Der Flughafen Leipzig/Halle hat seine Start- und Landebahn Nord vorübergehend außer Betrieb genommen. Bis zum September wird die Betondecke aufwendig saniert und die klassische Befeuerung durch moderne LED-Technik ersetzt: eine Investition in die Modernisierung und Leistungsfähigkeit der Infrastruktur.
Seit März 2000 ist die Start- und Landebahn (SLB) Nord am Flughafen Leipzig/Halle (LEJ) in Betrieb. Rund 400.000 Flugzeuge sind seitdem auf der 3.600 Meter langen Runway gestartet oder gelandet. Darunter mit der Antonow AN 225 und dem Airbus A380 auch die größten Fracht- und Passagierflugzeuge der Welt.
Während der Arbeiten bleibt der Flughafen in Betrieb. Der Flugverkehr wird über die zweite SLB des Airports, die Start- und Landebahnen Süd, geführt. Die parallel zur Nordbahn gelegene SLB Süd ging im Juli 2007 ans Netz.
Sanierungsarbeiten
Nach 21 Jahren intensiver Nutzung weist die Betondecke der SLB Nord substanzielle AKR-Schäden auf: eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion, wie sie auch auf Autobahnen auftritt. Umgangssprachlich ist von Betonkrebs die Rede. Diese Schäden bergen die Gefahr, dass sich poröser Beton lösen und Triebwerke beschädigen könnte.
Zu Beginn der Sanierungsarbeiten wird die Befeuerung auf den Rollwegen und der SLB ausgebaut. Im Anschluss entfernen GPS-gesteuerte Fräsmaschinen die schadhafte Betonschicht. Dann folgt der Einbau des frischen Betons auf der Start- und Landebahn sowie den Rollwegen. Abschließend wird die neue LED-Befeuerung installiert. Diese umfasst mehr als 2.200 unterschiedliche Leuchtfeuer, verbunden durch 350 Kilometer Kabel.
Die für die Sanierung der SLB sowie der Rollwege benötigten rund 300.000 Tonnen Beton werden in zwei Mischwerken innerhalb des Baustellenareals hergestellt.
Die gesamten Arbeiten laufen nach einem straff getakteten Zeitplan und sollen bis zum 30. September abgeschlossen sein. In die Sanierung investiert der Flughafen rund 90 Millionen Euro.
Weitere Informationen zur Sanierung unter:
https://www.mdf-ag.com/SLBNord/
Baustellenverkehr
Die Baufahrzeuge werden direkt von der Autobahn A 14, Anschlussstelle Schkeuditz/Flughafen, über die Towerstraße zur Baustelle geleitet. Anliegende Ortschaften werden nicht durchfahren.