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Lichtfest-Projekt am Burgplatz, Foto: PUNCTUM / Alexander Schmidt
Lichtfest-Projekt am Burgplatz, Foto: PUNCTUM / Alexander Schmidt

Leuchtendes Erinnern: Besucher erleben stimmungsvolles Lichtfest Leipzig mit außergewöhnlichen Installationen

Trabis, Chormusik, Poetry Slam und natürlich viel Licht und ein Kerzenmeer auf dem Nikolaikirchhof lockten die Menschen in die Innenstadt

10.10.2023 Veranstaltungen
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH

„Das Gestern erinnern, das Morgen gestalten“ – mit diesem Motto war der 9. Oktober in diesem Jahr überschrieben. Passgenau dazu präsentierte das Lichtfest Leipzig drei außergewöhnliche Lichtprojekte, die die Besucher auf ganz unterschiedliche Weise in ihren Bann zogen. Zum Auftakt des Abends sprachen auf dem Nikolaikirchhof Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und der Ostbeauftragte der Bunderegierung, Carsten Schneider. Burkhard Jung betonte, wie sehr es gerade in diesen Tagen gilt, für Demokratie und Freiheit einzustehen: „Wir sind ganz fest davon überzeugt, dass dieses Licht des Herbstes `89 immer wieder neu entzündet werden muss, damit Menschen einander in Würde und Respekt begegnen, friedlich, so wie es 1989 die vielen, vielen Tausend vorgemacht haben. Uns alle eint die Sehnsucht nach Frieden.“ Im Anschluss nutzten die Besucherinnen und Besucher den Abend, die Lichtinstallationen zu erleben.

Partizipation und Nachhaltigkeit sind Kern der Licht-Skulptur „Beacon of Hope“, konzipiert von Craig Morrison und Anthony Dickinson (UK). Wie ein Leuchtturm präsentierte sich ihre Installation auf dem Richard-Wagner-Platz, flankiert von zahlreichen Leipziger Initiativen wie den Omas for Future mit ihren Zukunftsbäumen oder auch Regenschirmen und Großbannern mit aktuellen und historischen Freiheitsbotschaften in vielen Sprachen. Mit live Poetry-Slam begeisterte Nils Straatmann das Publikum.

Schon aus der Weite ein Blickfang waren die zwölf Trabis auf dem Augustusplatz. Beim Näherkommen dann eine Begegnung mit der Vergangenheit: die Bildschirme im Innern erinnerten an die Flucht zahlreicher DDR-Bürger, die im Herbst `89 den Weg über die deutsche Botschaft in Prag wählten. Das Projekt des Prager Kollektivs Signal Creative und Post Bellum weckte bei vielen Besuchern Emotionen und regte zum Dialog an.

Ebenfalls imposant das großflächige Projection-Mapping „WIR – Leipzig 2023“ des Berliners Philipp Geist am Burgplatz, das das Neue Rathaus und das Stadthaus u.a. mit den Porträts zahlreicher Leipzigerinnen und Leipziger in Licht und Farbe tauchte. Highlight: Die Auftritte des Leipziger Kammerchors unter Leitung von Andreas Reuter, der inmitten der Installation in den Fenstern auftrat. Zur Aufführung kam eine speziell für das Lichtfest entwickelte Komposition von Lukas Taido (Berlin), der auch für die komplementären elektronischen Sounds verantwortlich zeichnete. So entstand das spannungsreiche Wechselspiel aus Bild und Ton.

Marit Schulz, Leiterin Lichtfest und Prokuristin der für die Veranstaltung verantwortlichen Leipzig Tourismus und Marketing GmbH, bedankte sich bei allen Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen: „Ich bin immer wieder beeindruckt, wie es allen Beteiligten gemeinsam gelingt, das Thema des Erinnerns an den Herbst `89 in das Hier und Heute zu holen, kreativ zu interpretieren und aktuelle Bezüge aufzuzeigen. Der Mix aus lokalen, nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern sowie die enge und seit Langem eingeübte Zusammenarbeit mit lokalen Partnerinnen und Partnern sind ein wichtiger Aspekt. Wir sind dankbar, dieses besondere Erinnerungsformat mitgestalten zu dürfen. Jedes Jahr aufs Neue zu erleben, wie Menschen an diesem Abend an ihre eigene Geschichte erinnern, miteinander ins Gespräch kommen über Generationen hinweg, das ist für uns immer wieder sehr berührend und Bestätigung unserer Arbeit.“

Das Lichtfest Leipzig wird von der Standortkampagne „So geht sächsisch“ und vielen weiteren Sponsoren und Partnern unterstützt.

Zum Hintergrund: Friedliche Revolution 1989

Mit dem Lichtfest Leipzig, dem Friedensgebet und der „Rede zur Demokratie“ erinnert die Stadt Leipzig alljährlich am 9. Oktober an die Ereignisse der Friedlichen Revolution im Herbst 1989. Bereits seit 1982 hatten Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen regelmäßig zu Friedensgebeten in die Nikolaikirche eingeladen. Von hier gingen im September 1989 die Montagsdemonstrationen aus. Nach den Friedensgebeten in mehreren Kirchen versammelten sich am 9. Oktober in der Leipziger Innenstadt schließlich mehr als 70.000 Menschen, um gewaltfrei zu demonstrieren – der Durchbruch für die Friedliche Revolution und ein Schlüsselereignis der deutschen und europäischen Geschichte. Der 9. Oktober 1989 gilt als Voraussetzung für den Fall der Mauer am 9. November und die deutsche Wiedervereinigung.

Mehr Information, Videos, Bildergalerien unter:
www.lichtfest.leipziger-freiheit.de



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