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Radfahrer in der Leipziger Innenstadt, Foto: Tom Thiele
Radfahrer in der Leipziger Innenstadt, Foto: Tom Thiele

Stadt Leipzig legt Aktionsprogramm für Radverkehr auf

Innerhalb von zwei Jahren sollen vor allem kurzfristig wirksame Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt werden

15.01.2021 Verkehr
Stadt Leipzig

Mit einem Aktionsprogramm in Höhe von rund 8,7 Millionen Euro will Leipzig den Radverkehr sicherer und attraktiver machen. In einem Zeitraum von zwei Jahren sollen vor allem kurzfristig wirksame Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt werden, etwa Markierungsarbeiten, Deckensanierungen und kleinere Bauvorhaben. Oberbürgermeister Burkhard Jung sagt: „In den vergangenen Monaten haben sehr viele das Fahrrad für sich als Verkehrsmittel entdeckt; ich bin mir sicher, dass viele dieser Menschen auch künftig auf das Rad nicht verzichten wollen. Als Stadt sind wir gut beraten, diese Entwicklung aufzugreifen und dem Radverkehr mehr Raum zu geben, ihn sicherer zu machen und das Fahrrad als klimafreundliches Verkehrsmittel weiter zu stärken."

Elf Handlungsfelder des Programmes umfassen über 70 Maßnahmen, darunter Investitionen, um Lücken im Hauptnetz zu schließen und die bestehende Infrastruktur zu verbessern. Dazu zählen etwa neue Radfahrstreifen auf der Wundstraße, der Risaerstraße und der Karl-Heine-Straße. Ein neuer Radweg Muldentalstraße sowie ein Radfahrstreifen in der Querstraße sind ebenfalls vorgesehen. Einige bestehende Radwege sollen saniert werden, so die Neue Linie und die Landsberger Straße von Coppiplatz bis zur Hans-Oster-Straße. Die Kreuzung William-Zipperer-Straße/Hans-Driesch-Straße soll durch eine Querungshilfe für Radfahrerinnen und Radfahrer sicherer werden, zahlreiche Stolperstellen sollen beseitigt und Borde abgesenkt werden.

Geplant sind zudem mehr Fahrradbügel im öffentlichen Raum, eine bewachte Fahrradstation in Innenstadtnähe wird derzeit konzeptioniert. Die Dauerzählstellen für den Radverkehr sollen weiter ausgebaut und die Ergebnisse künftig im städtischen Geoinformationssystem abrufbar sein. Ganzjährig sind Schwerpunktkontrollen – sowohl der Radfahrer als auch von Falschparkern auf Radverkehrsanlagen – durch Polizeikräfte und den Stadtordnungsdienst angedacht. Die Polizeidirektion hat hierfür einen entsprechenden Rahmenbefehl auf den Weg gebracht.

„Menschen nutzen das Rad, wenn die Infrastruktur dafür stimmt. Diese wollen wir dafür weiter verbessern. Die Radverkehrsförderung ist daher Teil unserer integrierten Mobilitätsstrategie“, ergänzt Baubürgermeister Thomas Dienberg. „Und im Hinblick auf die Verkehrssicherheit sind sichere Radverkehrsanlagen das erste, was wir von Seiten der Stadt beitragen können.“ Zudem soll ein gutes Verkehrsklima und gegenseitige Rücksichtnahme gefördert werden. Eine städtische Verkehrssicherheitskampagne soll in diesem Jahr starten.

Zum Verfahren der Fortschreibung des Radverkehrsentwicklungsplans ist eine Beschlussvorlage in den Stadtrat eingebracht worden. Das Aktionsprogramm soll greifen, bevor diese Fortschreibung umgesetzt wird. Es stützt sich unter anderem auf die unabhängige Überprüfung der städtischen Radverkehrspolitik im EU-zertifizierten BYPAD-Verfahren. Dieser hatte Schwächen etwa bei den Themen Infrastruktur und Sicherheit gesehen und elf Handlungsfelder empfohlen. Diese werden in dem Aktionsprogramm und auch im neuen Radverkehrsentwicklungsplan 2030+ aufgegriffen. Für alle jetzt vorgesehenen Investitionen sollen umfassend Fördermittel von Bund und Land eingeworben werden.

Das detaillierte Programm zum Download gibt es online unter:
www.leipzig.de/radverkehr



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