Die Oper erzählt die Initiationsgeschichte eines jungen Mannes namens Albert vor dem Hintergrund der deutsch-deutschen Geschichte. Schauplatz ist die Stadt Berlin. Paradigmatisch für die einzelnen Stadien, die uns ins Westberlin der 70er Jahre, in eine mythologische Zeit auf dem deutsch-deutschen Niemandsland der Pfaueninsel, in die Westberliner Theaterszene der Vorwendezeit und schließlich in die Jahre nach der Wende führen, stehen vier Frauenfiguren: Lise, Studentin der Politologie, Friederike, Studentin der Zahnmedizin, Marie, Schauspielerin, und Anna, eine junge Frau aus Ostberlin.
»Die Musik ist ein stetig strömender Fluss inmitten des unsicheren Netzes von Zeit und Ort. Sie gibt Stabilität, verschafft Kontinuität und stellt dadurch in gewissem Sinne eine Art Zeitlosigkeit her.« So beschreibt der Komponist Gerd Kühr die Musik zu seiner Uraufführung nach einem Libretto des Schriftstellers Hans-Ulrich Treichel, der unter anderem als Librettist für Hans Werner Henze gearbeitet hat. Insofern ist die Musik auch gewissermaßen der rote Faden durch die vieraktige Oper, in der die Gegenwart und Vergangenheit der Stadt Berlin in teils zeitgeschichtlich-realistisch, teils psychedelisch-surreal erzählten Szenen ineinanderfließen. Regie führt Barbora Horáková im Trio, an ihrer Seite Aida-Leonor Guardia (Bühne) und Eva Butzkies (Kostüme). Die musikalische Leitung hat Ulf Schirmer. Es spielt das Gewandhausorchester.
Im Leipziger Opernhaus werden – reduziert entsprechend der aktuellen Abstimmung mit dem Gesundheitsamt – derzeit 563 Plätze (von 1243) angeboten. Maskenpflicht und sonstige Hygieneregelungen können aktuell online oder beim Bersucherservice abgefragt werden. Für jede gekaufte Karte wird Name und Adresse abgefragt, das Ticket wird also personalisiert. Das flexible Buchungssystem der Oper ermöglicht automatische Abstandsberechnungen um Paar- und Gruppenbuchungen herum, so dass kein Schachbrettmuster notwendig ist.
Uraufführung der Oper PARADIESE
Kompositionsauftrag der Oper Leipzig, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung
Uraufführung am 9. Juli 2021, 19.30 Uhr. Zwei weitere Aufführungen am 10. Juli 2021 um 19 Uhr und am 11. Juli 2021 um 18 Uhr.