Wenn die DDR kritisiert wird, fühlen sich nicht selten auch die Menschen kritisiert, die hier gelebt haben. Das macht Gespräche innerhalb von Familien über ihr Leben in der DDR oft schwierig. Viele schweigen bis heute, doch manchmal wächst in ihrem Schweigen die Wut.
Auf Initiative der Filmemacherinnen Sabine Michel und Dörte Grimm wagen Kinder und Eltern aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen erstmals eine Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Diese Gespräche ermutigen, neu und ohne Vorwürfe miteinander in Austausch zu treten. Zugleich helfen sie, aktuelle politische Entwicklungen in Ostdeutschland anders und besser zu verstehen, indem sie den Blick öffnen für die Nachwirkungen des Lebens in insgesamt drei politischen Systemen.
Dörte Grimm, geboren in Pritzwalk, studierte Publizistik, Geschichte und Ethnologie und arbeitet seit 2008 als freie Autorin und Regisseurin. Sie schreibt Kinderbücher und arbeitet für diverse Fernsehformate. Seit 2014 engagiert sie sich ehrenamtlich im Verein Perspektive³, der sich der Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Transformationszeit seit 1989 widmet.
Sabine Michel, geboren in Dresden, studierte Filmregie in Potsdam Babelsberg. In ihren Filmen beschäftigt sie sich mit dem Aufwachsen in der DDR und reflektiert daraus resultierende Prägungen. Die Adolf-Grimme-Preisträgerin arbeitet für Kino, Fernsehen und Theater. In „Zonenmädchen“ erzählte sie von ihrer eigenen Generation. In ihrem vielbesprochenen Film „Montags in Dresden“ begleitet sie drei Menschen, die an Pegida-Demonstrationen teilnehmen.
„Die anderen Leben. Generationengespräche Ost“
Donnerstag, 14. Oktober 2021, 19.00 Uhr, Saal im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig
Multimediale Lesung
Mit den Autorinnen Dörte Grimm und Sabine Michel
In Kooperation mit dem be.bra Verlag
Anmeldung: Da unsere Platzkapazitäten aktuell begrenzt sind, empfehlen wir Ihnen, sich anzumelden: anmeldung-zfl@hdg.de oder 0341/2220-400.
Eintritt frei