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Sozialreport 2024 der Stadt Leipzig

Steigende Schülerzahlen, höhere Betreuungsquote und mehr Wohngeld

27.02.2025 Stadtinformationen
Stadt Leipzig

Mehr Wohngeld, höhere Mieten, weniger Schulabbrecher – der jetzt erschienene Sozialreport 2024 gibt einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen der Stadt. So wurden an 172 allgemeinbildenden Schulen 61.573 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, das waren 1.661 mehr als im vorangegangenen Schuljahr. Die Betreuungsquote für ein- bis unter dreijährige Kinder ist leicht gestiegen und lag bei 77,4 Prozent. Sie liegt damit in Leipzig weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 37,5 Prozent. Mehr als 14.000 Haushalte beziehen Wohngeld, die Nettokaltmiete im Bestand stieg auf 6,88 Euro pro Quadratmeter.

Diese und viele weitere interessante Entwicklungen aus dem Jahr 2023 zeigt der 19. Sozialreport. Er steht ab sofort unter www.leipzig.de/sozialreport zum Download bereit. Ausgewählte Datensätze stehen zusätzlich im Open Data-Portal der Stadt Leipzig unter www.opendata.leipzig.de zur Verfügung.

Verdopplung beim Wohngeldbezug

Das monatliche persönliche Haushaltsnettoeinkommen in Leipzig lag im Jahr 2023 bei rund 1.731 Euro und damit etwa 110 Euro höher als im Vorjahr. Die Einkommensunterschiede zwischen den einkommensschwächsten und einkommensstärksten 20 Prozent der Bevölkerung haben sich auf rund 1.480 Euro leicht erhöht. Dabei stieg das Haushaltsnettoeinkommen der einkommensschwächsten 20 Prozent der Bevölkerung um etwa sechs Prozent und das der einkommensstärksten 20 Prozent um etwa drei Prozent.

Insgesamt bezogen 64.507 Leipzigerinnen und Leipziger im Jahr 2023 Leistungen der sozialen Mindestsicherung. Die Zahl ist im Vergleich zu 2022 um 378 Personen leicht angestiegen, ihr Anteil an allen Einwohnerinnen und Einwohnern blieb mit 10,3 Prozent gleich. Die Zahl der Regelleistungsempfängerinnen und -empfänger nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch (Bürgergeld) war dabei auf etwa gleichem Niveau wie im Vorjahr. Insgesamt erhielten 53.600 Personen derartige Leistungen (2022: 53.456).

Durch die Reform des Wohngeldes hat sich die Anzahl der Haushalte, die Wohngeld erhielten, fast verdoppelt. Ende 2023 erhielten insgesamt 14.085 Haushalte Wohngeld (2022: 7.330). Auch das durchschnittliche monatliche Wohngeld lag im Jahr 2023 mit 252 Euro deutlich über dem Wert des Vorjahres (159 Euro).

Die durchschnittliche Nettokaltmiete steigt

Seit dem Jahr 2018 stiegen die Nettokaltmieten der Wohnungen im Bestand um mehr als 17 Prozent auf durchschnittlich 6,88 Euro je Quadratmeter. Deutlich stärker stiegen in diesem Zeitraum die Angebotsmieten ohne Betriebskosten, nämlich um über 26 Prozent auf 8,53 Euro je Quadratmeter.

Im Jahr 2023 gab es in Leipzig 1.597 belegungsgebundene Wohnungen des geförderten sozialen Wohnungsbaus. Das waren 510 mehr als im Vorjahr. 3.555 Haushalte erhielten im Jahr 2023 einen Wohnberechtigungsschein.

Zum Jahresende 2023 waren 6.451 Personen in der Stadt Leipzig in Gemeinschaftsunterkünften und Gewährleistungswohnungen für Geflüchtete untergebracht. Aufgrund der gestiegenen Zuweisungen von Geflüchteten an die Stadt Leipzig und durch den Zuzug von Schutzsuchenden aus der Ukraine stieg die Anzahl der untergebrachten Personen im Vergleich zum Vorjahr um 891 Personen an.

Im Jahr 2023 wurde 496 Personen aufgrund von häuslicher Gewalt Schutz geboten: 271 Erwachsenen und ihren insgesamt 225 Kindern. Die hilfesuchenden Personen hielten sich durchschnittlich 87 bis 129 Tage in den Schutzeinrichtungen auf.

Betreuungsquote im vorschulischen Bereich ist wieder gestiegen

2023 wurden insgesamt 29.514 Kinder betreut. Die hohe Betreuungsquote für Ein- bis unter Dreijährige von 77,4 Prozent deutet auf eine gut ausgebaute Infrastruktur hin. Sie liegt in Leipzig weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 37,5 Prozent. Für Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren lag die Betreuungsquote bei 94,1 Prozent. Der Versorgungsgrad gibt an, wie viele Kinder zwischen einem Jahr und Schuleintritt theoretisch einen Kitaplatz in Anspruch nehmen könnten. Er ist 2023 auf 99,1 Prozent gestiegen.

Die Schülerzahl steigt weiter

Das Wachstum der Schülerzahlen an den allgemeinbildenden Schulen hielt im Schuljahr 2023/2024 an. Die Schülerzahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent auf 61.573.

Das große Wachstum der Schülerzahlen in den letzten Jahren führte zu einer starken Erweiterung des Schulnetzes. Nachdem in den vergangenen fünf Schuljahren insgesamt 18 neue Schulen ihren Betrieb aufnahmen, kam zum Schuljahr 2023/24 eine weitere hinzu. Im Zeitraum der letzten fünf Jahre (2018 bis 2023) flossen jährlich durchschnittlich 134 Millionen Euro in den Schulhausbau. 2023 wurde dieser Durchschnittswert mit einer Investitionssumme von 200,4 Millionen Euro deutlich übertroffen.

Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die 2023 eine allgemeinbildende Schule ohne mindestens einen Hauptschulabschluss verließen, sank im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um einen Prozentpunkt auf 8,2 Prozent und erreichte damit erneut einen Tiefstwert seit 1990.

Die Anzahl der inklusiv unterrichteten Kinder stieg im Schuljahr 2023/24 auf insgesamt 3.114. Die Inklusionsquote von 51,9 Prozent erreichte einen neuen Höchststand.



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