Aller guten Dinge sind drei: Nach der Mockauer und der Samuel-Lampel-Straße feiert die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) am 25. Oktober 2024 auch Richtfest im Musikviertel. In der Robert-Schumann-Straße entstehen 104 Wohnungen in bester Lage – mehr als jede zweite ist gefördert und damit für Menschen mit kleinen Einkommen reserviert. Das Projekt ist Teil der dritten LWB Neubauetappe mit neun Vorhaben und insgesamt mehr als 900 Wohnungen, davon etwa drei Viertel gefördert.
„Wir können als Stadt stolz auf unsere LWB sein“, sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung anlässlich des Richtfestes. „Hier im beliebten Musikviertel entstehen zusätzliche 104 Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern.“ Mit 6,69 Euro je Quadratmeter Durchschnittsmiete sei die LWB bereits jetzt deutlich mietpreisdämpfend in diesem Viertel unterwegs. „Im jetzt entstehenden Neubau sind zudem mehr als die Hälfte der Wohnungen gefördert, werden also zu einem Kaltmietpreis von 6,50 Euro an den Markt gehen“, so Jung.
Möglich ist das vor allem durch das Förderprogramm „Gebundener Mietwohnraum“ des Freistaates Sachsen. Jedes Jahr stehen dafür insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung, die LWB nutzte die Förderung bereits bei zahlreichen anderen Vorhaben. Die geförderten Wohnungen sind Inhabern des Weißen Wohnberechtigungsscheins vorbehalten, der einkommensabhängig beim Sozialamt der Stadt Leipzig beantragt werden kann.
Doch das Gebäude setzt auch in puncto Nachhaltigkeit Akzente. So werden beispielsweise auf den Gründächern Photovoltaikanlagen installiert werden. Zudem wird künftig das Regenwasser nachgenutzt. Die grünen Innenhöfe laden die neuen Bewohner zum Verweilen und Wohlfühlen ein.
Insgesamt verfügt die LWB im Musikviertel über 1.256 Wohnungen. „Wir freuen uns im kommenden Jahr weitere 104 Einheiten in diesem beliebten Viertel an den Markt zu bringen“, sagte Doreen Bockwitz, LWB Geschäftsführerin Wohnungswirtschaft und Bau. „Die sehr gute Anbindung an den ÖPNV, die Nähe zum Park und die soziale Infrastruktur sprechen eindeutig für den Standort.“ Mit der Förderung habe die LWB gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen dafür gesorgt, dass sich auch Menschen mit kleinen Einkommen die Mieten in diesem Stadtgebiet leisten können. „Das ist nicht selbstverständlich und wir sind darauf sehr stolz.“
Für die LWB sei dieser Neubau ein Bekenntnis, meinte Kai Tonne, Geschäftsführer Finanzen und Vermögenssteuerung. „Ein Bekenntnis zu diesem Standort, zu Leipzig und zu unserer Aufgabe als kommunales Unternehmen.“ Von allein gehe das nicht, die LWB sei auf verschiedene Partner angewiesen. „Man kann es nicht oft genug sagen: Auch wir bauen nicht um jeden Preis. Auch wir müssen wirtschaftlich stabil bleiben“, so Tonne. „Umso schöner ist es, dass wir trotz aller Herausforderungen in diesem Jahr bereits das dritte Richtfest feiern können.“ Den Bauleuten wünschte er eine unfallfreie Fertigstellung des Ensembles.
Um dem Neubau die erforderliche Stabilität zu geben, sind zu Beginn der Arbeiten 112 Bohrpfähle in den Boden gerammt worden. Dazu war schweres Gerät nötig. Mitte nächsten Jahres sollen die Wohnungen fertig und bezugsfähig sein. Baubeginn für die neue Wohnanlage in der Robert-Schumann-Straße war im Juli 2023. Generalunternehmer für dieses Projekt ist die GP Günter Papenburg Hochbau GmbH. Auf der Baustelle kommen insgesamt 5.130 Kubikmeter Beton zum Einsatz. Das entspricht einer Menge von 614 Betonmischern. Zudem werden insgesamt 587 Tonnen Stahl eingesetzt, vergleichbar mit 326 Pkw. Die Größe von 1,5 Fußballfeldern entspricht der Fläche an 11.980 Quadratmetern Filigrandecken, die verbaut werden.
Vor elf Jahren ist die LWB mit der Bebauung des Wintergartenareals nach langer Pause wieder in den Neubau eingestiegen. Für den geförderten Mietwohnungsneubau wurden im Jahr 2017 die Weichen gestellt und ein ambitioniertes Neubauprogramm gestartet. Sieben große Projekte mit 900 Wohnungen und drei integrierten Kitas sind bereits fertiggestellt. Vier weitere Projekte, inklusive Robert-Schumann-Straße, befinden sich derzeit in der Umsetzung. Weitere sechs Vorhaben sind in der konkreten Planung.
