In ihrer raumgreifenden Installation BIOTOP DER UNFREIWILLIGEN FREIWILLIGKEIT lässt uns die Leipziger Künstlerin Sophie Stephan in die lange Geschichte eines Hauses und seiner Bewohner*innen eintauchen und blickt damit auf Themen wie Gemeinschaft, Alltäglichkeit und den Wandel der Zeit. Die Ausstellung eröffnet am 17. Januar 2025 mit einem Konzert von Jens Ausderwäsche in der Cinémathèque Leipzig und ist anschließend bis zum 14. Februar 2025 zu sehen.
Lange schon kennt sie das Objekt der Ausstellung: „Das Haus und die Bewohner*innen kenne ich seit meiner Kindheit, denn es ist das Haus, in dem meine Oma lebt. Ich durfte Zeit mit ihnen verbringen und sie auf einer anderen Ebene nochmal kennenlernen“, erklärt Stephan zum Recherche-Prozess der Ausstellung. Seit ihrem Studium beschäftige sich die in Leipzig lebende Künstlerin mit dem Thema Zeit und biographischer Arbeit, sodass sich dieses Projekt sehr intuitiv ergeben habe. Mittels Videos, Fotographien und Textilien erzählt sie die vielen kleinen Geschichten des Hauses, vom Alltag und Ritualen, wie dem Wechsel von Sommerfesten und Geburtstagen oder das langsame Verschwinden der Margeritenwiese vor dem Haus. Die Hausgemeinschaft wird damit Spiegel allgemeiner Dynamiken: Wandel, Verlust, Anpassung und der Sehnsucht nach Beständigkeit.
Auch die Filme des Rahmenprogramms greifen die Themen auf und widmen sich alle auf verschiedene Weisen dem Altern – vom Leben im Altersheim, über ein Porträt eines alten Ehepaars bis zum Rückblick auf das eigene Leben mit all seinen verpassten Momenten, Seitensprüngen und der Sehnsucht nach Liebe.
BIOTOP DER UNFREIWILLIGEN FREIWILLIGKEIT
Mixed-Media-Installation von Sophie Stephan
Laufzeit: 17.1. – 14.2.25
Öffnungszeiten:
Di-Fr / 11-17 Uhr
Sa / 12-16 Uhr
Ort: CINÉMATHÈQUE (Karl-Liebknecht-Str. 109)
Eintritt ist frei
Rahmenprogramm:
Fr, 17.1.25 / 18:00 Uhr / CINÉMATHÈQUE
Vernissage
mit Konzert von Jens Ausderwäsche; die Künstlerin ist anwesend
Fr, 24.1.25 / 19:30 / CINÉMATHÈQUE
WAS SOLL’N WIR DENN MACHEN OHNE DEN TOD (BRD 1980, REGIE Elfi Mikesch, experimenteller Dokumentarfilm, 108 min, OV (Deutsch))
Sa, 8.2.25 / 19:30 / CINÉMATHÈQUE
IM SCHATTEN DES APFELBAUMS (BRD 2018, REGIE Claudia Euen, Dokumentarfilm, 60 min, OV (Deutsch)) mit Regiegespräch
Mo, 10.2.25 / 19:30 / CINÉMATHÈQUE
EIN HAUFEN LIEBE (BRD 2016, REGIE Alina Cyranek, Dokumentarfilm, 91 min, OmeU (Deutsch mit englischen Untertiteln)) mit Regiegespräch