Ein Schultag kann sehr lang sein – und gerade für Kinder im Grundschulalter ist konzentriertes Arbeiten und Zuhören über mehrere Stunden hinweg anstrengend. Um aktiv und aufmerksam zu sein, benötigen Schülerinnen und Schüler viel Energie und ausreichend Nährstoffe, die sie im besten Fall über eine ausgewogene Ernährung zu sich nehmen. Doch nicht alle Familien sind in der Lage, für eine regelmäßige und gesunde Grundernährung ihrer Kinder zu sorgen. Laut dem Deutschen Kinderhilfswerk wächst jedes fünfte deutsche Kind in Armut auf und nicht selten gehen diese Kinder ohne Frühstück zur Schule. Oft reicht in Familien nicht die Zeit oder das Geld um gemeinsam gesund und ausgewogen zu essen. Statt Obst und Gemüse stehen dann Tiefkühlpizza und Fast Food auf dem Esstisch.
Damit Schulkinder schon in jungen Jahren lernen, was abwechslungsreiche und gesunde Nahrung ausmacht, braucht es Lehrküchen, die allerdings Mangelware sind an deutschen Grundschulen.
„Seit über zwei Jahren bietet unsere Schule im Rahmen der Ganztagsangebote `Kochen und Backen ́ an. Von Anfang an war der Zuspruch unter den Schülerinnen und Schülern riesig“, so Kerstin Baron, Schulleiterin der Friedrich-Fröbel-Schule in Leipzig Grünau. „In Grundschulen ist allerdings, anders als in Oberschulen, keine Lehrküche vorgesehen“, erzählt die Schulleiterin weiter. Auf der Suche nach Möglichkeiten zur Realisierung einer Ernährungsküche in der Schule, wendete sich Frau Baron an die Ralf Rangnick Stiftung.
Innerhalb des Förderprojektes „Unternehmen machen Schule“ werden in jedem Schuljahr zahlreiche und vielfältige Projekte für Grundschulkinder durch die finanzielle Unterstützung von Schulpaten aus der Wirtschaft realisiert. Durch ihren engagierten Schulpaten, die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft, konnte die Schule im Schuljahr 2019/2020 den Schulgarten neu beleben und das restliche Patenschaftsgeld für die Einrichtung einer modernen Schulküche sparen. Die feierliche Einweihung der Küche findet heute nach 14 Monaten Planung statt.
Linda Maciejewski, stellvertretende Pressesprecherin der LWB: “Uns ist bewusst, dass viele Kinder nicht die Möglichkeit haben, sich ausgewogen und gesund zu ernähren. Es fehlt in vielen Familien nicht nur an Geld, sondern auch an Wissen. Mit der Schulküche und der Unterstützung für den Schulgarten möchten wir einen Beitrag für die Zukunft leisten und jungen Menschen früh beibringen, wie sie sich selbst mit einfachen Mitteln gesunde und schmackhafte Mahlzeiten zubereiten können.“
„Wir würden uns natürlich für jede Schule eine solche Lehrküche wünschen. Denn es ist ein großer Unterscheid, ob die Kinder selbst Lebensmittel verarbeiten, Gerichte kochen und in der Praxis lernen oder nur in der Theorie erzählt bekommen, was gut für sie ist und was nicht“, so Kerstin Schmid, Geschäftsführerin der Ralf Rangnick Stiftung.