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Foto: Stadt Leipzig
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Mobilitätsbefragung: Immer mehr Leipziger gehen im Alltag zu Fuß

Leipzig kommt demnach seinem Zielbild einer „Stadt der kurzen Wege“ immer näher

25.03.2025 Stadtinformationen
Stadt Leipzig

Auf ihren täglichen Wegen sind immer mehr Leipzigerinnen und Leipziger zu Fuß unterwegs. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Mobilitätsbefragung „Mobilität in Städten – SrV (System repräsentativer Verkehrsbefragungen)“ der Technischen Universität Dresden in Leipzig, die jetzt vorliegen. Dafür wurden bereits im Jahr 2023 etwa 3.500 Leipziger aus 2.000 Haushalten zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Demzufolge gehen die Leipziger 33 Prozent ihrer täglichen Wege zu Fuß, für 31 Prozent nutzen sie ein Auto. Knapp 20 Prozent der Wege im Alltag werden mit dem Rad bestritten, gut 16 Prozent mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Leipzig kommt demnach seinem Zielbild einer „Stadt der kurzen Wege“ immer näher: So legen die Befragten im Schnitt kürzere Distanzen zurück – die mittlere Reiseweite pro Weg ging von 6 auf 5,3 Kilometer zurück. Zugleich haben sich die Anteile des Fußverkehrs deutlich gesteigert. Diese Entwicklung wird verstärkt, weil Arbeitswege infolge von Homeoffice an Bedeutung verlieren, Freizeitwege hier jedoch gewinnen. Zugleich hat sich das Mobilitäts- und Gesundheitsbewusstsein der Menschen verändert.

Auch hinsichtlich der Modal-Split-Ziele der städtischen Mobilitätsstrategie steht Leipzig gut dar: So kommt der Umweltverbund der Zielmarke von 70 Prozent Wegeanteil immer näher. Um dies erreichen und auch halten zu können, sind weiterhin große Anstrengungen nötig. Umweltfreundliche Verkehrsmittel, insbesondere der ÖPNV als Rückgrat der Mobilität für längere Wege, müssen auch künftig verstärkt gefördert werden. Damit Bus und Bahn im Vergleich zum Auto attraktiver werden, muss der öffentliche Nahverkehr weiterhin ausgebaut und beschleunigt werden. Darüber hinaus gibt es auch für den Fuß- und Radverkehr Verbesserungspotentiale. Sind die Angebote hier vor allem in den innerstädtischen Bereichen bereits auf einem relativ hohen Niveau, so bestehen in den Randgebieten beispielsweise noch größere Lücken im Radverkehrsnetz, die es zu schließen gilt.

„Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die Umsetzung der Mobilitätsstrategie 2030 funktioniert. Immer mehr Leipzigerinnen und Leipziger bauen auf den Umweltverbund, gehen also immer häufiger zu Fuß, fahren mit dem Rad oder nutzen den ÖPNV. Die Ziele, die uns der Stadtrat für die kommenden Jahre mitgegeben hat, haben wir damit fast schon erreicht.“ So Thomas Dienberg, Leipzigs Bürgermeister für Stadtentwicklung und Bau.

Der Anteil der Autofahrten – gemessen in Personenkilometern („Modal Split nach Verkehrsleistung“) – geht gegenüber 2018 um ein Fünftel beziehungsweise 11 Prozentpunkte zurück. Die Verkehrsarten des Umweltverbundes, also der Rad- und Fußverkehr sowie der öffentliche Nahverkehr, können im gleichen Zeitraum dementsprechend um 30 Prozent beziehungsweise 11 Prozentpunkte zulegen. Dadurch reduzieren sich die durch die Leipzigerinnen und Leipziger ausgelösten CO2-Emissionen im Verkehr erheblich.

Gemessen an den zurückgelegten Wegen („klassischer Modal Split“) bleibt der Anteil der öffentlichen Verkehrsmittel zwar leicht hinter 2018 zurück, jedoch zeigt sich im Laufe des Jahres 2023 eine deutliche Trendumkehr. War die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im ersten Halbjahr noch von den Corona-Nachwirkungen beeinflusst, so stieg sie im zweiten Halbjahr über das Niveau vor der Pandemie an. Neue Nachfrage konnte unter anderem durch die schrittweise Normalisierung des Fahrplanangebotes nach der Pandemie sowie die Einführung des Deutschland-Tickets und entsprechende Vermarktung stimuliert werden. Dieser positive Trend setzte sich 2024 fort und führte mit der schrittweisen Umsetzung des Liniennetzes der Zukunft zu einem Fahrgastrekord bei den LVB: 167 Millionen Menschen nutzen 2024 das LVB-Angebot.

„Mit Unterstützung der Leipziger Gruppe und der Stadt Leipzig konnten wir mit Schwung mehr Angebot für die Leipziger auf die Straße bringen und stärken so insgesamt den Umweltverbund“, so Sandy Brachmann, Bereichsleiterin Marketing der Leipziger Verkehrsbetriebe.

Auch die Anstrengungen zur Fuß- und Radverkehrsförderung der letzten Jahre in der Stadt Leipzig zeigen Wirkung. Der Anteil an den zurückgelegten Wegen ist bei beiden Verkehrsmitteln seit 2018 gestiegen. Insbesondere beim Fußverkehr zeigt sich gesamtstädtisch eine große Steigerung des Anteils von 27 auf 33 Prozent.

Das System repräsentativer Verkehrsbefragungen wurde bereits 1972 an der TU Dresden begründet. Alle fünf Jahre wird die Erhebung durchgeführt – die vor 2023 letzte Befragung stammte aus dem Jahr 2018. Weil neben Leipzig über 500 Kommunen mit insgesamt mehr als 270.000 Befragten teilnehmen, können auch stadtübergreifende Trends gewonnen werden: Beispielsweise, wie Carsharing-Angebote und Elektrofahrräder genutzt werden.

Weitere Informationen gibt es unter www.leipzig.de/verkehrsbefragungen. Dort sind auch die Ergebnisse der vorangegangenen Untersuchungen zu „Mobilität in Städten – SrV“ abrufbar.



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