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Präventionskonzept für Sicherheit im Leipziger Bahnhofsviertel

Spezielles Maßnahmenbündel soll objektive und subjektive Sicherheit verbessern

06.11.2020 Stadtinformationen
Stadt Leipzig

Mit einem speziellen Maßnahmenbündel soll die objektive und subjektive Sicherheit rund um den Leipziger Bahnhof verbessert werden. Dieses haben Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal und Polizeipräsident Thorsten Schultze im Anschluss an die 42. Sicherheitskonferenz des Kommunalen Präventionsrates Leipzig (KPR) vorgestellt. Dazu zählen die gemeinsamen Streifen von Ordnungsamt und Polizei, die Umgestaltung der Straßenbahnhaltestelle Hauptbahnhof, die Umsetzung des Toilettenkonzepts, die Verbesserung der Infrastruktur für soziale Einrichtungen und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Einige dieser Maßnahmen wurden bereits ergriffen, andere sind geplant.

Die Ergebnisse des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „Sicherheit im Bahnhofsviertel“ standen im Fokus der KPR-Sicherheitskonferenz. Daneben präsentierten die beteiligten Experten, Prof. Dr. Rita Haverkamp von der Eberhard Karls Universität Tübingen sowie Dr. Tim Lukas und Benjamin Coomann von der Bergischen Universität Wuppertal, das daraus abgeleitete, ganzheitliche Sicherheitskonzept für das Areal rund um den Leipziger Bahnhof. Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal sagt: „Das Bahnhofsumfeld ist ein besonderer urbaner Raum, da hier eine Vielfalt von Nutzungsinteressen durch Reisende, Gewerbetreibende, Pendler, Anwohner und marginalisierte Gruppen aufeinandertreffen. Wir verfolgen das Ziel, das Bahnhofsumfeld sicherer zu gestalten und dabei die Bedürfnisse aller Akteurinnen und Akteure im Blick zu behalten.“

Ein Teil der dargelegten Präventionsstrategie ist beispielsweise das städtische Toilettenkonzept, welches bis Ende des Jahres dem Stadtrat vorgelegt werden soll. Es priorisiert die zeitnahe Einrichtung kosten- und barrierefreier, öffentlicher Toiletten an Hauptbahnhof und Willy-Brandt-Platz. Die empfohlene Infrastrukturverbesserung für soziale Einrichtungen beinhaltet nicht zuletzt eine kostenfreie Notschlafstelle in Nähe des Bahnhofs, die ganzjährig geöffnet hat. Nach passenden Objekten wird aktuell noch gesucht.

Die vielfältigen Nutzungsinteressen aber auch der große Kreis derer, die beteiligt werden sollten, erschweren es, Strategien im Umgang mit Konflikten im Bahnhofsumfeld zu erarbeiten. Im Zuge der wissenschaftlichen Untersuchung wurde daher der Austausch mit verschiedensten Akteurinnen und Akteuren geführt. Anders als in Düsseldorf und München, den beiden anderen analysierten Städten, kann in Leipzig nicht von einem Bahnhofsviertel gesprochen werden, da dem Leipziger Hauptbahnhof kein Wohngebiet zugeordnet werden kann. Dies könnte sich in den kommenden Jahren ändern, wenn an der Westseite des Hauptbahnhofs ein komplett neues Wohn- und Geschäftsviertel entsteht.

Die für das Projekt durchgeführte Bevölkerungsumfrage zeigte, dass sich nur rund 20 Prozent der Befragten nachts am Bahnhof sicher fühlen. Subjektiv unerwünschte Verhaltensweisen aber auch Ordnung und Sauberkeit beeinflussen das Sicherheitsgefühl demnach am stärksten. Die Forscher haben zudem über 200 Präventions- und Interventionsmaßnahmen zusammengetragen, die das Sicherheitsgefühl positiv beeinflussen und Konflikten im öffentlichen Raum entgegenwirken können.

Der Kommunale Präventionsrat führt zweimal jährlich eine Sicherheitskonferenz zu kriminalpräventiven Themen durch. Weitere Infos dazu gibt es im Internet auf der Seite:
www.leipzig.de/kpr



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