Anlässlich des Jubiläums „30 Jahre Friedliche Revolution“ zeigt der Künstler Philippe Morvan aus Leipzigs Partnerstadt Lyon in den Promenaden Hauptbahnhof (Osthalle) bis zum 9. Oktober 2019 die Licht-Ton-Installation „Leipzig-Berlin“, in deren Zentrum rund 1.000 Retro-Taschenlampen Lichteffekte erzeugen. Das Kunstwerk hat einen Durchmesser von neun Metern und ist drei Meter hoch. Um das Projekt umzusetzen, hatte Philippe Morvan im April 2019 die Leipziger und ihre Gäste aufgerufen, sich in das Kunstwerk einzubringen und alte Taschenlampen abzugeben. Die Resonanz auf den Aufruf war sehr groß.
Der Titel ist sinnbildlich: Morvans Licht-Ton-Installation ist zum einen dem Jubiläum „30 Jahre Friedliche Revolution“ gewidmet und wird deshalb zuerst in Leipzig gezeigt, bevor sie im Anschluss in Berlin beim „Festival of Lights“ zu sehen sein wird. Dort nimmt sie Bezug auf das Jubiläum „30 Jahre Mauerfall“. Das Kunstwerk „Leipzig-Berlin“ zeichnet so buchstäblich den Weg von der Freiheit zur Einheit nach. Weitere europäische Städte sind bereits daran interessiert, das Kunstwerk zu zeigen.
Basis des Projektes bilden rund 1.000 rechteckige, mit Flachbatterien betriebene Taschenlampen, die zwar in vielen Haushalten noch vorhanden sind, aber nicht mehr zum Einsatz kommen. Die kreisförmig angeordneten Lampen sind technisch steuerbar, so dass auf diese Weise grafisches Lichtdesign möglich wird. Mit den Taschenlampen verbinden die Menschen unterschiedliche Erinnerungen und Assoziationen. Durch die Anordnung entsteht außerdem ein begehbarer Bereich als symbolischer „Runder Tisch“: Die Menschen sind eingeladen, in den Kreis zu treten und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Dazu Philippe Morvan: „Die Installation ist ein grafisches und gleichzeitig ein chromatisches Werk. Es ist auch eine Art Museum. Alle Taschenlampen symbolisieren für mich eine Menschenmenge, bestehend aus vielen Personen und ihren verschiedenen Geschichten.“ Viele unterschiedliche Modelle sind Bestandteil der Licht-Ton-Installation. Das älteste Modell stammt aus den 1920er Jahren. Außergewöhnlich ist eine schwarze Lampe aus den 1940er Jahren, die einem geschliffenen Diamanten ähnelt.
Der Kontakt zum französischen Lichtkünstler kam durch die engen Beziehungen zur Partnerstadt Lyon auf Vermittlung des Referates Internationale Zusammenarbeit der Stadt Leipzig sowie der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH zustande.