2022 jährt sich am 4. November zum 175. Mal der Todestag Felix Mendelssohn Bartholdys. Gleichzeitig feiert auch das Mendelssohn-Haus am 31. Oktober 2022 sein 25-Jähriges Bestehen. Um diese Jubiläen gebührend zu zelebrieren, wird am 3. Februar 2022 das „Festjahr für Felix“ ausgerufen.
Felix Mendelssohn Bartholdy zählt neben Johann Sebastian Bach zu den bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte. Das Festjahr zu Ehren des musikalischen Wunderkindes beginnt an dessen Geburtstag, dem 3. Februar 2022, mit einem Festkonzert im Mendelssohn-Haus um 20 Uhr. Dabei dürfen sich Interessierte im historischen Musiksalon auf Violinsonaten von Johannes Brahms und Claude Debussy sowie auf Mendelssohns „Lieder ohne Worte“ freuen. Das Konzert ist als Online-Premiere auf der Website der Einrichtung, auf YouTube und Facebook, sowie folglich in der Mediathek der Website kostenlos bis Jahresende verfügbar. Über das gesamte Jahr hinweg wird jeden Sonntag um 11 Uhr ein Kammerkonzert im historischen Salon des Mendelssohn-Hauses angeboten. Zudem stehen die Sonntagsmatineen in der Tradition der Familie sowie zahlreiche Führungen, Gespräche und Vorträge auf dem Plan. Als Teil des Themenjahres „Freiraum für Bildung“ der Stadt Leipzig, gibt es ebenso spezielle Angebote für Kinder.
„Wir möchten einen Bogen schlagen vom Geburtstag bis zum Todestag, unter dem sich unterschiedliche Formate und Angebote für alle finden. Mendelssohn war Komponist, Pianist und Dirigent, aber auch Maler, Literat, Kulturpolitiker und Weltreisender. Er war ein genialer, unglaublich vielseitiger und modern denkender Mensch. Hier ist der Ort, wo all dies spürbar wird“, so Patrick Schmeing, Direktor des Mendelssohn-Hauses.
Im Frühling wartet bereits der nächste Höhepunkt des Festjahres: am 27. Mai 2022 eröffnet im Mendelssohn-Haus die Sonderausstellung zur Geschichte des Wohnhauses in der heutigen Goldschmidtstraße 12. Unter dem Titel „Musentempel, Mietshaus, Museum“ erfahren Besucher die überaus bewegte Geschichte des Hauses und seiner Bewohner.
An den darauffolgenden Tagen, dem 28. und 29. Mai 2022, finden unter dem Titel „Felix im Frühling“ Konzerte im Musiksalon - und bei schönem Wetter - auch im Garten des Mendelssohn-Hauses statt. Dabei gastieren u.a. das Michelangelo-Quartett, Sharon Kam, Julian Banse und Elena Bashkirova, die als Präsidentin des Mendelssohn-Hauses dessen künstlerisches Programm gestaltet. Ebenso spricht am 29. Mai 2022 Alfred Brendel im Musiksalon über Goethe und Musik.
Den Höhepunkt des Festjahres bilden die Mendelssohn-Festtage vom 31. Oktober bis 6. November 2022. Als Kooperation des Mendelssohn-Hauses mit dem Gewandhaus zu Leipzig werden sie mit einem Festkonzert am 31. Oktober im Gewandhaus eröffnet – eine Hommage an den Eröffnungstag vor genau 25 Jahren. Damals erfüllte sich Kurt Masur seinen Herzenswunsch, indem er das Haus der Öffentlichkeit übergab und zu einem musikalischen Erlebnis für jedermann zugänglich machte. In den darauffolgenden Tagen finden zahlreiche Veranstaltungen und Konzerte statt. So werden Dorothea Röschmann und Elena Bashkirova im Konzert zu Mendelssohns Todesstunde am Abend des 4. Novembers Lieder von Felix und seiner Schwester Fanny sowie Auszüge aus deren Zyklus „Das Jahr“ interpretieren.
Auch das Gewandhausorchester ehrt den Komponisten mit zwei Konzerten. Unter der Leitung von Andrés Orozco-Estrada dürfen sich Musikliebhaber am 3. und 4. November auf ein musikalisches Erlebnis der Sonderklasse freuen. Am 6. November enden die Festtage, ebenfalls im Gewandhaus zu Leipzig, mit einem Abschlusskonzert im Mendelssohn-Saal.
Hintergrund:
Felix Mendelssohn-Bartholdy zählt zu den angesehensten und erfolgreichsten Musikern seiner Zeit – nicht nur als Komponist, sondern auch als Dirigent und Virtuose. Geboren 1809 in Hamburg tauchte er bereits früh in die Welt der Musik ein. Mit nur neun Jahren hatte er seinen ersten Auftritt als Pianist. Nach zahlreichen Konzertreisen rund um den Globus gastierte er am 4. Oktober 1835 im Alter von 26 Jahren bei seinem Antrittskonzert im Gewandhaus zu Leipzig. Für insgesamt 12 Jahre war die Messestadt sein Lebensmittelpunkt. Dort prägte er als Gewandhauskapellmeister und Mitbegründer des ersten deutschen Konservatoriums die Musiklandschaft. Mit seinem Wirken in der Stadt schuf er die Grundlage moderner Konzertpraxis. Mendelssohn war bekannt für sein Streben nach Verbesserung des musikalischen Niveaus, deshalb bestand er auch darauf, alle Konzerte mit dem Orchester eigens einzustudieren und aufzuführen. Zudem führte er den sogenannten Zyklus Historischer Konzerte ein: so sollte das Interesse der Hörer für musikhistorische Zusammenhänge geweckt werden. Am 1. Juli 1841 wurde er zum Königlich Sächsischen Kapellmeister ernannt – am 13. Oktober erfolgte die Ernennung zum Königlich Preußischen Kapellmeister. Zwei Jahre später erhielt Mendelssohn die Ehrenbürgerschaft der Stadt Leipzig. In seiner musikalischen Karriere gab er von seinen mehr als 750 Kompositionen nur 72 mit und 30 ohne Opuszahl in Druck – ein Zeichen seiner selbstkritischen Einstellung. 1847 leitete er sein letztes Konzert am 18. März im Gewandhaus zu Leipzig. Nach seinem Tod am 4. November fand er seine letzte Ruhe auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof in Berlin.
Weitere Informationen: www.mendelssohn-stiftung.de und www.gewandhausorchester.de
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