Die Ausstellung „Aktfotografien“ gewährt einen Blick in die Sammlung des Deutschen Fotomuseums und zeigt verschiedene erotische Visionen von 11 Fotografen im ausgehenden 20. Jahrhundert. Seit der Erfindung der Fotografie gibt es kaum ein fotografisches Sujet, das stärkere Aufmerksamkeit auf sich zieht, als der nackte menschliche Körper. Deutlicher als andere fotografische Themen demonstriert die Aktfotografie das Verhältnis des Menschen zu sich selbst und zur Welt.
Die Ausstellung offenbart, wie sehr sich das Körperbild, der erotische Geschmack, die öffentliche Meinung und Vorstellung von Moral und Sittlichkeit seit der Jahrtausendwende verändert haben.
Während die frühen Aktfotografien im 19. Jahrhundert stark tabuisiert waren, entwickelte sich nach dem 1. Weltkrieg eine gewisse Normalität im Umgang mit dem Abbild des nackten menschlichen Körpers. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts veränderten sich die moralischen und ästhetischen Maßstäbe in immer kürzeren Abständen.
Ende des 20. Jahrhunderts waren Nacktheit und Erotik zu einem selbstverständlichen Motiv der Alltagskultur geworden, dass in sämtlichen Medien, wie Presse, Fernsehen oder Werbung präsent war.
Aus allen diesen Medien und aus dem öffentlichen Blick sind Nacktheit und Erotik verschwunden und einer neuen Biedermeierlichkeit gewichen.
Die Ausstellung ist ein Angebot an den Betrachter, über diesen Wandel nachzudenken, wie sich das Verhältnis des Menschen zu sich selbst und zur Welt innerhalb einer Generation verändert hat.
AKTFOTOGRAFIEN – ein Blick in die Sammlung
Sonderausstellung im Deutschen Fotomuseum Markkleeberg
vom 15. September 2024 bis zum 16. März 2025
Deutsches Fotomuseum, 04416 Markkleeberg, Raschwitzer Straße 11, täglich außer Montag von 13 bis 18 Uhr geöffnet.