Am 27. Januar 2018 wird vor dem Mahnmal in Leipzig-Abtnaundorf eine künstlerische Installation eingeweiht.
Das etwa zehn Meter lange Objekt des Leipziger Künstlers Harald Alff besteht aus 208 Stelen aus Corten-Stahl, in die die Namen aller bekannten Opfer des Konzentrationslagers „Leipzig-Thekla“ sowie des „Massakers von Abtnaundorf“ eingestanzt sind.
„Mit dieser Kunst-Installation, die an undurchdringlichen Stacheldraht erinnert, geben wir den Opfern ihre Namen zurück“, erklärt Anne Friebel von der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig. Die Namen werden im öffentlichen Raum sichtbar gemacht, die Toten individualisiert. Bei den jährlichen Gedenkveranstaltungen werden die Opfer nun so symbolisch in die Mitte der Teilnehmenden genommen.
205 Todesopfer sind nach neuesten Forschungen bekannt, drei leere Stelen verweisen auf mögliche neue Erkenntnisse in der Zukunft. Die Opfer kamen mehrheitlich aus der Sowjetunion und Polen, aber auch aus Frankreich, dem Protektorat Böhmen und Mähren, Italien, Kroatien, Rumänien und Ungarn. Die meisten von ihnen waren zwischen 20 und 35 Jahren alt.
Viele Häftlinge starben beim Transport ins Lager, durch Luftangriffe oder „allgemeine Schwäche“. 87 Männer wurden beim „Massaker von Abtnaundorf“ erschossen oder verbrannt, 66 von ihnen konnten nicht identifiziert werden.
Ein umfassendes Verzeichnis der Todesopfer sowie weiterführende Informationen befinden sich auf der Homepage der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig: http://www.zwangsarbeit-in-leipzig.de/zwangsarbeit-in-leipzig/mahnmal-abtnaundorf/