Zusammen mit Martin Dulig, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Freistaates Sachsen schlugen die Geschäftsführer der Leipziger Verkehrsbetriebe, Ulf Middelberg und Ronald Juhrs, den symbolisch letzten Nagel ein und hissten den Richtkranz. Martin Dulig würdigte das Vorhaben: "Der Freistaat fördert den öffentlichen Personennahverkehr maßgeblich bei den anstehenden Herausforderungen, um die Verkehrswende in den Städten zu gestalten und mehr Menschen in der Fläche teilhaben zu lassen. Ein wesentlicher Baustein hierfür ist die entsprechende Infrastruktur, um ein leistungsfähiges und attraktives Angebot zur Verfügung zu stellen."
Nach achtmonatiger Bautätigkeit ist nun ein Großteil der Dachkonstruktion der zukünftigen Straßenbahnabstellhalle im Technischen Zentrum errichtet. Das wurde zum Anlass genommen, um am 3. Dezember 2020 im kleinen Kreis, der aktuellen Situation entsprechend, das Richtfest abzuhalten.
"Der Freistaat und der Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig fördern das Vorhaben, um die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Personennahverkehrs zu erhöhen und Kunden somit ein attraktives Angebot machen zu können. Als regionaler Mobilitätsdienstleister sind wir dankbar für die enge, jahrelange Partnerschaft, denn nur gemeinsam werden wir in Zukunft die Verkehrswende umsetzen und damit dem Klimawandel begegnen können", so Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe.
Zum Zeitpunkt des Richtfestes war das Dachtragwerk über die Gleise 22 bis 30 errichtet, "Die 8.000m² Dach sind nun dicht", freut sich Ronald Juhrs, technischer LVB-Geschäftsführer. "Wir haben in den vergangenen Monaten viel geschafft. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Projektbeteiligten und Bauleute."
So wurden in den letzten Monaten z. B. das Baufeld auf einer Fläche von ca. 20.000m² freigemacht, um mit den Bauarbeiten und dem Aushub zu beginnen. 168 Betonstützen wurden für die Halle errichtet und danach die Binder und Pfetten sowie nahezu parallel die Dachplatten montiert.
Im Dezember begann der Gleisbau in der Halle, erstmals mit Gleiskonstruktionen auf Kunststoff-Recycling-Schwellen. Daran schließt sich die technische Gebäudeausrüstung wie Sprinkler, Abwasser- und Wasserleitungen, Elektroinstallation, Fahrstraßensteuerung und Fahrleitung an. Anstatt einer normalen Fahrleitung wird eine sogenannte Deckenstromschiene errichtet, um diese Anlage wartungsärmer betreiben zu können. Für September 2021 ist die Teilinbetriebnahme des ersten Teilbauabschnitts mit den Gleisen 24-30 geplant.
Die als "Tram-Ports" gestaltete Abstellhalle besteht aus Betonfertigteilstützen mit aufgelagerten Leimholzbindern, einer Dachdecke und einer zweiseitigen Gebäudehülle aus Douglasienholzschalung und erhält aus Gründen der Regenwasserreduzierung einen Gründachaufbau. Vor allem verbessert die zweckmäßig-wirtschaftliche Baukonstruktion die Einsatzbedingungen der Fahrzeuge und Mitarbeiter.
Insgesamt investieren die Leipziger Verkehrsbetriebe 27,3 Millionen Euro. Gefördert wird das Bauvorhaben durch den Freistaat Sachsen und den ZVNL.
Der Ausbau des Technischen Zentrums ist grundlegender Bestandteil der langfristigen Strategie für einen zukunftsfähigen ÖPNV in Leipzig. Nachdem zwischen 2011 und 2014 der erste Bauabschnitt mit dem Neubau der Hauptwerkstatt sowie dem ersten Teil der Fahrzeugabstellanlage realisiert wurden, erfolgt nun mit dem Bau der Abstellhalle und -erweiterung der nächste Bauabschnitt. Weitere Bausteine in den nächsten Jahren sind der Bau der Betriebswerkstatt und des Hauptlagers sowie einer Sandstrahl- und Unterbodenlackieranlage.