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Bernhard Rothenberger, Pächter Auerbachs Keller, Künstler Volker Pohlenz und Bernd Weinkauf, Haushistoriker des Auerbach Keller, vor dem neuen Gemälde: Goethes Faust-Inspiration
Bernhard Rothenberger, Pächter Auerbachs Keller, Künstler Volker Pohlenz und Bernd Weinkauf, Haushistoriker des Auerbach Keller, vor dem neuen Gemälde: Goethes Faust-Inspiration

Neues Wandgemälde von Volker Pohlenz im Auerbachs Keller Leipzig

Goethes Faust-Inspiration können Gäste nun hautnah erleben

22.10.2015 Kultur
Auerbachs Keller Leipzig

Ohne Auerbachs Keller kein Faust? Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Unstrittig ist aber, dass vor allem das Gemälde von Fausts Fassritt, das seit 1625 in Auerbachs Keller hängt, Johann Wolfgang von Goethe zu seiner Faust-Dichtung angeregt hat. Diesen historischen Moment der Inspiration können die Gäste in Auerbachs Keller nun hautnah erleben: Denn der Maler Volker Pohlenz hat die Szene in seinem neuen Werk sichtbar gemacht.

In Anwesenheit des Künstlers und des Haushistorikers Bernd Weinkauf, der Pohlenz beratend zur Seite stand, enthüllte Pächter Bernhard Rothenberger am 19. Oktober 2015 das großformatige Gemälde. Das Datum wurde bewusst gewählt, denn an diesem Tag vor 250 Jahren hat sich Goethe an der Universität Leipzig immatrikuliert. Das Wandgemälde mit dem Titel "Goethes Faust-Inspiration" ist 3,16 Meter mal 1,80 Meter groß und hängt ab sofort im Großen Keller. Vom ersten Entwurf bis zur Fertigstellung vergingen rund neun Monate. "Wir sind sehr stolz, dass Volker Pohlenz, obwohl er viel beschäftigt ist, nun bereits zum dritten Mal ein Gemälde eigens für uns angefertigt hat", sagt Pächter Bernhard Rothenberger.

In der Bildmitte sind Johann Wolfgang Goethe, damals als Student noch ohne "von", und Ernst Wolfgang Behrisch zu sehen. Behrisch war Hauslehrer des Grafen Lindenau, dem Auerbachs Hof mit dem privaten Weinkeller im 18. Jahrhundert gehörte. Durch ihn erhielt Goethe den Zugang zu dem nicht öffentlichen Ausschank. Der Dichter selbst sagte über seinen Bekannten "einer der wunderlichsten Käuze, die es auf der Welt geben kann".

Das Gemälde zeigt, wie ergriffen Goethe von der Faust-Geschichte auf dem alten Bild ist. Sein Finger zeichnet wie fremdgesteuert das Pentagramma auf die Tischplatte. Der darüber laufende Wein wird von dem Teufelshund begierig aufgeschleckt. Im Hintergrund sind Gäste des Grafen zu sehen, die zur Messezeit hier einkehrten.

Auch die zwei anderen Bilder von Volker Pohlenz erinnern an die lange Geschichte des Traditionsgasthauses. Sie heißen "Mori Ôgai erinnert sich an den 27. Dezember 1885 in Auerbachs Keller" und "Kaiserliche Pfalz".



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