Mehrweg wird jetzt angepackt: Insgesamt 10 Preisträger und Preisträgerinnen wurden am Montag bei der Preisverleihung des Wettbewerbs vom Projekt „Allerlei to go – Leipzig genießt nachhaltig“ für ihre besonders inspirierenden Ideen zur Verbesserung der Mehrweg-Nutzung ausgezeichnet und mit großzügigen Geldprämien gewürdigt.
Wie Innovation, Regionalität und Realisierbarkeit perfekt vereint werden können, zeigt die erstplatzierte Ideen-Einreichung. Diese stammt von der VILLA gGmbH und trägt den deutlichen Titel Das ist Kunst und soll nicht weg. Auf charmante Art und Weise werden hier die Themen Nachhaltigkeit und regionale Kunst verflochten, indem Mehrweg-Geschirr durch Leipziger Künstler und Künstlerinnen gestaltet wird. Zum Einsatz kommt dieses dann zum Beispiel bei der Nacht der Kunst, dem jährlich stattfindenden Atelier-Rundgang auf der Georg-Schumann-Straße. Bei erfolgreicher Umsetzung birgt diese Idee das Potenzial, lokale Akteure miteinander zu verknüpfen und dem Geschirr einen Mehrwert hinzuzufügen.
Der 2. Platz überzeugte die Jury durch seine Vielseitigkeit: ein großartiges Programm an methodischen Ansätzen soll (zunächst) die Schüler*innen der 68. Oberschule Leipzig für Mehrweg begeistern. Dabei setzt diese Idee auf einen fortlaufenden Prozess, der eine Selbstreflexion zum Thema Mehrweg anstoßen und zum Handeln befähigen soll: Im Verlauf eines Schuljahres wird das direkte Umfeld der Schule (Georg-Schumann-Straße) im Hinblick auf Mehrweg-Nutzung und Abfälle untersucht und befragt. Aus den gewonnenen Ergebnissen resultieren Projekttage wie Müllsammelaktionen, Werbe-Aktionen für Mehrweg und die Umsetzung gemeinsamer Lösungsstrategien mit ansässigen gastronomischen Akteur*innen. Die Idee, welche gemeinsam mit der Künstlerin Elke Hensel erdacht wurde, trägt den Titel Mehrwege to go – Leipzsch leibt und lebt.
Mit Klappe und Action! Für mehr Mehrweg erreicht die Drittplatzierung gleich alle drei Projektgebiete. Die Idee beinhaltet einen Film-Workshop des Permanent e. V., der die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen zu Mehrweg-Recherchen anstiftet und in einem weiteren medienpädagogischen Part darauf aufbauend Video-Clips herstellt und produziert.
Das Projektteam freut sich über die beteiligten Ideen einer Bandbreite an Akteuren und Akteurinnen „Von Schulen über Gastronomien bis hin zu Kunstschaffenden zeigten die Teilnehmenden den Spaß und die Nachhaltigkeit an der Mehrweg-Nutzung - ohne den erhobenen Zeigefinger. Das hat uns beeindruckt! Wir sind uns sicher, dass so die Mehrweg-Nutzung zu einem Identifikationsmerkmal der Region werden wird“, so Mirko Schimmelschmidt, Projektkoordinator des BUND Leipzig für Allerlei to go. Mit den jeweils erhaltenen Prämien können die eingereichten Projekt-Skizzen in die Tat umgesetzt werden und den Mehrweg-Funken im besten Fall auf ganz Leipzig überspringen lassen.
Für die Auswahl der insgesamt 10 Platzierungen zeichnete eine Jury verantwortlich, die sich wie folgt zusammensetzt:
Sofiya Chuhuyevets Quartiersmanagement INTIGRA+ Mockau, Bürogemeinschaft Gauly & Volgmann
Gunter Engelmann-Merkel Geschäftsführung, Handelsverband Sachsen e.V. - Region Westsachsen
Birgit Kratochvil Branchenberatung Gastronomie | Tourismus | Freizeitwirtschaft, Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig
Melanie Lorenz Stellvertretende Vorsitzende und Sprecherin Arbeitskreis Umweltrecht, BUND Leipzig
Heike Melzer Geschäftsstellenleitung, City Marketing e. V.
Tom Potutschek Gründer und COO - Geschäftsstraßenmanagement Georg-Schumann-Straße, Gecko Two GmbH
Robin Spanke Citymanager, Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
Evelyn Taubert Hauptsachbearbeiterin Datenschutz & Information, EB Stadtreinigung Leipzig
Barbara Weißenburger SB Citymanagement, Stadt Leipzig - Amt für Wirtschaftsförderung
Der Ideen-Wettbewerb wird in den kommenden zwei Jahren jeweils erneut durchgeführt und bietet so allen interessierten Unternehmen, Initiativen, Bildungseinrichtungen sowie Privatpersonen die Möglichkeit, sich mit ihren eigenen Mehrweg-Visionen zu bewerben.
Über das Projekt
Das Projekt „Allerlei to go – Leipzig genießt nachhaltig“, welches vom BUND Leipzig unter der Leitung des Eigenbetriebs Stadtreinigung Leipzig ausgeführt wird, startete gemeinsam mit der Einführung der Mehrwegangebotspflicht am 1. Januar 2023. Kern des Projektes ist die Unterstützung und Beratung der von der Mehrwegangebotspflicht betroffenen Gastronomie- und Lebensmittelbetriebe, welche seit diesem Jahr dazu verpflichtet sind, ihr Take-Away-Angebot auch in Mehrweg-Behältnissen zur Verfügung zu stellen. Auf der eigens entstandenen Projekt-Webseite www.zeit-fuer-mehrweg.de können sich Betriebe sowie auch Kundschaft detaillierte Informationen zur Mehrweg-Nutzung einholen.