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Oper Leipzig, Foto: Kirsten Nijhof
Oper Leipzig, Foto: Kirsten Nijhof

Spielplan November 2020 der Oper Leipzig

Opernpremieren LOHENGRIN und IL TROVATORE in neuen Fassungen

07.10.2020 Kultur
Oper Leipzig

Jede Aufführung im November ist eine Entdeckung: Die Oper Leipzig nähert sich mit Kreativität und großem Klang wieder ihrem ursprünglichen Spielplan. Denn die Premieren von Wagners »Lohengrin« und Verdis »Il trovatore« finden zu den geplanten Terminen statt! Gespielt werden kreative Kurzfassungen ohne Pause, jedoch mit Chor und großer Orchesterbesetzung auf der Bühne. So konzentriert auf die Quintessenz, präsentiert sich auch »Carmen« am 22.11.20 in der Wiederaufnahme der Inszenierung von der australischen Regisseurin Lindy Hume, die Bizets Titelheldin nicht als Vamp, sondern als freiheitsliebende und selbstbestimmte Frau versteht.

Auch die Junge Oper kehrt mit einer inspirierenden Mozartpremiere im Konzertfoyer zurück: Kinder ab fünf Jahren werden Titelheld »Amadeus Musikus« begegnen. Ein weiterer Höhepunkt im November ist eine festliche Gala des Leipziger Balletts, denn vor 10 Jahren begann Mario Schröder seine choreografische Arbeit in Leipzig: Die Tanzgala »Terra« zeigt Ausschnitte aus aktuellen und aus früheren Produktionen des Leipziger Balletts.

Szenenwechsel: In einer neuen Spielstätte wird sich die Musikalische Komödie im November präsentieren, da das Haus Drei Linden wegen seiner Sanierung noch nicht zur Verfügung steht. Sechs Abende im historischen Felsenkeller versprechen beste Unterhaltung.

Zu Gast im Opernhaus sind diesen November gleich zwei Kunstausstellungen: Im Konzertfoyer werden die ausgewählten Kunstwerke des 30. Sächsischen Druckgrafik Symposiums gezeigt. Außerdem präsentiert die Oper Leipzig ab November Skulpturen und Bilder des Künstlers Klaus Hack, die für die Inszenierung des »Lohengrin« eine entscheidende Rolle spielen. Einladungen folgen.

Opernpremiere LOHENGRIN in neuer Bilderwelt
»Lohengrin« von Richard Wagner, gekürzte Version,
Premiere 7.11.2020, Oper Leipzig, Opernhaus, 19.30 Uhr
Weitere Aufführungen am 8., 18. und 29.11.2020
Mit Michael Weinius in der Titelpartie, Jennifer Holloway als Elsa, Simon Neal als Telramund, Katrin Göring als Ortrud, Sebastian Pilgrim als Heinrich u. a.
Regie: Patrick Bialdyga
Musikalische Leitung: Ulf Schirmer
Die gegenwärtigen Zeiten erfordern für jede einzelne Produktion einen individuellen kreativen Umgang mit dem jeweiligen Werk. Mit dem Gewandhausorchester als einem der weltbesten Klangkörper steht für Intendant und Generalmusikdirektor Prof. Ulf Schirmer dabei die Musik im Vordergrund – zumal die Oper Leipzig über eine Bühnenfläche verfügt, die es möglich macht, das Orchester in Originalbesetzung auf die Bühne zu setzen! Für den »Lohengrin« hat Schirmer eine Fassung entwickelt, die die großen musikalischen Szenen wie z. B. das sogenannte Brautgemach oder die Gralserzählung unangetastet lässt. Durch die Anordnung der Szene vor dem Orchester ist das Publikum darüber hinaus näher am Geschehen. Patrick Bialdyga, künstlerischer Produktionsleiter an der Oper Leipzig und verantwortlich für die Regie des »Lohengrin«: »Diese Intimität macht >Lohengrin< zu einem Kammerspiel.« Die Bilderwelten des in Bayreuth geborenen Künstlers Klaus Hack, die in ihrer archaischen Figürlichkeit eine Welt der Mythologie assoziieren lassen, bilden den Rahmen für die Aufführung.

Opernpremiere IL TROVATORE zu geplantem Termin
»Il trovatore« Dramma lirico von Giuseppe Verdi, gekürzte Version
Premiere 27.11.2020, 19.30 Uhr, Oper Leipzig, Opernhaus
Weitere Aufführungen in den nächsten Monatsplanungen
Mit Marina Prudenskaya, die als Azucena ihr Hausdebüt feiert, Roberta Mantegna als Leonora, dem Tenor Gaston Rivero als Manrico u. a.
Regie: Jakob Peters-Messer
Musikalische Leitung: Antonino Fogliani
Rache und Eifersucht – das sind die treibenden Kräfte in dieser schaurig-schönen Oper. Da mutet es fast unheimlich an, dass der Librettist Salvadore Cammarano während der letzten Schliffe am Text plötzlich verstarb. Giuseppe Verdi komponierte dazu ebenso düstere wie mitreißende Musik. Mit vokalen Glanzpunkten schuf er reizvolle Kontraste in der Finsternis. »Wenn du nach Indien fährst oder nach Zentralafrika, wirst du den ›Trovatore‹ hören!«, so siegessicher sprach der Komponist über sein Werk und sollte Recht behalten. Neben »Rigoletto« und »La traviata« wurde »Il trovatore« Teil von Verdis sogenannter »trilogia popolare«. Schon in der Vorgeschichte nimmt das Unheil seinen Lauf: Aus Rache für ihre als Hexe verbrannte Mutter soll die Zigeunerin Azucena einen Sohn des alten Grafen von Aragón getötet haben. In Wahrheit war es aber ihr eigener Sohn, den sie im Wahn ermordete. Manrico, der Bruder des jungen Grafen, überlebt und wird von Azucena im Glauben erzogen, er sei ihr leibliches Kind. Nun stehen sich die Brüder als Rivalen gegenüber und werben um dieselbe Frau. Als sich die Situation zuspitzt, kommt es zum grausamen Showdown. Inszeniert wird die gekürzte Fassung ohne Pause von Jakob Peters-Messer, der an der Oper Leipzig bereits 2017 mit seinem kafkaesk-düsteren »Don Carlo« begeisterte. Jetzt feiert seine Version von »Il trovatore« mit einem Bühnenbild von Markus Meyer und Kostümen von Sven Bindseil Premiere.

Leipziger Ballett-Gala TERRA: 10 Jahre Mario Schröder
„Terra“  Eine Leipziger Ballett-Gala | 10 Jahre Leipziger Ballett - Mario Schröder
14. und 15.11.2020, Opernhaus
Was war, was ist, was kommt – drei Fragestellungen, die Mario Schröder in seiner zehnjährigen Tätigkeit als Ballettdirektor und Chefchoreograf des Leipziger Balletts immer wieder bewegten. Und so betitelt er die festliche Tanzgala des Leipziger Balletts auch nicht von ungefähr mit »Terra«: Denn »Terra« bezeichnet im Lateinischen nicht nur unseren Planeten, sondern ist gleichzeitig auch der Name eines Satelliten, der am 18. Dezember 1999 von der US-amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA zur Erforschung des Erdballs ins All geschickt wurde. In nur 98 Minuten umläuft der Beobachtungssatellit die Erde und umkreist unsere Welt damit täglich gleich mehrfach.

In „Terra“ zeigt das Leipziger Ballett Höhepunkte seines vielfältigen Repertoires. Neben Ausschnitten aus aktuellen Produktionen wie den Tschaikowski-Balletten oder der „Johannes-Passion“, stehen auch Auszüge aus früheren Produktionen wie „Chaplin“ oder „Mozart Requiem“ auf dem Programm. Dabei reicht das Spektrum von verschiedenen choreografischen Handschriften über das klassische Ballettrepertoire bis hin zum zeitgenössischen Tanz.

Musikalische Komödie spielt im Leipziger Felsenkeller
„Bretter, die die Welt bedeuten“ Musical von Gerhard Kneifel
27., 28. und 29.11. 2020, Musikalische Komödie, Felsenkeller Leipzig
„Spiel mir eine alte Melodie“ Schlager-Revue
13., 14. und 15.11. 2020, Musikalische Komödie, Felsenkeller Leipzig
Musik von Irving Berlin, Mischa Spoliansky, Peter Kreuder, Robert Stolz u. a.
Zusammengestellt von Cusch Jung
Die Musikalische Komödie hätte mit dem Musical „Bretter die die Welt bedeuten“ und der neuen Schlager-Revue keinen passenderen Ort für ihr Comeback finden können. Der ehemalige Ballsaal im historischen Felsenkeller mit seiner Varietébühne und der besonderen Architektur unterstreichen den nostalgischen Charme beider Inszenierungen. Torsten Rose: „Durch die Bauverzögerung können wir leider erst im neuen Jahr in das frisch renovierte Haus Drei Linden ziehen, aber das hält uns nicht davon ab, für unser Publikum zu spielen! Ich würde sogar sagen, es gehört zu den Stärken des Ensembles, sich den Herausforderungen neuer Spielorte zu stellen, und so freuen wir uns auf sechs zusätzliche Abende bester Unterhaltung.“

Cusch Jung, Chefregisseur der Musikalischen Komödie, präsentiert in »Spiel mir eine alte Melodie« ein Potpourri mit beliebten Liedern aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in eigens für das Orchester der Musikalischen Komödie erstellten Arrangements. Die Erfindung der Schellack-Platte löste spätestens ab den 20er Jahren eine wahre Revolution auf dem Musikmarkt aus. Plötzlich waren die Lieder, Songs und Chansons der großen Stars überall präsent und verbreiteten sich in Windeseile, auch im Radio. Mit dieser rasanten, ja im wahrsten Sinne des Wortes schlagartigen Entwicklung war der sogenannte »Schlager« geboren.

Neues Mozartprogramm der Jungen Oper: AMADEUS MUSIKUS
„Amadeus Musikus“,  Premiere 1.11.2020, 15 Uhr, Junge Oper, Konzertfoyer
Weitere Aufführungen am 8. und 15.11.2020
»Ich kann nicht poetisch schreiben: Ich bin kein Dichter. Ich kann die Redensarten nicht so künstlich einteilen, dass sie Schatten und Licht geben: Ich bin kein Maler. Ich kann sogar durchs Deuten und durch Pantomime meine Gesinnungen und Gedanken nicht ausdrücken: Ich bin kein Tänzer. Ich kann es aber durch Töne: Ich bin ein Musikus!«  So beschrieb der junge Wolfgang Amadeus Mozart sich selbst. Und nun kommt »Trazom Suedama Gnagflow«, wie er sich selbst in einem Brief an seine Mutter nannte, ins Konzertfoyer der Oper, um seinem jüngsten Publikum zu erzählen, was es mit seinen vielen Namen auf sich hat, und zu zeigen, wie er schon als Kind mit Tönen zauberte oder ein Butterbrot auf der Klaviertastatur schmierte. Aber auch seine Lieblingsfiguren aus seinen Opern sind neben kuriosen Instrumenten zu hören. Das Programm wird ab dem Alter von 5 Jahren empfohlen. Wer sich noch mehr Mozartklänge wünscht: Am 6.11.2020 findet „Schnelle Füße, rascher Mut“ im Opernhaus statt, die „Zauberflöte für Eilige“!



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