Auch in diesem Jahr werden die Menschen in Deutschland wieder Unsummen für das Silvesterfeuerwerk ausgeben. Man könnte dieses Geld sinnvoller einsetzen. Doch die Silvesterknallerei hat Tradition und bereitet vielen Menschen Freude. Der Naturschutzbund NABU Leipzig bittet jedoch darum, Rücksicht zu nehmen auf Mitmenschen, aber auch Natur und Umwelt. Im besten Fall verzichtet man auf jegliches Feuerwerk und startet mit einem guten Gewissen ins neue Jahr.
Bei Tieren löst die ungewohnte nächtliche Silvesterknallerei Panik aus. Deshalb bittet der NABU Leipzig darum, Feuerwerk zumindest in allen Schutzgebieten sowie auf Grünflächen und in Gartenanlagen zu unterlassen. Es gibt in der großen Stadt genügend betonierte und asphaltierte, baumfreie Plätze - das letzte bisschen Grün sollte man als Rückzugsgebiet der Tierwelt respektieren und nicht zur Partymeile machen.
Außerdem sollten sich alle bemühen, Grünflächen und Gewässer nicht in Abfallplätze zu verwandeln. Diese "Silvestertradition" hat keine Existenzberechtigung.
Wenn auf allen Grünflächen geböllert wird, können beispielsweise Vögel nur in die Höhe flüchten. Dadurch verlieren sie viel Energie. Sie finden keinen Schlafplatz und fliegen bis zur Erschöpfung umher. Für viele Vögel, aber auch andere Tiere hat der Silvester-"Spaß" der Menschen schlimme Folgen. Im Rosental sowie im Clara-Zetkin- und im Johannapark gibt es im Winter große Schlafgemeinschaften von Vögeln. Neujahr werden dort leider jedes Jahr tote und verletzte Tiere gefunden - Opfer menschlicher Rücksichtslosigkeit. Verbrennungen, Schockzustände, geschädigte Hörorgane und andere Verletzungen werden bei Tieren nach Silvester festgestellt.
Jede Silvesterrakete, die nicht gezündet wird, ist ein Gewinn für die Umwelt! Das Feuerwerk sorgt nicht nur für Abfall und Lärm, es ist auch eine extreme Feinstaubbelastung und damit gesundheitsgefährdend. Nach Angaben des Umweltbundesamts wurden 2016 in Deutschland durch Silvesterfeuerwerk rund 5.000 Tonnen Feinstaub sinnlos freigesetzt. Das entspricht 17 Prozent der Menge, die jährlich durch den Straßenverkehr entsteht. Um das auszugleichen, müssten also alle Kraftfahrzeuge 8 Wochen stillgelegt werden.Zum Jahreswechsel 2017/2018 wurden die zulässigen Feinstaubgrenzwerte deutschlandweit an 13 Messstellen überschritten, im Jahr davor sogar an 129 Messtellen. Zudem werden alljährlich nicht nur Tiere, sondern auch Menschen durch das Feuerwerk verletzt. Nach Angaben des Deutschen Ärzteblatts erleiden jährlich 8.000 Menschen zu Silvester Verletzungen des Innenohrs durch Feuerwerkskörper; rund ein Drittel behält bleibende Schäden.
Um auf die Probleme hinzuweisen und die Menschen zu informieren, hat der NABU auch in diesem Jahr wieder in verschiedenen Parkanlagen Hinweisschilder aufgehängt. Außerdem findet am 2. Januar 2019, ein Diskussionsabend statt:
Mittwoch, 2. Januar 2019, 19 bis 21 Uhr
Freiluftpartys, Feuerwerk und Lärm - wilde Partys, wilde Tiere, gestresste Anwohner.
Diskussionsabend über Feuerwerk, nächtlichen Lärm und illegale Freiluftfeste.
Im Naturkundemuseum Leipzig, Lortzingstraße 3.
NABU Leipzig bittet um Rücksichtnahme zu Silvester
Silvester-Feuerwerk ist ein Schockerlebnis für Tiere
27.12.2018 Umwelt
NABU-Regionalverband Leipzig e.V.
NABU-Regionalverband Leipzig e.V.
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LEIPZIGINFO.DE
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