Zum Gedenken der Friedlichen Revolution vor 30 Jahren zeigt das Deutsche Fotomuseum eine Ausstellung mit Vorher-Nachher-Fotos von Armin Kühne, die den katastrophalen Zustand der Stadt Leipzig im letzten Jahrzehnt der DDR und ihren Wiederaufbau seit 1989 dokumentieren.
„Ruinen schaffen, ohne Waffen“, spotteten die Menschen in der DDR und begannen im Herbst 1989 die Friedliche Revolution. Die am Verfall ganzer Städte sichtbar gewordene Unfähigkeit der SED-Diktatur führte zum Aufstand und schließlich zur Wiedervereinigung.
Die große Leistung Armin Kühnes besteht darin, erst den Verfall seiner Heimatstadt fotografisch festgehalten und in den Jahren nach dem Untergang der DDR vergleichende Fotos gemacht zu haben, die nun die enormen Veränderungen der letzten 30 Jahre widerspiegeln. Dabei entstand ein originäres Werk, wovon bereits vier Bildbände vorliegen.
In dieser Ausstellung präsentiert Armin Kühne bisher nicht gesehene Gegenüberstellungen vom Wandel des Leipziger Stadtbildes, teilweise detailverliebt, teilweise verblüffend. Zahlreiche Fotografien entstanden 2019 speziell für diese Exposition und enthüllen neue Einsichten und streuen auch Zweifel am neuen Glanz.
Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Fotografie, das Vergängliche als Bild zu bewahren, um es nachfolgenden Generationen zu erleichtern, die Vergangenheit zu begreifen. Die Veränderungen während der letzten 30 Jahre waren insbesondere in Leipzig derart radikal, dass selbst jene Zeitgenossen, die sie miterlebt und mitinitiiert haben, mit Erstaunen reagieren, wenn sie Armin Kühnes Fotografien betrachten.
Deutsches Fotomuseum, 04416 Markkleeberg, Raschwitzer Straße 11, täglich außer Montag von 13 bis 18 Uhr geöffnet.