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Projekt "Leipzig debattiert" will demokratisches Streiten an die Schulen bringen

Eintausend Jungen und Mädchen sollen in das Projekt einbezogen werden

26.09.2018 Wissenschaft
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Die Leipziger Debattier- & Disputations-Gesellschaft, die das studentische Debattieren an der Universität Leipzig fördert, will die demokratische Streitkultur auch in Leipziger Schulen tragen. Eintausend Jungen und Mädchen im Alter von 8 bis 18 Jahren an mehreren Leipziger Schulen sollen bis zum Ende dieses Jahres in das Projekt "Leipzig debattiert" einbezogen werden. Es ist Teil des Jahres der Demokratie.

"Gegenwärtig ist das Erlernen einer Kultur des Streits und der Debatte von höchster gesellschaftlicher Notwendigkeit", sagt Pascal Schaefer, der Leiter des Projektes "Leipzig debattiert" und Mitarbeiter am Institut für Öffentliche Finanzen und Public Management an der Universität Leipzig ist. Durch eine Förderung des Leipziger Stadtrates sei es möglich, die bereits in der jüngsten Vergangenheit begonnenen Pilotprojekte an Schulen weiter auszubauen: Mit einem Kompaktseminar über einen Schultag bereiten die Trainer des Debattierclubs die Schüler auf die Teilnahme am gesellschaftlichen Diskurs vor. Neben Elementen aus der Konfliktlösung und Verhandlungskultur werden vor allem Argumentation und Rhetorik eingeübt. Erste Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die praktischen Übungen von den Jugendlichen sehr gut angenommen werden.

"Mit den Workshops möchten wir so viele Jugendliche wie möglich erreichen. Besonders stolz sind wir, dass uns eine Grundschule für einen Workshop eingeladen hat" sagt Nils Seidel. Der Jurastudent wirkt bei dem Projekt "Leipzig debattiert" mit. Er ist Sieger zahlreicher Rhetorikwettbewerbe. Zielgruppe der Workshops sind vor allem Schüler von Oberschulen, da eine gemeinsame Analyse mit dem Stadtelternrat ergeben hat, dass es dort kaum vergleichbare Angebote gibt. In den kommenden Wochen finden zahlreiche Kompaktseminare in Schulen statt. Bis zum Ende dieses Jahres sind noch Kapazitäten für weitere Workshops frei. Schulangehörige und Eltern sind eingeladen, per E-Mail ihr Interesse an den Workshops unter schule@lddg.de zu bekunden.

In das Projekt sollen nicht nur Jugendliche, sondern auch Lehrer einbezogen werden. In Kooperation mit der Initiative Bildung in Zukunft e.V. fanden am 14. und 15. September 2018 zum Demokratietag im Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung Workshops für Pädagogen statt. Hier wurden Grundlagen der Demokratiepädagogik und die Methode der Debatte für den Schulalltag vorgestellt. Im kommenden Wintersemester werden die Inhalte Lehramtsstudierenden in einem Modul zugänglich gemacht.

"Mit dem bisherigen Projektverlauf sind wir sehr zufrieden. Wenn es uns gelingt, dass zukünftig alle Leipziger Schüler und Lehramtsstudierende strukturiert auf die Teilnahme am Diskurs vorbereitet werden, ist uns etwas Einzigartiges gelungen. Bis es soweit ist, wird es noch eine Weile dauern, aber mit 'Leipzig debattiert' gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt in die richtige Richtung", sagt Pascal Schaefer. Er erläutert die Entstehung des Projektes: "Vor zwei Jahren sagte uns Roland Jahn, der Leiter der Stasiunterlagenbehörde, dass der Streit um den richtigen Weg das Lebensblut einer Demokratie sei. Leider nehmen viele Menschen in unserem Land nicht mehr aktiv am Diskurs teil. Seit dem Gespräch mit Jahn kamen immer mehr Kooperationsanfragen aus der Leipziger Bürgerschaft bei uns an. So entschieden wir uns dafür, unsere Vereinsaktivitäten auszubauen." Mit dem Projekt "Leipzig debattiert" solle in Leipzig eine Trendwende hin zu mehr demokratischer Streitkultur eingeleitet werden.

Die Leipziger Debattier- & Disputations-Gesellschaft e.V. ist der Verein hinter dem studentischen Debattierclub Streitpunkt. Der Verein wurde im Jahr 2015 von zwölf Personen mit Bezug zur Universität Leipzig gegründet, um das studentische Debattieren zu fördern und gemeinnützige Bildungsprojekte rund um die Debatte und die Disputation zu realisieren.



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