Den Spaß am Lesen und Schreiben will das gerade am Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung (ZLS) der Universität Leipzig gestartete Projekt „Vielfalt im Lehramt und an Schulen“ (VieLeS) bei Kindern und Jugendlichen wecken. Lehramtsstudierende der Universität Leipzig fördern dabei mit Unterstützung der Joachim Herz Stiftung Schülerinnen und Schüler an Leipziger Schulen. Ziel ist es, zu mehr Bildungsgerechtigkeit beizutragen und zugleich die Begabungen einzelner Mädchen und Jungen auszubauen. Die Akteure des Projektes sind auch beim bundesweiten Vorlesetag am 20. November 2020 im Einsatz.
Initiiert von der Stiftung Lesen, findet der Vorlesetag zum 17. Mal statt – in diesem Jahr zum Motto "Europa und die Welt". Die Studierenden lesen am Aktionstag an Leipziger Schulen aus Büchern vor und wollen so Kinder und Jugendliche zwischen der ersten und zehnten Klasse zum Lesen motivieren. Auch der Direktor des ZLS, Dr. Jürgen Ronthaler, wird den Kindern und Jugendlichen an diesem Tag Geschichten vorlesen. „Nicht alle Menschen verfügen über die gleiche Lese- und Rechtschreibfähigkeit – so wie nicht jeder Mensch gleich gut musizieren oder singen kann. Diese Vielfalt gilt es, sichtbar zu machen und dafür zu sensibilisieren. Für das Team von VieLeS geht es nach dem Vorlesetag weiter“, erklärt Ronthaler.
Lese- und Schreibkompetenz sind basale Voraussetzungen zum Wissenserwerb und -transfer. Diese Schlüsselkompetenzen sollen durch das Projekt „Vielfalt im Lehramt und an Schulen“ gefördert werden. Es nutzt das Potenzial von Lehramtsstudierenden, indem es sie auch jenseits ihrer Pflichtpraktika in die Bildungspraxis einbindet. Die Studierenden sind über einen längeren Zeitraum an Schulen aktiv und unterstützen Schülerinnen und Schüler beim Erwerb von Lese- und Rechtschreibkompetenzen. Dabei wenden sie unter anderem Methoden der Fachdidaktik, der Lese-Rechtschreib-Förderung sowie verschiedene Formen des Lern-Coachings in Verbindung mit digitalen Lehrmethoden und papierbasiertem Lernen an. Sie legen außerdem besonderes Augenmerk auf Hoch- und Mehrfachbegabte.
"VieLeS" beginnt zunächst als Pilotprojekt an einigen Standorten. „Wir laden jetzt Schulen zur Teilnahme ein, die im zweiten Schulhalbjahr Unterstützung durch Lehramtsstudierende erhalten möchten. Für die Förderung von Lese- und Schreibtechniken fehlt im Regelbetrieb oft die Zeit“, sagt die wissenschaftliche Projektleiterin Maren Reichert. Schulen können sich noch bis zum 30. November 2020 für den Projektzeitraum 2021 bewerben.