In der kleinen Thüringer Residenzstadt Rudolstadt erfüllten sich für Friedrich Schiller zwei Lebensträume. Hier fand nicht nur die erste Begegnung mit Goethe statt, sondern Schiller fand hier auch sein Eheglück. Als er 1787 zum ersten Mal im Haus der Familie Lengefeld-Beulwitz mit Charlotte von Lengefeld und Caroline von Beulwitz zusammentraf, war er von der aufgeschlossenen geistigen Atmosphäre der Familie derart beeindruckt, dass schnell Pläne geschmiedet wurden, wieder in Rudolstadt zu weilen. So verbrachte Schiller den Sommer des Folgejahres in der kleinen Residenzstadt an der Saale. In dieser Zeit wurde seine Leidenschaft für die noch unverheiratete Charlotte und ihre ältere Schwester Caroline geweckt. Aber auch die lang ersehnte, erste Begegnung mit Goethe ereignete sich im Sommer 1788. Seine Eindrücke über den großen Weimarer Dichter schildert Schiller kurz danach seinem Leipziger Förderer und Freund Christian Gottfried Körner in einem Brief am 12.09.1788: „Endlich kann ich dir von Goethen erzählen“. Wie sich alles während des berühmten Rudolstädter Sommers im Jahre 1788 ereignete und fügte, wird Christian Hofmann, der Leiter des Schillerhauses Rudolstadt, im Vortrag am Dienstag, den 18.04.2023 um 17 Uhr im Schillerhaus des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig darstellen. Schiller war jedenfalls begeistert und reiste nur schweren Herzens wieder ab: „Mein Abzug aus Rudolstadt ist mir in der That schwer geworden, ich habe dort viele schöne Tage gelebt und ein sehr werthes Band der Freundschaft gestiftet“ schreibt er an Körner am 14.11.1788.
Rudolstadt – Schillers heimliche Geliebte
Vortrag über Schillers Rudolstädter Zeit
Di, 18.04.2023 17 Uhr
Schillerhaus Leipzig, Menckestraße 42, 04155 Leipzig
Eintritt: 2 Euro pro Person
Voranmeldung: erwünscht 0341 5662170 oder schillerhaus-leipzig@leipzig.de