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Prof. Matthias Blüher bei einer Bauchvermessung in der Leipziger AdipositasAmbulanz. Foto: Christian Hüller
Prof. Matthias Blüher bei einer Bauchvermessung in der Leipziger AdipositasAmbulanz. Foto: Christian Hüller

Schwergewicht der Uni Leipzig: 13 Millionen Euro für die Adipositas-Forschung

Sonderforschungsbereich zum zweiten Mal verlängert

25.05.2021 Gesundheit
Universität Leipzig

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Sonderforschungsbereich (SFB) 1052 „Mechanismen der Adipositas“ an der Universität Leipzig für weitere dreieinhalb Jahre. Ab Juli 2021 fließen 13 Millionen Euro in das Prestigeprojekt der Medizinischen Fakultät.

Der interdisziplinäre Forschungsverbund untersucht die komplexen Mechanismen der Entstehung und Auswirkung von Adipositas anhand von drei zentralen Forschungsfragen: Welche Rolle spielt das zentrale Nervensystem bei der Entstehung von Adipositas? Welche Veränderungen im Fettgewebe tragen zu Folgekrankheiten der Adipositas bei? Welche Signale aus dem Fettgewebe führen zu Typ 2 Diabetes und anderen kardiometabolischen Erkrankungen? ​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​

Die Verbreitung von Adipositas, also starkem Übergewicht, hat in den vergangenen Jahren weltweit extrem zugenommen. In Deutschland liegt der Anteil bei etwa 24 Prozent der Erwachsenen und stellt eine große Herausforderung für das Gesundheitswesen und die Gesellschaft dar.

Hinter dem SFB 1052 steht ein stark interdisziplinär ausgerichteter Ansatz, an dem sich zahlreiche universitäre Einrichtungen als auch externe Forschergruppen beteiligen. „Die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs ist ein wichtiges Signal für die Universität, denn das Thema Zivilisationskrankheiten steht im Mittelpunkt eines unserer Profilbereiche in der Forschung. Ich danke allen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für ihr immenses Engagement. Wir werden den eingeschlagenen Weg nun konsequent verfolgen und die Sichtbarkeit Leipzigs als Zentrum der Adipositas-Forschung national und international weiter erhöhen", betont Rektorin Prof. Dr. Beate Schücking.

Adipositas gehört zu den folgenreichen Zivilisationserkrankungen, die das Risiko erhöht, Typ 2 Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, Depression und einige Krebserkrankungen zu bekommen. Ziel des SFB 1052 ist es, ursächliche Mechanismen von Adipositas sowie Folgeerkrankungen weiter zu erforschen und neue Therapien zu entwickeln. Dabei bilden die Forschungsergebnisse der erfolgreichen, vergangenen acht Jahre die Grundlage, um die neuen Erkenntnisse in der letzten Förderperiode in der Praxis zu etablieren. So haben die Wissenschaftler:innen zum Beispiel einen zentralen Neuropeptid-Rezeptor nachgewiesen, der nun gezielt als Therapiestrategie zur Modulation der Nahrungsaufnahme untersucht werden soll. Ein weiterer Erfolg aus den letzten Forschungsjahren ist die Entdeckung, dass Bakterien bei übergewichtigen Menschen einen Einfluss auf die Entzündung in Fettgewebszellen besitzen. 

 „Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Forschung weiterführen und intensivieren können. Wir wollen molekulare Mechanismen der Adipositas aufklären, um Betroffenen künftig maßgeschneiderte Therapien anbieten zu können. In unserem SFB arbeiten hervorragende Grundlagenforscher und Kliniker sehr eng zusammen", sagt Unimediziner Prof. Matthias Blüher, Sprecher des SFB. „Besonders wichtig ist uns die Förderung und Ausbildung junger Nachwuchswissenschaftler, die durch ein integriertes Graduiertenkolleg in die Forschungsprojekte eingebunden sind“, erklärt der Adipositasforscher. 

Die DFG fördert mit den Sonderforschungsbereichen langfristige und innovative Forschungseinrichtungen an Hochschulen mit dem Ziel der Schwerpunktbildung. Zudem unterstützt sie die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern, sowie die wissenschaftliche und fächerübergreifende Zusammenarbeit. 



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