Nach der coronabedingten Zwangspause kann nun auch die Hochschule für Musik und Theater Leipzig endlich wieder eine umfangreiche Opernproduktion im Großen Saal, Grassistr. 8 vor Publikum zeigen. Sechs Vorstellungen von „A Midsummer Night’s Dream" (Ein Sommernachtstraum) von Benjamin Britten (1913-1976) stehen vom 28. Mai bis zum 2. Juni 2022 auf dem Spielplan (Beginn der beiden Premieren 17 bzw. 15 Uhr, alle weiteren Vorstellungen 19 Uhr).
Aufgeführt wird das Bühnenwerk, das nach dem fünfaktigen Schauspiel von Wiliam Shakespeare entstand, in englischer Originalsprache mit deutschen Übertiteln.
Benjamin Britten hat sich anlässlich seines Festivals in Aldeburgh im Jahre 1960 dieses Stoffes angenommen und aus Shakespeares Werk eine dreiaktige Oper geformt, wobei er dessen Sprache fast im Wortlaut übernahm. Für alle magischen und menschlichen Sphären fand Britten jeweils spezifische Klangräume. So werden die unterschiedlichen Ebenen von Herrschenden, Liebenden, Handwerkern und Elfen auch musikalisch sehr unterschiedlich charakterisiert. Zudem finden sich in der Partitur zahlreiche Anspielungen auf die Operngeschichte, was in der Aufführung der Handwerker im dritten Akt gipfelt: Die Darbietung des Schauspiels „Pyramus und Thisbe" präsentiert Britten als Parodie auf die italienische Oper.
Aufruhr im Elfenreich: Das Herrscherpaar Oberon und Titania hat sich über einen Knaben entzweit, den beide eifersüchtig für sich beanspruchen. Oberon beauftragt seinen Vertrauten Puck, ein bestimmtes Kraut herbeizuschaffen, dessen Saft, einem Schlafenden in die Augen geträufelt, diesen in denjenigen verliebt macht, den er beim Erwachen als erstes erblickt. Damit will er Titania für ihre Untreue bestrafen. Puck erwischt allerdings mit diesem Zaubermittel auch zwei herumirrende Liebespaare, die sich nun in völlig verkehrter Konstellation verlieben, was zum totalen Liebesdurcheinander führt. Jetzt ist es an Puck, die Sache wieder geradezurücken. Von diesen Geschehnissen zunächst noch unberührt, proben sechs Handwerker im Reich der Elfen das komische Trauerspiel „Pyramus und Thisbe", das sie anlässlich der bevorstehenden Hochzeit ihres Landesherrn aufführen wollen. Doch auch sie geraten in das Verwirrspiel dieser Mitsommernacht ...
Nacht, Wald, ein märchenhaftes Sujet mit Elfen, Feen und Geistern – bevorzugte Themen der Romantik sind in kaum einem anderen Werk der Weltliteratur so gehäuft vorweggenommen wie in Shakespeares „A Midsummer Night’s Dream" aus dem Jahr 1595. Es verwundert nicht, dass diese Komödie zahlreiche Komponisten zu einer Vertonung inspiriert hat. So schrieb beispielsweise schon Henry Purcell nach Shakespeares Vorlage seine Oper „The Fairy Queen" und Ambroise Thomas seine Oper „Le songe d’une nuit d’été". Felix Mendelssohn Bartholdy schuf seine berühmte Ouvertüre und Bühnenmusik (inklusive Hochzeitsmarsch) zu „Ein Sommernachtstraum", und Carl Maria von Weber verwendete Elemente des Stoffes für seine romantische Oper „Oberon".
Benjamin Britten (1913-1976): A Midsummer Night’s Dream (Ein Sommernachtstraum)
Termine
Samstag, 28.5.2022, 17 Uhr
Sonntag, 29.5.2022, 15 Uhr
Montag, 30.5.2022, 19 Uhr
Dienstag, 31.5.2022, 19 Uhr
Mittwoch, 1.6.2022, 19 Uhr
Donnerstag, 2.6.2022, 19 Uhr, Grassistraße 8, Großer Saal
Musikalische Leitung: Prof. Matthias Foremny
Inszenierung: Prof. Karoline Gruber
Hochschulsinfonieorchester, Chor und Solisten der Fachrichtung Klassischer Gesang/Musiktheater
Projekt Fachrichtung Klassischer Gesang/Musiktheater
Die Premiere am 28. Mai 2022, 17 Uhr, ist eine Benefizveranstaltung der Leipziger Stadtbau AG. Alle Erlöse kommen der Stiftung der HMT zugute.
Karten für alle Vorstellungen zu 12 €, ermäßigt 9 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr) und an der Abendkasse