Die Moritzbastei ist eine Institution im Leipziger Kulturbetrieb und insbesondere aus der studentischen Clubszene nicht wegzudenken. Damit das auch so bleibt, soll das Erbbaurecht für das Kulturzentrum nun zu gleichen Konditionen um 30 Jahre verlängert werden. Der entsprechende Vertrag zwischen der Stadt Leipzig und der Stiftung Moritzbastei legt den Erbbauzins derzeit bei symbolischen 51 Cent pro Jahr fest, er besteht seit 1994 und läuft planmäßig Ende 2027 aus.
Die Moritzbastei mit ihren historischen Gewölbekellern ist Teil der Stadtbefestigung, sie wurde zwischen 1551 und 1553 erbaut. Bereits in den 1970er Jahren legten Studentinnen und Studenten der Universität Leipzig ehrenamtlich Reste der Anlagen frei, entfernten Tonnen von Schutt, um Platz für einen eigenen Club zu schaffen. Seit 1993 bewirtschaftet die Moritzbastei Betriebs GmbH die Räume im Auftrag der Stiftung. Diese gemeinnützige Institution hat sich zum Ziel gesetzt, die denkmalgeschützte Gebäudesubstanz zu erhalten und die Moritzbastei als akademische und studentische Begegnungsstätte zu fördern. Nur durch den symbolischen Erbbauzins ist es möglich, dass die Betreiber weiter in das historische Bauwerk investieren können und das Kulturzentrum rentabel und für Studentinnen und Studenten erschwinglich bleibt. Gewinne sollen nicht erzielt werden.
Dieses Projekt fortzuführen und die Moritzbastei als Begegnungsort zu erhalten, ist weiterhin von hohem öffentlichen Interesse. Damit die Stiftung Planungssicherheit hat, soll über eine Verlängerung des Erbbaurechtsvertrages bereits jetzt entschieden werden. Die Stadtspitze hat den entsprechenden Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg bestätigt, der Stadtrat stimmt abschließend darüber ab.
Die Landesdirektion Leipzig als Rechtsaufsichtsbehörde der Stadt hat bereits signalisiert, dass eine Genehmigung für die Vertragsverlängerung zu einem reduzierten Erbbauzins erteilt werden könnte. Voraussetzung sei jedoch ein entsprechender Stadtratsbeschluss.