig war der Auftakt 2022. Im Mai kam die erste Rikscha in Leipzig an. Das Diakonische Werk Innere Mission hat sein Fahrzeug in einem Pflegeheim im Südosten stationiert. Kurz später folgte der AWO Kreisverband mit einer Rikscha für Grünau. Inzwischen haben die Denkmalsozial gGmbH in Connewitz und die Stiftung Bürger für Leipzig zwei weitere dieser Spezialfahrräder gekauft. Das Sozialamt und eine LVZ-Spendenkampagne haben das Projekt finanziell gefördert. Die Stiftung hat bislang 30 freiwillige Piloten und Pilotinnen für das Führen der Rikschas ausgebildet.
Die Pilotinnen und Piloten berichten begeistert, wie groß die Freude bei Fahrgästen und allen ist, die die Rikschas im Straßenraum sehen. Es wird gewunken und gelacht. Ein Ehrenamt, das sinn- und freudvoll für alle ist.
Inzwischen ist die Ausstattung mit Rikschas und Fahrern solide, so dass mehr Anfragen seitens potenzieller Nutzer möglich sind. Interessierte Angehörige oder Partner in Pflegeeinrichtungen finden auf der Internetseite der Stiftung alle nötigen Informationen.
Ein paar typische Fälle
- Der Opa wird 99 Jahre alt und war sein Leben lang ein passionierter Radler. Nun geht das Radeln nicht mehr. Die Familie schenkt ihm zum Geburtstag eine Radtour und freut sich, dass der Opa in der Rikscha mitfahren kann.
- Oder: Die Gäste der AWO Tagespflege können regelmäßig mit ehrenamtlichen Piloten zum Kulkwitzer See oder durch den Schönauer park radeln.
- Ein junger Mann, der durch einen Sportunfall behindert ist, wird von einem Freund durch den südlichen Auwald gefahren.
- Zwei ältere Damen werden regelmäßig zur Chorprobe gefahren. Solange Fahrer verfügbar sind, werden alle Wünsche erfüllt.