Angesichts der milden Temperaturen sind die Amphibien in Paarungsstimmung. Ein wenig Regen sorgte dafür, dass sich die ersten Tiere schon Anfang März auf den Weg zu den Laichgewässern gemacht haben: An verschiedenen Wanderschwerpunkten hat der Naturschutzbund NABU Leipzig am 3. März die ersten Kröten auf dem Weg zu ihren Laichgewässern entdeckt.
Leider endet dieser Weg oft schon an der nächsten Straße, denn der Verkehr ist für die wandernden Amphibien ein tödliches Risiko. Deshalb bittet der NABU auch in diesem Jahr wieder alle Autofahrer, auf die Tiere Rücksicht zu nehmen. Auf entsprechenden Strecken sollte man nur Schritttempo fahren. Gefährlich für die wandernden Amphibien sind aber auch Fahrradfahrer und Fußgänger. Um sie auf dieses Problem hinzuweisen, hat der NABU Leipzig an verschiedenen Wald- und Parkwegen Hinweisschilder aufgehängt. Hier sollten Fahrradfahrer nicht ohne Licht und Fußgänger mit einer Lampe unterwegs sein, um den Tieren ausweichen zu können.
An besonders gefährlichen Stellen werden wieder Naturschutzmacher des NABU Leipzig als Krötenretter im Einsatz sein. Die wandernden Amphibien werden vor den gefährlichen Straßen eingesammelt und im Eimer sicher über die Fahrbahn gebracht. Für solche Hilfseinsätze suchen die Amphibienretter des NABU Unterstützer. Wer sich abends dafür ein paar Stunden Zeit nehmen kann, ist herzlich dazu eingeladen. Helfer melden sich am besten per E-Mail an Amphibienschutz@NABU-Leipzig.de oder telefonisch unter 0341 6884477. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Von den NABU-Mitstreitern gibt es die notwendigen Fachinformationen für die Helfer oder auch Interessantes über die Lebensweise der Amphibien. Die Einsätze richten sich nach der Wetterlage, Helfer, die sich gemeldet haben, werden deshalb kurzfristig benachrichtigt.
Leider muss der NABU Leipzig feststellen, dass es von Jahr zu Jahr weniger Amphibien gibt. Sie leiden weltweit unter der vom Menschen verursachten Naturzerstörung. Auch in Leipzig gibt es zahlreiche Beispiele für den Verlust von Laichgewässern, Sommerlebensräumen oder Winterquartieren. In vielen Fällen sind diese Lebensräume gesetzlich geschützt, was jedoch allenthalben ignoriert wird.